Unendlichkeit > ! oder ?

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Unendlichkeit > ! oder ?

Beitragvon Albertus Magnus » Di 18. Jul 2006, 18:56

Hallo!
Ich habe gerade wieder in "Der Bibelcode" geblättert und da fiel mir ein:
Gibt es eine Unendlichkeit?
Z.B.: Ist das Universum (un-)endlich? Unser Leben ist, bekanntermaßen, endlich. Die Erde mag auch endlich sein. Auch andere Sachen sind endlich - unsere Vorstellungskraft etc. - aber auch das Universum?

Ich möchte jetzt nicht darüber philosophieren welche Größe (?) das Universum hat - es diente nur als Beispiel...
Also: Gibt es die Unendlichkeit?
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Beitragvon !0verb0z! » Di 18. Jul 2006, 19:01

Finitum non capax infinitum – Das Endliche vermag das Unendliche nicht zu fassen.
Latein ist die späte Rache der Römer an den Germanen ! ;)
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Beitragvon Maile » Di 18. Jul 2006, 19:14

Das Universum ist auch endlich, zumindest wenn man nach aktuellen Quantentheoretischen Forschungsergebnissen geht.
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Beitragvon Neni » Di 18. Jul 2006, 20:51

und danach kommt nix, genau. ich weiß, dass du das nicht behauptet hast, aber das war nur das stück, das ich noch weiter dachte
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Beitragvon suetonius » Di 18. Jul 2006, 23:27

urknall --->sich ausdehnendes Universum--->wird da nicht Uendlichkeit geschaffen?
bzw. schafft man da nicht eine gewisse Endlichkeit in der Unendlichkeit?
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Beitragvon Albertus Magnus » Mi 19. Jul 2006, 08:52

schöner Gedanke suetonius, aber damit würde man zugeben, dass es eine Unendlichkeit gibt...!
Wenn das Universum endlich ist, was kommt danach? - oder ist das Universum ähnlich einer Galaxie, also gibt es mehrere davon, sodass es ein viel größeres "Universum" gibt?
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Beitragvon suetonius » Mi 19. Jul 2006, 10:30

ich glaube auch an eine gewisse unendlichkeit. Oder vielmehr "ein immerwiederkehrendes etwas"
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Beitragvon ivens » Mi 19. Jul 2006, 11:47

Vielleicht sollte man immer von relativer unendlichkeit Sprechen, weil man (zumindest in den Gedanken) sich immer etwas größeres vorstellen kann.

wenn man zb sagt, unendlich = x, dann gib es auch x+1...
Es gibt so viele Möglichkeiten, einen guten Eindruck zu machen.
Warum lasse ich sie alle ungenutzt?
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Beitragvon juergen » Mi 19. Jul 2006, 13:55

!0verb0z! hat geschrieben:Finitum non capax infinitum – Das Endliche vermag das Unendliche nicht zu fassen.

Wenn schon was in Latein, dann vielleicht eher: infinitum in actu non datur.

Oder wie Thomas sagte: "In rebus materialibus non inventur infinitum in actu, sed solum in potentia."

:)
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Beitragvon Neni » Fr 21. Jul 2006, 20:40

ivens hat geschrieben:Vielleicht sollte man immer von relativer unendlichkeit Sprechen, weil man (zumindest in den Gedanken) sich immer etwas größeres vorstellen kann.

wenn man zb sagt, unendlich = x, dann gib es auch x+1...


im sinne der unendlichkeit außerhalb der exempel (!) in mathematik oder physik beispielsweise würde ich den begriff "relative unendlichkeit" als absurd bezeichnen.
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Beitragvon Martinus » Fr 21. Jul 2006, 20:46

Ich habe mir abgewöhnt, von etwas Unendlichem zu sprechen sondern verwende statt dessen den Begriff "unvorstellbar". Es erscheint mir nämlich seltsam, dass die Kombination zweier unendlich großer Mengen nicht größer ist als jede der beiden Mengen für sich. Wenn ich mir aber weder die eine noch die andere Menge nicht vorstellen kann, dann kann ich mir die Kombination genauso wenig vorstellen - und diese Ausdrucksweise ist mir lieber.
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Beitragvon Neni » Sa 22. Jul 2006, 16:51

Martinus hat geschrieben:Ich habe mir abgewöhnt, von etwas Unendlichem zu sprechen sondern verwende statt dessen den Begriff "unvorstellbar". Es erscheint mir nämlich seltsam, dass die Kombination zweier unendlich großer Mengen nicht größer ist als jede der beiden Mengen für sich. Wenn ich mir aber weder die eine noch die andere Menge nicht vorstellen kann, dann kann ich mir die Kombination genauso wenig vorstellen - und diese Ausdrucksweise ist mir lieber.


du sprichst von der unendlichkeit nach dem "unendlichen" universum? soweit ich weiß, ist die theorie der unendlichkeit des universums doch längst angezweifelt. wie sieht also der standpunkt der modernen wissenschaft gerade aus? für und wider gibt es natürlich immer, ich suche nach dem "für" der endlichkeit.
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Beitragvon Martinus » Sa 22. Jul 2006, 17:42

Ich war's nicht - ich meinte ja gerade, den Begriff der Unendlichkeit zu vermeiden. Dazu gibt es ein großartiges Zitat von Einstein:

Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit; aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.


Trifft es perfekt.
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Beitragvon Maile » Sa 22. Jul 2006, 23:27

Um auf Neni Frage zu antworten (danach kommt nix), muss amn sagen, dass das Univesrum zum jetzigen zeitpunkt,d.h. in einem Momentanbild endlich ist. Es breitet sich ejdoch immer schneller werdend aus. Irgendwann geht die Entwicklung wieder zurück und es wird immer kleiner oder die ausbreitungsgeschw. geht gegn Null,d.h. es bleibt quasi stehen.
Übrigens kann es nur ein Universum geben, da es ja gerade das Alles umfassende ist.
Was davor war, kann man physalisch nicht sagen.
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Beitragvon Asinus Stultus » So 23. Jul 2006, 00:16

Soweit ich weiß gilt das Universum in der modernen Wissenschaft in der Tat nicht mehr als unendlich. Anfang des 20.Jahrhunderts ging man noch von einem statischen Universum aus, dass sich räumlich nicht ausdehnt und schon immer so war und für immer so sein wird. Mittlerweile geht man davon aus, dass das Universum durch einen Urknall entstanden und ständig im Wachsen begriffen ist (dabei wurden verschiedene Modelle berechnet, wie das Universum in etwa aussieht, die jedoch eher als mathematische Theorie und weniger als so optisch wahrnehmbar gedacht sind), also weder räumlich noch zeitlich statisch und vor allem (zumindest räumlich) nicht unendlich.
Die Frage, was vor dem Urknall war, lässt sich, wie Maile bereits festgestellt hat, physikalisch nicht beantworten. Selbst wenn man davon ausgeht, dass das Universum sich immer wieder ausdehnt bis es implodiert, um sich dann wieder Milliarden Jahre lang auszudehnen, muss man irgendwo einen Anfangspunkt setzen. Vor allem muss der Ausdehnung des Universums das Vorhandensein der Materie aus der das Universum besteht vorrausgehen und es widerspricht jeder empirischen Logik, dass Materie einfach da ist. Der Gedanke, was vor dem Urknall war macht beim darüber Nachdenken geradezu verrückt. Für mich ist die einzig plausible Lösung, dass es einen Gott geben muss, der dann am Anfang dieses Prozesses steht.
Insgesamt ist eine Vorstellung vom Universum, der Unendlichkeit oder dem Urknall und was davor war, meines Erachtens, so gut wie unmöglich, weil dazu jede Sinneserfahrung fehlt.
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