Bilderverbot

Beiträge zu Themen, die in keine andere Kategorie passen

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Beitragvon Idealist » Mi 5. Apr 2006, 19:29

Tja, an Darstellungen Jesu Christi wird man sich schwerlich stoßen.
Christus war nicht nur Gott sondern auch Mensch und Menschen darf man ja darstellen (»Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, [...]« Joh 1,14)

Wobei ich diesen Satz von Johannes von Damaskus unterschreiben kann (da ich es auch so halte):

»Ich bete nicht die Materie an, sondern ich bete den Schöpfer der Materie an, der um meinetwillen selbst Materie wurde«
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Beitragvon Vincent Vega » Mi 5. Apr 2006, 23:18

War Jesus Chrístus nicht nur Mensch? :?
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Beitragvon Maile » Mo 10. Apr 2006, 21:10

Ich dachte immer es folge aus der Dreifaltigkeit, dass Jesus auch ein Gott ist (1/3 - Gott ?? ;-) ).
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Beitragvon suetonius » Mi 12. Apr 2006, 17:41

Jesus is ganz Mensch und ganz Gott. wie das funktionieren soll sei den theologen überlassen.
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Beitragvon Maile » Do 13. Apr 2006, 10:55

Was ich nie in Frage stellte, sondern eher als Humor verstand. Naja...
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Beitragvon Neni » Fr 14. Apr 2006, 22:57

warum wird überhaupt darüber spekuliert, wenn das doch völlig egal ist.
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Beitragvon suetonius » Sa 15. Apr 2006, 15:00

völlig egal?
deswegen wurde damals die kirche gespalten.
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Beitragvon Maxima Minima » Fr 13. Okt 2006, 15:57

Will ja hier keinem auf die Füße steigen aber genau das ist doch der Grund, warum kaum mehr wer in die Kirche geht.
Wer sagt denn, das Jesus göttlich war oder gar Gottes Sohn. Man kann ja viel über den Islam sagen aber da waren sie weit fortschrittlicher als manche klerikalen Kräfte in unseren deutschsprachigen Gefilden.
Jesus war ein Mensch, ein einfacher Mensch, der bestimmte Ziele verfolgte und sie bis zu einem gewissen Grad auch erreichte. Was heute für ein Bohei um Religion gemacht wird, war mit Sicherheit nicht in seinem Sinne.
Es gibt keine modernen Religion mehr die für alle allgemeingültig wäre. Es ist aber auch nichts falsches daran, wenn sich jeder seine eigene Religion macht. Ohne Zwänge kann man viel unbeschwerter leben (abgesehen von den eigenen Zwängen).
Deswegen verstehe ich auch das Bilderproblem nicht. Viele Menschen sind eben nicht so gut im Denken. Die Zeit aus der die Bilder, die wir heute mit Religion in Verbindung bringen, stammen, war eine Zeit, in der kaum jemand, war er nicht von klerikaler oder weltlicher Macht, lesen konnte. Die Menschen brauchten die Bilder, um sich mit ihrer Religion auseinandersetzen.
Heute haben die Bilder mehr oder weniger ihre ausschließlich religiöse Bedeutung verloren, dennoch sind sie immer noch beachtenswerte Kunstwerke. Deshalb sollte man nicht mal im Traum daran denken, sie wegzuschließen. Das wäre eine Einengung, ja fast schon ein fundamentalistischer Gedanke.
Es ist kaum zu glauben, das ausgerechnet die, die immer mit dem Finger auf andere Religionsgemeinschaften zeigen, selbst auf manchmal so fundamentalistische und radikale Ideen kommen.
Anstatt sich die Frage nach einem Bilderverbot zu stellen, sollte man vielmehr den Dialog zwischen den Religionen - wenn sie denn schon unbedingt sein müssen - fördern, was wiederum dem Frieden zuträglich sein sollte. Religion ist in unserer Zeit nun einmal eine sehr persönliche Einstellung und Entscheidung.
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Beitragvon cannae » Sa 4. Nov 2006, 11:17

es könnte ja auch sein, dass michelangelo eigentlich kein bild von gott, sondern ein bild der begegnung zwischen adam und gott malen wollte. und dann darf man das abbild von gott nicht als solches verstehen, sondern als ersatz für etwas nicht fassbares. er konnte ja nicht einfach die wand wand sein lassen! irgendwie musste er ja verdeutlichen, dass adam gott sieht. ich denke, es ist gut möglich, dass er gott eine menschengestalt gab, um zu sagen: gott ist nicht sichtbar, aber damit wir ihn besser begreifen, passt er sich soweit unserer vorstellung an. der mensch ist das am weitesten entwickelte wesen, das wir kennen. wäre es z.b. der hund, so hätte michelangelo gott wahrscheinlich die gestalt eines hundes gegeben.
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Beitragvon Maxima Minima » So 5. Nov 2006, 12:19

Genau so sehe ich das auch. Allerdings ist es durch die Darstellung Gottes als Mensch auch schwierig geworden, nach alldem, was die Wissenschaft an Errungenschaften für uns gebracht hat (Evolutionstheorie im besonderen: wir stammen also vom Affen ab), Gott als etwas anderes zu begreifen als einen tatsächlich existentes Wesen in Menschengestalt. Daher kommt meines Erachtens auch diese besonders gefährliche Entwicklung in den USA, die auch etwas fundamentalisches hat und mich mit tiefer Besorgnis erfüllt. Man sollte, um Wissenschaft und Religion in Einklang zu bringen, vielmehr auf das hintergründliche, spirituelle zurückgreifen, dass uns eine Religion geben kann und nicht alles wörtlich nehmen. Kraft auf der Religion schöpfen aber sie nicht benutzen. Wir müssen also auch einen neuen Umgang mit bildlichen Darstellungen der Religionsgeschichte finden.
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Beitragvon cannae » So 5. Nov 2006, 20:39

das ist richtig. schliesslich darf man auch nicht vergessen, dass die bibel (insbesondere das alte testament) schon uralt ist. gewisse ansichten sind einfach überholt oder nicht mehr umsetzbar, man muss die interpretation der bibel der jeweiligen zeit anpassen. ausserdem kann ich mir auch nicht vorstellen, dass sich gott nie ändert. schliesslich ändert sich die welt, und da gott untrennbar mit der welt verbunden ist, muss er sich ja fast mit ihr ändern.
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