von Maxima Minima » Fr 13. Okt 2006, 15:57
Will ja hier keinem auf die Füße steigen aber genau das ist doch der Grund, warum kaum mehr wer in die Kirche geht.
Wer sagt denn, das Jesus göttlich war oder gar Gottes Sohn. Man kann ja viel über den Islam sagen aber da waren sie weit fortschrittlicher als manche klerikalen Kräfte in unseren deutschsprachigen Gefilden.
Jesus war ein Mensch, ein einfacher Mensch, der bestimmte Ziele verfolgte und sie bis zu einem gewissen Grad auch erreichte. Was heute für ein Bohei um Religion gemacht wird, war mit Sicherheit nicht in seinem Sinne.
Es gibt keine modernen Religion mehr die für alle allgemeingültig wäre. Es ist aber auch nichts falsches daran, wenn sich jeder seine eigene Religion macht. Ohne Zwänge kann man viel unbeschwerter leben (abgesehen von den eigenen Zwängen).
Deswegen verstehe ich auch das Bilderproblem nicht. Viele Menschen sind eben nicht so gut im Denken. Die Zeit aus der die Bilder, die wir heute mit Religion in Verbindung bringen, stammen, war eine Zeit, in der kaum jemand, war er nicht von klerikaler oder weltlicher Macht, lesen konnte. Die Menschen brauchten die Bilder, um sich mit ihrer Religion auseinandersetzen.
Heute haben die Bilder mehr oder weniger ihre ausschließlich religiöse Bedeutung verloren, dennoch sind sie immer noch beachtenswerte Kunstwerke. Deshalb sollte man nicht mal im Traum daran denken, sie wegzuschließen. Das wäre eine Einengung, ja fast schon ein fundamentalistischer Gedanke.
Es ist kaum zu glauben, das ausgerechnet die, die immer mit dem Finger auf andere Religionsgemeinschaften zeigen, selbst auf manchmal so fundamentalistische und radikale Ideen kommen.
Anstatt sich die Frage nach einem Bilderverbot zu stellen, sollte man vielmehr den Dialog zwischen den Religionen - wenn sie denn schon unbedingt sein müssen - fördern, was wiederum dem Frieden zuträglich sein sollte. Religion ist in unserer Zeit nun einmal eine sehr persönliche Einstellung und Entscheidung.