Bilderverbot

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Bilderverbot

Beitragvon Falco peregrinus » So 26. Feb 2006, 16:52

hi,
das 2. Gebot des Dekalogs handelt vom Bilderverbot (exodus 20, 4-6)

Wie können wir das aber mit Bildern, wie dem Bild von Michelangelo vereinbaren? (sixtinische Kapelle) da wird doch Gott deutlich dargestellt... :?
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Beitragvon Falco peregrinus » So 26. Feb 2006, 23:57

keine Idee?
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Beitragvon Myrre » Mo 27. Feb 2006, 00:49

ich glaube es geht in diesem gebot nicht darum kein bild von gott zu malen, sondern einfach darum, dass kein mensch fähig is sich die ganze größe gottes vorzustellen und dieses gebot einfach davor schützen soll, dass der mensch es überhaupt erst versucht sich diese größe auszumalen.

Klar is da auch irgendwie mitdrin, dass man gott nicht malen kann, weil die menschliche vorstellungskraft nich groß genug dafür is sein ganzes sein zu erfassen, aber genauso wenig kann man steuern, dass man mit dem begriff "gott" etwas assoziiert und michelangelo macht mit seinem bild ja nichts anderes, als seine aossiziation anderen menschen greifbar zu machen....
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Beitragvon Falco peregrinus » Mo 27. Feb 2006, 14:37

aber das "fassbar machen" ist doch genau das, was verhindert werden soll. So schaffen wir einen Gott, der verfügbar ist - wir können ihn wegstellen und hervorholen. Das sagt doch gerade das Verbot.

Und ein bild ist immer eine verabsolutierung: so ist es - nicht anders.
von Menschenhand Geschaffenes kann doch nur eine Verkleinerung Gottes sein - und das sollen wir eben nicht....
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Beitragvon Maile » Mo 27. Feb 2006, 15:19

Ich denke, wenn wir das gebot streng einhielten, dann dürften wir nicht nur keine Malerei Gottes haben, sondern müssten auch unsere Assoziationen quasi ausschalten, was ja undenkbar wäre.
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Beitragvon Myrre » Mo 27. Feb 2006, 15:23

aber das "wegstellen und hervorholen" würde ja voraussetzen, dass man seinen glauben nur auf diesen gegenstand projektiert und ohne das bild nich glauben kann. Und ich finde es gibt einen unterschied zwischen ein bild von dem zu malen an das man glaubt oder an ein gemaltes bild zu glauben
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Beitragvon Maile » Mo 27. Feb 2006, 15:37

Ja klar, ich denke, wenn man einfach Bilder als fehlerbehafteten Versuch sieht Gott darzustellen, und nicht an sie glaubt, keine Götzenverehrung betreibt, dann ist das sicher legitim.
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Beitragvon Falco peregrinus » Mo 27. Feb 2006, 16:03

aber -es besteht die Gefahr, das es anders genommen wird. Und das solle eben genommen werden.
Außerdem ist das Bild, dass du iin GEdnaken hast viel abstrakter - weniger bildhaft. Es ist schon richtig - ohne Bilder kann der Mensch nicht denken.
Bilder verbieten heißt Leben vebieten


aber die Souveräntät und Freiheit Gottes werden durch Abbilder gefährdet...
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Beitragvon Parmenides » Di 28. Feb 2006, 05:37

Wieso stößt du dich nicht an der Darstellung Jesu am Kreuz? Und wieso nicht an daran, daß Gott in der (greifbaren) Gestalt Jesu zu uns gekommen ist?

Exodus 20,4: Verbot von jeglichen Abbildern Gottes / Göttlichem
Genesis 1,26-27: Gott schafft den Menschen nach seinem Bilde!
Gott kommt in Jesus, in der Gestalt eines Menschen (=Abbild Gottes) zu uns!

Wozu auch ein Abbild schaffen? Bin ich nicht selbst eines! Und was, wenn frau ein Kind bekommt?

Liest man besagte Stelle, so wird man vermutlich feststellen, daß das Verbot eindeutig den Götzenkulten galt. Vielleicht könnte jemand mit der Bedeutungsdarlegung des hebräischen Wortes, das im Original für "Götterbild / Abbild" steht, für Klarheit sorgen.
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Beitragvon Falco peregrinus » Fr 3. Mär 2006, 17:30

an Jesusdarstellungen störe ich mich nicht sonderlich - schließlich ist Jesus ja die Inkarnation Gottest - somit hat Gott uns schon ein Bild gegeben. Warum soll man das nicht "kopieren" dürfen.

Wozu auch ein Abbild schaffen?

Das haben Menschen nun schon seit Jahrtausenden gemacht - und werden es in Jahrtausenden auch machen....- oder machen wollen.
Der Mensch sucht das Konkrete...


Was machen wir nun mit Michelangelo?
Streng gesehen, müssten wir das doch abreißen, oder?
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Beitragvon Parmenides » Fr 3. Mär 2006, 21:24

Du hast mich nicht verstanden. Schade.
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Beitragvon Falco peregrinus » Fr 3. Mär 2006, 21:49

du spielst wahrscheinlich darauf an:

Liest man besagte Stelle, so wird man vermutlich feststellen, daß das Verbot eindeutig den Götzenkulten galt. Vielleicht könnte jemand mit der Bedeutungsdarlegung des hebräischen Wortes, das im Original für "Götterbild / Abbild" steht, für Klarheit sorgen.


beantwortet die Frage ja auch in gewisser Weise - aber .... .. naja
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Beitragvon Parmenides » Fr 3. Mär 2006, 22:45

Nein. Eigentlich eher auf den anderen Teil... vielleicht war ich da auch etwas wirr.
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Beitragvon Gast » So 5. Mär 2006, 19:25

Ich verstehe es so, als ob Parmenides meinte: Jeder Mensch ist ein Abbild Gottes und deswegen ist das Schaffen eines Abbildes ohnehin sinnlos.
Damit hat er wohl recht.
Außerdem denke ich, dass ein Gottesbild schon daher sinnlos ist, weil der Mensch sich nur vorstellen kann, was er schon gesehen hat (Phantasieprodukte sind stets nur Zusammensetzungen realer Dinge), also müsste man Gott sehen, um ihn darstellen zu können.
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Beitragvon Juergen » So 5. Mär 2006, 19:48

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