das huhn und das ei

Beiträge zu Themen, die in keine andere Kategorie passen

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Beitragvon cannae » Mi 15. Nov 2006, 21:53

wie man von verstand und vernunft auf physische vitalität kommt, ist mir ein rätsel... das ist doch psychisch?
:?
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Beitragvon consus » Mi 15. Nov 2006, 23:57

Satire, Teuerste, Satire! :lol:
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Beitragvon Humbug » Do 16. Nov 2006, 23:03

Salve! :)


Lustig ist auch dass man bestimmte philosophische Texte liest und da bestimmte Sachen findet die man in ähnlicher Form schonmal gedacht hat. Das beweist mal wieder wie entscheidend es ist das man seine Gedanken auch ausdrücken kann.
Zum anderen: Ich finde es immer ziemich lächerlich wenn man merkt das jemand Fremdworte benutzt nur um klug zu klingen. :lol:

Das blöde ist nur das ausgerechnet das, sei es im jeweiligen Fall auch schwachsinnig, die Lehrer meiner Schule schwer beeindruckt. :evil:
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Beitragvon cannae » Sa 18. Nov 2006, 19:10

wenn man eine falsche antwort edel verpackt, wird sie schnell mal richtiger gelesen...
das ist auch bei uns so (zum teil bin ich ganz froh drüber...)
:prof2:
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Beitragvon Neni » So 19. Nov 2006, 17:16

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob der falsche Hochmut selbst die Blamage zustande kommen lässt oder eher DER Hochmut, sich über ersteren in schlechtem Deutsch lustig zu machen. Nur aus Fehlern lernt man, daher ist das Streben nach einem besseren Deutsch doch nur löblich, wenn auch anfangs, später nicht mehr, peinlich.
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Beitragvon Humbug » So 19. Nov 2006, 17:52

Die Frage ist doch was man bezwecken will wenn man spricht.


1. Will ich den anderen an meinen Gedanken teilhaben lassen? - In diesem Fall ist es nötig so zu reden, dass mein Gegenüber mich gut versteht.

2. Oder will ich den anderen nur wissen lassen, dass ich ihm verbal überlegen bin.

Wenn ich merke dass letzteres der Fall ist finde ich das schon lustig. :lol:

PS: Auch ich versuche meine sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern, aber nicht aus letzerem Grund!
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Beitragvon Neni » So 19. Nov 2006, 18:12

ich denke deine Was-will-ich-bezwecken?-Theorie ist zunächst grundlegend falsch. *g*

Wir sprachen vom Schulunterricht. Du vergaßt den wohl wichtigsten Aspekt, der da wäre: Ich versuche während meiner ganzen Schulzeit dem Lehrkörper zu vermitteln, dass ich willig und fähig war, meinen sprachlichen Ausdruck meiner Note zuliebe zu verbessern. Allein aus diesem Grund drückt sich der ein oder andere Schüler "hochgestochen" aus; ich könnte mir jedenfalls keinen Schüler vorstellen, der ernsthaft glaubt, er könnte seinem Deutschlehrer sprachlich überlegen sein, der ja bereits ein Studium dieser Sprache hinter sich hat. Diese Fälle bilden die Ausnahme und haben es dementsprechend auch nicht nötig, sich an Fremdworten zu vergreifen, da sie sie ohnehin richtig verwenden.

Ferner wollte ich deine Kritik bemängeln, die selbst mehr Fehler enthält, als dass sie kritisieren könnte.
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Beitragvon Maile » So 19. Nov 2006, 19:07

Meiner Meinung nach geht es gerade beim "mich-gut-verstehen" darum, dass man es so ausdrückt, wie man es gemeint hat. Um dies zu erreichen muss man das richtige Wort finden. Wenn man dies versucht, wird man um Fremdwörter nicht herum kommen.
Entweder du machts es so, oder du nimmst einfach Worte wie "scheiße", als Beschreibung aller für einen schlechten Dinge.
Wenn also dein "Gegebüber" dich verstehen soll, dann musst du eine gute Wortwahl beherrschen, also brauchts du ein hohes Niveau an Sprachlicher Qualität, insbesondere Ausdrucksvermögen.
Es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen
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Beitragvon Humbug » So 19. Nov 2006, 20:26

@Neni: Es ging mir darum dass viele Leute Fremdwörter verwenden, zu denen es Alternativen gibt, die jeder verstehen könnte. Warum sollte ich komplizierte Wörter verwenden, wenn ich dasselbe auch in leichter verständlicher Sprache sagen kann? Sprache dient dann nicht mehr nur noch den Zweck der Informationsübermittlung sondern auch als Mittel der Ausgrenzung und der Selbstbeweihräucherung. Vielleicht hast du mich im ersten Anlauf falsch verstanden (Oder ich habe mich missverständlich ausgedrückt :hmmm: ).

Der nächste Punkt:
ich könnte mir jedenfalls keinen Schüler vorstellen, der ernsthaft glaubt, er könnte seinem Deutschlehrer sprachlich überlegen sein, der ja bereits ein Studium dieser Sprache hinter sich hat.


Damit meinte ich natürlich nicht dass der betreffende Schüler sich verbal über die Lehrkraft erheben will. Er will dieser nur sagen: "Sie mal an was ich für tolle Wörter kenne, dafür will ich aber auch eine gute Note haben".

- Und dies um den Preis, dass viele Mitschüler die betreffende Person nicht mehr verstehen.

Nebenbei: Dieses Beispiel bezieht sich auf einen Fall, indem die deutsch Entsprechug zum Fremdwort denselben Aussagewert wie das Fremdwort besitzt. Gegen den sinnvollen Einsatz von Fremdworten (also dann wenn sie denn Sinn des Satzes besser ausdrücken) habe ich natürlich nichts.

Zum Letzten: Dass ich mich nicht immer so ausdrücken kann wie ich gerne möchte ist mir bewusst - ich bin aber darin bestrebt diesen Misstand zu beheben. Ich wäre dir aber dankbar wenn du deine Kritik an meinen Beiträgen mehr auf ihren Inhalt als auf ihre Form lenken würdest. :)


@Maile: Sehe ich genauso! Wenn es aber die Möglichkeit gibt sich in leichter zu verstehender Sprache ebenso korrekt auszudrücken wie du es beschrieben hast dann sollte man dies auch tun!
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Beitragvon Neni » Mo 20. Nov 2006, 15:23

Das Thema war doch sprachliche Verständlichkeit :-) und da "das" und "dass" und fehlende Kommata den Sinn verfälschen, sind sie Störfaktoren, die mir noch vor jedem falschen Fremdwort auffallen und einen derartig schlechten Eindruck hinterlassen, dass sie mich einfach irritieren.
Im Übrigen kann ich dir in einem Punkt nicht ganz folgen, mich würde interessieren, WELCHE Worte denn unmittelbar im Unterrichtsgeschehen so ausgefallen gewählt werden können, dass sich einem der eigentliche Sinn gänzlich verwehrt? Dass nicht jeder Schüler das gleiche Sprachniveau besitzt und das gänzlich das Problem der unterlegeneren Schüler ist, ist denke ich nicht erwähnenswert (bei Referaten o.ä. ist das natürlich grundlegend anders, aber den größten Teil der Schulzeit verbringe ich damit, mich gut für MEIN Abitur vorzubereiten und nicht den anderen Sprachlektionen zu erteilen).

Ich versuchte dir mit meinem letzten Beitrag eigentlich nur zu erklären, weshalb beispielsweise ich ab und an Fremdwörter benutze (die ich eigentlich für DEUTSCH erkläre, einige meiner Klasse allerdings nicht)
und dass das NICHTS mit einer Betonung auf meine sprachliche Fähigkeit zu tun hat, sondern nur dem Zwecke dient, Punkte für die Sprache zu bekommen(, denn nicht umsonst gibt es a) im Fach Deutsch eigens Punkte für die Sprache und nicht nur für den verständlich dargestellten Inhalt und b) das Fach überhaupt).

Du siehst, es geht mir um eine gewisse Sprachvielfalt, eine flexible Ausdrucksweise und nicht nur um die Bemühung (aber natürlich auch) zu zeigen, welche Vorzüge mich gegenüber einem anderen im Fach Deutsch privilegieren.

Mich überzeugt also deine letzte Propaganda *g* immer noch nicht, aus oben genannten Gründen.
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Beitragvon juergen » Mo 20. Nov 2006, 16:52

Ich habe ein schönes Beispiel für die "Sprachkompetenz" von Schülern. Das mag natürlich nicht repräsentativ sein, aber es hat mich erstaunt.

Ich war mit einer Gruppe von Schülern unterwegs. Zu Beginn unserer Gruppenarbeit machte ich mit den Schülern eine Art "Kennenlernspiel".
Sie sollten folgenden Satz ergänzen: "Mein größtes Laster ist...."
Die Schüler guckten mich an, wie 'ne Kuh wenn's blitzt.
Der Begriff "Laster" - also "das Laster" - war größtenteils nicht bekannt. Bekannt war wohl "der Laster", aber der hat ja reichlich wenig mit dem hier gemeintern "Laster" zu tun.
Von den 15 Schülern wußten zwei, was ich meinte. Die haben es dann ihren Mitschülern erklärt.

Dabei ist das ein deutsches Wort und kein Fremdwort, doch den Schülern war es so fremd, daß es für sie ein Fremdwort zu sein schien.

-------

Thema Deutschlehrer
Ich traf jüngst eine Deutschlehrerin und sagt ihr, daß im neuen Duden jetzt das Wort "voipen" drin steht.
Sie wußte mit dem Wort nix anzufangen und meinte, daß sie es möglicherweise in einem Aufsatz als Fehler angestrichen hätte oder aber erstmal in den Duden hätte gucken müssen.
Aber das hätte hier jetzt nix genutzt. Sie hat es nämlich dann getan und in ihrem Duden stand das Wort nicht drin. Sie hatte nicht die letzte Auflage, sondern die vorletzte Auflage und dort war es noch nicht aufgeführt. Erst die Suche im Internet bestätigte dann, daß es das Wort tatsächlich im Duden gibt.
Gruß Jürgen

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Beitragvon Neni » Mo 20. Nov 2006, 19:10

juergen hat geschrieben:Sie sollten folgenden Satz ergänzen: "Mein größtes Laster ist...."
Der Begriff "Laster" - also "das Laster" - war größtenteils nicht bekannt.


Thema Deutschlehrer
Ich traf jüngst eine Deutschlehrerin und sagt ihr, daß im neuen Duden jetzt das Wort "voipen" drin steht.
Sie wußte mit dem Wort nix anzufangen und meinte, daß sie es möglicherweise in einem Aufsatz als Fehler angestrichen hätte oder aber erstmal in den Duden hätte gucken müssen.
Aber das hätte hier jetzt nix genutzt. Sie hat es nämlich dann getan und in ihrem Duden stand das Wort nicht drin. Sie hatte nicht die letzte Auflage, sondern die vorletzte Auflage und dort war es noch nicht aufgeführt. Erst die Suche im Internet bestätigte dann, daß es das Wort tatsächlich im Duden gibt.




oO in welchem Zustand waren die Schüler? *g* Unfassbar, das zählt zu den Wörtern, die man voraussetzen muss.


Zu der Deutschlehrerin kann ich nur sagen, dass das Wort "voipen" wahrscheinlich (*g*) so unbekannt (neu?) ist, dass es in den täglichen Sprachgebrauch seither wenig bis gar nicht eingeflossen ist oder täusch ich mich? Ich habe noch nie etwas von voipen gehört, skurriler Neologismus.
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Beitragvon juergen » Mo 20. Nov 2006, 19:20

Neni hat geschrieben:Ich habe noch nie etwas von voipen gehört, skurriler Neologismus.

voipen ist ein Verb und bezeichnet die Tätigkeit der Internettelephonie (voice over IP -> voipen).
Gruß Jürgen

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Beitragvon Neni » Mo 20. Nov 2006, 19:31

Ah! Also noch ein Wort, das die Welt eigentlich nicht braucht. :smile:
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Beitragvon Humbug » Mo 20. Nov 2006, 20:52

Kommasetzung war nun mal noch nie mein Fall. :oops:

Ich glaube auch dass du mich zum Teil noch nicht richtig verstanden hast ( nebenbei: Warum verfälschen "das" und "dass" den Sinn? :? )

Vielleicht habe ich mich auch zu sehr auf das Beispiel Schule bezogen.

Was ich sagen wollte: Es werden oft genug Worte verwendet, die sich leicht durch Worte desselben Informationsgehalts austauschen ließen, aber sehr viel leichter verständlich sind.

Beispiel:

Warum sollte ich das Fremdwort "Euphemismus" verwenden, wenn ich genausogut "Beschönigung" sagen kann?

Die Wahl einer abstlich schwer verständlichen Sprache kann so z.B. zum Instrument der Ausgrenzung von "bildungsfernen Schichten" werden. Ich kenne wirklich Texte die inhaltlich eigentlich leicht zu verstehen sind aber vom Autor so verfasst worden dass er sehr schwer verständlich wurde. (Ich rede hier im Speziellen vom übermäßigen Gebrauch von Fremdworten - wenn jemand sich des Hip Hop Slang bedient kann er natürlich auch schwer zu verstehen sein :P ) Man hat hier wirklich gemerkt dass der Autor sich "über den niederen Pöbel" des betreffenden Forums setzen wollte.[/b]
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