Lebenssinn ohne Gott

Beiträge zu Themen, die in keine andere Kategorie passen

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Beitragvon barbara » Di 3. Apr 2007, 21:15

barbara hat folgendes geschrieben::
wenn unsere reine existenz einen sinn haben sollte, muss sie einen sinn, eine positive auswirkung für jemand anderen haben, der nicht auf der erde lebt.


Diesen Gedankengang kann ich nicht nachvollziehen. Wieso muss sie zwingend eine positive Auswirkung für jemanden anderen (-> Gott) haben?

okay, postive auswirkung war vl etwas missverständlich formuliert. aber wenn etwas einen sinn für jemanden hat, ist es doch meistens positv für denjenigen...wir können das "positiv" aber auch weglassen, wenn du meinst das etwas sinnbringendes auch neg. für jemanden sein kann....

:)
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Beitragvon juergen » Mi 4. Apr 2007, 11:07

barbara hat geschrieben:(ich gehe ab jetzt davon aus, dass wir uns über den begriff "wahr"jetzt nicht in philosophischer hinsicht streiten müssen...

Genau darum muß sich die Frage zu erst drehen: Was ist Wahrheit?

In den Naturwissenschaften gibt es "richtig" und "falsch".
Aber sind "wahr" und "unwahr" Kategorien der Naturwissenschaft?
Gruß Jürgen

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Beitragvon barbara » Mi 4. Apr 2007, 13:29

barbara hat folgendes geschrieben::
(ich gehe ab jetzt davon aus, dass wir uns über den begriff "wahr"jetzt nicht in philosophischer hinsicht streiten müssen...

Genau darum muß sich die Frage zu erst drehen: Was ist Wahrheit?

In den Naturwissenschaften gibt es "richtig" und "falsch".
Aber sind "wahr" und "unwahr" Kategorien der Naturwissenschaft?

ja, genau diese zu nichts führende diskussion, welche ich schon so oft geführt habe und die mir schon bis ins letzte kleine detail zum hals heraushängt, wollte ich mit diesem in klammer gesetzten zusatz vermeinden.
:D
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Beitragvon Iulus » Mi 4. Apr 2007, 13:30

Was ist Wahrheit?



Oh je...Wenn man dazu einmal Platons Politeia gelesen hat,weiß man wie schwierig diese Frage ist...nichts für ungut,aber ich glaube nicht,dass uns eine Diskussion darüber wirklich weiter bringt...
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Beitragvon juergen » Mi 4. Apr 2007, 14:23

Der eine spricht von "Wahrheit oder Einbildung", Barbara spricht permanent auf der vorherigen Seite von "Wahrheit" oder "wahr". Wer soviel darüber spricht, muß doch eigentlich wissen, wovon er eigentlich spricht.

Aber wenn das nicht klar ist, dann ist das ganze Gerede nichts weiter als Worthülsen ohne Inhalt. Dann kann man statt "Wahrheit" auch "Knürrwürr" sagen. :roll:
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Beitragvon Iulus » Mi 4. Apr 2007, 15:26

Vielleicht sollte man von gewissen Dingen gar nicht sprechen,wenn man nicht in der Lage ist sie zu definieren.Man kann ja auch umschreiben,was man meint... 8) So sind Missverständnisse ausgeschlossen.
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Beitragvon Apollonios » Mi 4. Apr 2007, 16:16

Ich find lustig, mit wie wenig Ahnung (entschuldigt bitte) hier über das Christentum gesprochen wird. Die sind nicht alle Creationisten, Leute - die Evolutionstheorie wird mindestens von den letzten vier bis fünf Päpsten anerkannt. (Exegese hat nicht im Hochmittelalter aufgehört.) Die weigern sich auch nicht, Zeitung zu lesen und Nachrichten zu hören. Die sind auch nicht alle etwas unterbelichtete Dolme, die ihr Leben halt besser aushalten können mit der Illusion... Und schließlich: Wenn die zusammenklucken und antike Literatur lesen, was tun sie viel anders als die Leute im Lateinforum?
Laßts mich so formulieren: der prozentuale Anteil an Dolmen ist unter Christen genauso bedauerlich hoch wie unter Nichtchristen.
Übrigens sind mir mehrere Atheisten bekannt, die einen Sinn im Leben sehen. Sogar in Grundzügen den gleichen wie das Christentum.
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Beitragvon Cellus » Mi 4. Apr 2007, 18:08

Wieviel sinnvoller wäre es denn, im Himmel weiterzuleben ? Mehr als Spass haben, kann man dann ja wohl auch nicht ? :)
"Der Mensch ist das Maß aller Dinge: für die seienden, dass sie sind, für die nicht seienden, dass sie nicht sind." (Protagoras)
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Beitragvon Apollonios » Mi 4. Apr 2007, 18:13

Ich kann mir durchaus plaisierliche Dinge vorstellen, die mir dort in höherer Qualität resp. überhaupt geboten werden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt... :D
Und ob das Sinn hat? Tja - hat Liebe Sinn? oder Freude? In meinem atheistischen Elternhaus wurde mir von früh an vermittelt, daß ja.

Man kanns natürlich auch so sehen wie jener Berliner...
"Ick gloobe nich an die ewije Seelichkeit.
Weil, gloob ick nich an ihr und se kommt nich, isses ejal.
Gloob ick an ihr und se kommt, isses nischt Besondret.
Gloob ick an ihr und se kommt nich, ärjer ick mir.
Gloob ick nich an ihr und se kommt doch, freu ick mir."
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Beitragvon barbara » Mi 4. Apr 2007, 22:17

Der eine spricht von "Wahrheit oder Einbildung", Barbara spricht permanent auf der vorherigen Seite von "Wahrheit" oder "wahr". Wer soviel darüber spricht, muß doch eigentlich wissen, wovon er eigentlich spricht.

Aber wenn das nicht klar ist, dann ist das ganze Gerede nichts weiter als Worthülsen ohne Inhalt. Dann kann man statt "Wahrheit" auch "Knürrwürr" sagen.

mir würde es nichts ausmachen statt "wahrheit" "knürrwürr" zu sagen, aber wie iulus gemeint hat: hier über wahrheit zu diskutieren würde doch etwas zu weit führen...
...und wenn du jürgen, zu irgenwem einmal sagst: "ja, du kannst mir das ruhig glauben, dass ist wirklich wahr...", ist dann dein darauffolgender satz auch gleich "aber warte, bevor du mir das glaubst, sollten wir vorher definieren was wahr eigentlich ist...!"
:wink:

ich glaube wir alle wissen, was mit meiner und humbugs "wahrheit" gemeint war und sollten da nicht i-tüpfelchen reiten und auf philosophischer tun als wir sind, denn im alltagsleben sprechen wir alle allzu oft nebenher von dingen, die man in der philosophie noch von zig ander sichten aus betrachten würde.
Vielleicht sollte man von gewissen Dingen gar nicht sprechen,wenn man nicht in der Lage ist sie zu definieren.Man kann ja auch umschreiben,was man meint... So sind Missverständnisse ausgeschlossen.

wie willst du denn wahr umschreiben? mit wirklich? (im übrigen ist natürlich auch hier ein unterschied...) oder mit real? (das gleiche in blaugrün) oder mit "etwas, das tatsächlich eingetreten ist"....??

die Evolutionstheorie wird mindestens von den letzten vier bis fünf Päpsten anerkannt

ja eh. dass die katholische kirche sie nicht anerkennt, sagt ja niemand.
nur der bibel widerspricht die evolutionstheorie nach wie vor....

lg
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Beitragvon Iulus » Mi 4. Apr 2007, 22:35

wie willst du denn wahr umschreiben?



Ich dachte da eher an den Begriff "Wahrheit".Anscheinend gibt es hier ja so etwas,wie eine individuelle Wahrheit...
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Beitragvon barbara » Mi 4. Apr 2007, 23:01

individuelle Wahrheit

? aha.
also humbug und ich haben lediglich die evolutionstheorie als wahr, richtig, wirklich, real... oder was halt auch immer ^^ bezeichnet....
ansonsten....?

lg
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Beitragvon christianus » Do 5. Apr 2007, 11:45

nur der bibel widerspricht die evolutionstheorie nach wie vor....

Dann liest/verstehst du die Bibel so wie christliche Extremisten, paradox, nicht wahr? Ich empfehle noch einmal die Lektüre des ersten Teils meines vorherigen Beitrags. Man kann auch Sachen, die man empfindet ohne eine "wissenschaftliche" Erklärung zu haben, bildlich ausdrücken, soll es in der Literatur hin und wieder mal geben. Oder man bedient sich den Mythen der Nachbarvölker und deutet sie im eigenen Sinne etwas um, z.B. bei dem Baum mit den verbotenen Früchten.
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Beitragvon barbara » Do 5. Apr 2007, 12:53

*gg* versuchst du mich gerade als christlichen extremist hinzutstellen?
tut mir leid, da muss ich dich enttäuschen....^^
aber natürlich spreche ich von direkt dem, was wortwörtlich in der bibel steht (und dem widerspricht die evolutionstheorie wohl, oder etwa nicht?)
danke, mir ist schon klar, dass man das auch alles bildlich auslegen kann/muss. allein wenn man sich die unterschiede zwischen den einzelnen evangelien anschaut, ist klar, dass man das in der bibel niedergeschriebene nciht wortwörtlich auffassen kann.
allerdings, mein guter, hat es auch zeiten gegeben,die bibel sehr wohl wortgetreu ausgelegt worden ist (gerade so, wie es der kirche eben am besten gepasst hat - man vergleiche auswahl genesis 1 und genesis 2..)
--> siehe weltbild, siehe verhältnis mann-frau.....


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Beitragvon juergen » Do 5. Apr 2007, 14:02

Alles bildlich auszulegen ist sicher auch nicht richtig.

Man sollte vielleicht eher sagen: "Man muß die Bibel vielleicht nicht in allen Punkten wörtlich nehmen, aber man muß sie ernst nehmen."

Wenn alles, was in der Bibel steht nur Bilder und Symbole sind, dann kann die Bibel keine Relevanz für das Leben haben; dann kann man genauso gut Grimms Märchen lesen.
Gruß Jürgen

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