Widerspruch durch die eigene Existenz gegeben?

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Widerspruch durch die eigene Existenz gegeben?

Beitragvon Iulus » Do 15. Nov 2007, 13:00

Stammt die Theorie jedem Wesen sei durch seine Existenz auch zugleich sein innerer Widerspruch gegeben von Kant?Wenn ja: Wie ist diese These zu deuten und in welchem Zusammenhang stellt Kant (?) sie auf?
Wäre für Antworten dankbar...
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Beitragvon consus » Do 15. Nov 2007, 18:38

Servus, Iulus!
Auf Kants Sicht des Menschen bezogen in wenigen Worten Folgendes:
Kants Auffassung lässt sich, wenn man auf Kürze aus sein muss, mit der Formel umschreiben: Der Mensch ist Bürger zweier Welten: (1) als Sinnenwesen ist er Glied der Welt der Erscheinungen, d.h. der Welt der möglichen Erfahrungen, und ist insofern von physischen Bestimmungen abhängig, (2) als Vernunftwesen sich selbst das moralische Gesetz gebend, wie es im kategorischen Imperativ formuliert ist, weiß er sich als Glied der intelligiblen Welt, des übersinnlich-idealen Reiches. Die Zugehörigkeit zu beiden Welten wird ihm bewusst durch den Konflikt, den er in sich selbst zwischen der vom moralischen Gesetz gebotenen Pflicht und der sinnlichen Neigung spürt. Dass in der Natur des Menschen der „Keim der Zwietracht“ angelegt ist, sagt Kant mit diesen Worten u. a. im Abschnitt E des zweiten Teils seiner Anthropologie in pragmatischer Hinsicht. Eindrucksvoll in diesem Zusammenhang ist Kants Beschluss der Kritik der praktischen Vernunft (insbesondere KpV 288 – 290):
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Zwei Dinge erfüllen das Gemüth mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir. ...
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Beitragvon Iulus » Do 15. Nov 2007, 19:08

Vielen,vielen Dank,Consus! :)
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