Das Wesen des Menschen

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Beitragvon juergen » Sa 6. Jan 2007, 21:02

Euripides hat geschrieben:Nein, Gott hat das Böse geschaffen, um ...

Der gute Augustinus sagte schon:
Credimus autem ex uno deo esse omnia quae sunt et tamen non esse peccatorum auctorem deum.
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Beitragvon Iulus » Mi 10. Jan 2007, 22:26

@Humbug: Meine ganz persönliche Meinung (völlig ohne Augustinus,Gott und sämtlichen griechischen wie römischen Philosophen):

Der Mensch ist seinem Wesen nach ein Egoist.Schon die Tatsache,dass er in der Gruppe lebt belegt dies doch!Die "natürliche Ausstattung" des Menschen bei seiner Geburt ist doch,um es offen zu sagen,sehr dürftig.Körperlich ist der Mensch den meisten Tieren unterlegen.Wir haben keine Flügel,können nicht besonders schnell laufen,oder tief tauchen.Ohne die Sozialisation sind wir nichts.Das,was allgemein als unsere große Stärke proklamiert wird -unser Verstand- könnte sich ohne Sozialisation nie zu dem Entwickeln,was er dank ihr ist.Wir sind also aufeinander angewiesen.Das ist alles.Unsere körperliche Unzlänglichkeit zwingt uns,uns anpassen zu können,miteinander zu leben.Im Grunde ist der Mensch Egoist geblieben.Man denke nur mal an den 2.Weltkrieg.Da ging all die Kultur und "Menschlickeit",wie man so schön sagt,den Bach runter.Ein gutes Buch dazu:Weiterleben - Eine Jugend von Ruth Klüger
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Beitragvon ivens » Do 11. Jan 2007, 14:41

Aus reinem Interesse - Denkst du, irgendein Tier könnte in ferner Zukunft Verstand entwickeln, oder bist du der Ansicht, Verstand sei eine rein menschliche Eigenschaft?
Es gibt so viele Möglichkeiten, einen guten Eindruck zu machen.
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Beitragvon Iulus » Do 11. Jan 2007, 14:54

Nein,Verstand ist keine rein menschliche "Eigenschaft".
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Beitragvon Maxima Minima » So 28. Jan 2007, 23:33

Mir drängt sich wieder die Frage auf, wie falsch eigentlich die Behauptung sein muss, dass alles was von Gott geschaffen wurde, gut ist. Zunächst einmal gibt es ja Menschen, die glauben bzw. wissen, dass nichts von Gott geschaffen wurde, nicht weil sie Atheisten sind und an nichts glauben, sondern weil sie einfach nicht an Gott glauben. Dazu gehöre ich. Ich bin eher naturwissenschaftlich geprägt. Heißt es dann im Umkehrschluss, dass alles schlecht sein muss?
Nächste Frage: Da ich Jesus als historische Gestalt ansehe, muss ich sagen, dass es recht kurzsichtig ist, ihn als reinen, guten Menschen zu beschreiben. Hat er nicht auch Ziele verfolgt und manchmal seine durch und durch menschlichen Züge - denn nichts anderes war er ja - verheimlichen können? Man denke alleine an die Begebenheit in der Synagoge, als er vor lauter Wut die Wechseltische der Pharisäer umgestoßen hat. Tut ein guter Mensch so etwas? Müßte ein guter Mensch nicht seine Gefühle unter Kontrolle haben?
Des weiteren ist es fraglich, ob solch eine Frage nach "gut" und "böse" überhaupt sinnvoll ist. Denn selbst ein Mensch, der sich immer bemüht, anderen nicht weh zu tun, tritt hin und wieder aus Rücksichtnahme auf eine Person betreffend eine andere ins Fettnäpfchen. Es ist also nicht die Geisteshaltung oder das endgültige Resultat, das zählt, sondern einzig und allein das Bemühen.
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Beitragvon juergen » Mo 29. Jan 2007, 12:10

Maxima Minima hat geschrieben:Ich bin eher naturwissenschaftlich geprägt. Heißt es dann im Umkehrschluss, dass alles schlecht sein muss?

Nein der Umkehrschluß ist falsch.
Richtig ist aber, daß mit Naturalisten keine Diskussion über "gut" und "böse" möglich ist, da beide Begriffe keine Kategorie der Naturwissenschaften sind.
Gruß Jürgen

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Beitragvon ivens » Mo 29. Jan 2007, 14:52

Außerdem geht es immernoch um die Frage um das Wesen des Menschen.
Macht ein Wutausbruch einen Menschen böse?
Außerdem verstehe ich nicht ganz, was daran schlecht sein sollte, dass Jesus seine Ziele verfolgt hat... :?
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