Italienisch-Lehrbuch

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Beitragvon Pyrrha » Fr 30. Mai 2008, 18:45

Wieso soll ich ohne es zu lernen Verbformen deuten können? Natürlich habe ich sie sie mir in der Grammatik angesehen und in E-Mails selber benutzt. Ich habe nie behauptet, dass ich nicht irgendwie gelernt hätte, aber ohne Lehrbuch, nur aus Wörterbuch und Grammatik und E-Mails. Und nach einem halben Jahr E-Mails konnte ich mich mit Muttersprachlern unterhalten, und Unterhaltungen zwischen Muttersprachlern konnte ich tlw. folgen, wenn das Thema mir lag.
me ne frego und che palle findest du übrigens in italdict.de
Gruß, Pyrrha.
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Beitragvon Marcus » Fr 30. Mai 2008, 19:52

fregare

che palle

(bei google auch vulgärere Übersetzungen)

anzichienò

Hm, Leo und "First Italian Readings" - nicht grade die größten Wörterbücher.. ;)

Übertreib einfach nicht, danke.

Ach ja, Euripides, es gibt auch einen Toussaint-Langenscheidt für Italienisch.. ;)
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Beitragvon Pyrrha » Fr 30. Mai 2008, 20:40

ganz davon abgesehen, dass anzichenò recht deutlich aus anziché und no zusammengesetzt ist...
Gegenfrage: Weißt du, was mo' bedeutet, JRW? Und was biondeggiàr (cf. Leopardi, La ginestra, v.25) für eine Form ist?
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Beitragvon nighean_neonach » Fr 30. Mai 2008, 21:41

Pyrrha hat geschrieben:nur aus Wörterbuch und Grammatik und E-Mails. Und nach einem halben Jahr E-Mails konnte ich mich mit Muttersprachlern unterhalten


Ich denke mal - weil ich das aus eigener Erfahrung kenne - die Mails sind dabei der ausschlaggebende Faktor. Weil du, selbst wenn du es gar nicht mal bewusst registriert hast, vieles an alltäglichen Wendungen und Floskeln einfach dadurch gelernt haben wirst, dass dein Mailpartner sie verwendet hat (und dich evtl. auch korrigiert hat in deinem Sprachstil).
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Beitragvon JRW » Sa 31. Mai 2008, 13:58

Pyrrha,

das ist ja alles richtig, was du sagst und ich bezweifele das auch alles nicht. Im Gegenteil, ich hatte ja mal so ein paar kleine Dinge in Italienisch angedeutet und ich finde das ganz toll, wie schnell du das herausgefunden hast.

Fest steht, wer lateinische Kenntnisse hat, der tut sich den ganzen romanischen Sprachen leichter.

Das mit dem "perfekt" ist so eine Sache. Wenn ich schon höre, dass mir einer erzählt, der spricht perfekt englisch, dann sträuben sich bei mir schon alle Nackenhaare. "Fließend" ist für mich schon das höchste denkbare Attribut.

Ich spreche doch noch nicht einmal "perfekt" deutsch. Meine Kommas sind eine Katastrophe. Was allerdings daran liegt, das ich eine Sprecherausbildung habe und die Kommas in der deutschen Grammatik alle falsch sitzen.

Sie gehören in die Sprech- und Gedankenpausen, wie es übrigens die Italiener grundsätzlich machen, weil sie den Satz nach dem Sinn einteilen sollen.

Mein bester Freund, 40 Jahre dauert unsere persönliche Verbindung schon, ist einer der anerkannten Professoren für Germanistik in Deutschland. Der würde nie von sich behaupten, dass er perfekt Deutsch sprechen würde, was er aber gelegentlich schon mal gesagt hat ist, dass er noch nie ein völlig fehlerfreies Buch oder eine Zeitung gelesen hat, obwohl dort ja Leute als Lektoren arbeiten, die ihr Geld mit der deutschen Sprache verdienen.

Wir plaudern ja hier nur so ein bisschen. Ich habe in meiner aktiven Zeit mein Geld im Mediengeschäft verdient und wir mussten für die Industrie viel in Fremdsprachen arbeiten. Natürlich mit Muttersprachlern, die auch richtige Rundfunksprecher in ihren Ländern waren.

Unser Engländer beispielsweise, ein wahrer Meister seines Faches, verlangte natürlich für jedes Komma, das wir in einem Filmtitel setzen mussten, bares Geld.

Das konnten wir uns doch in Englisch zumindest sparen. Das können wir ja alle "perfekt!". Das dachten wir uns wenigstens so. Leider war es fast immer falsch. Wir hatte doppelte Kosten, die für unseren Sprecher und die für die falschen Titel wieder zu ändern.

Nun hatte ich etwas später einen Engländer angestellt, der bei uns Texte verbesserte und als Kontaktmann zu unseren ausländischen Kunden nötig war. Ein Muttersprachler mit Hochschulstudium.

Von da ab lagen wir zwar etwas häufiger mit unserem innerbetrieblichen Englischsparprogramm richtig. Aber leider nicht immer. Der von mir angestellte Muttersprachler musste sich von unserem Sprecher noch oft genug verbessern lassen.

Wie gesagt, nur eine kleine Plauderei am Samstagnachmittag (wo doch zur Zeit kein Fußball ist).

Herzlichst
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Beitragvon Pyrrha » Sa 31. Mai 2008, 15:17

Hallo JRW,
nein, ich nehme es dir nicht übel. Fakt ist, dass ich weit davon entfernt bin, irgendeine Sprache perfekt zu sprechen, schon gar keine Fremdsprache. Für Englisch gibt es ein Vokabelprogramm, http://www.freerice.com, an dem sich eine Freundin, die als Kind Jahrelang in Amerika gelebt hat und mehr Englisch als Deutsch liest, also nicht gerade ein kleines Vokabular hat, die Zähne ausbeißt. Mit meiner Hilfe (Lat und ein bisschen Gr) sind wir noch ein, zwei Stufen höher gekommen, aber nicht bis ganz nach oben.
mo' ist übrigens streng genommen Neapolitanisch, aber dessen sind sich nicht alle Sprecher bewusst, so dass man es im Süden, wenn man nur einige Sicherheit mit der italienischen Sprache ausstrahlt, öfter zu hören bekommt; es heißt "jetzt", direkt vom Lateinischen modo. Und biondeggiàr ist biondeggiarono, also passato rimoto. Nur, dass du dich jetzt nicht tot suchst. :wink:
Das mit den fehlerfreien Büchern und Zeitungen kann ich unterschreiben, aber das weicht hier vom Thema ab.
Gruß und ein schönes fußballfreies Wochenende! :-D
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Beitragvon JRW » Sa 31. Mai 2008, 16:50

Pyrrha,

Deutschland hat viele Dialekte, aber Italien übertrifft uns da bei weitem. Hamburger mögen ja mit Bayern ihre Probleme haben, aber Sizlianer und die aus Venedig, die verstehen sich überhaupt nicht, wenn die Dialekt sprechen.

Ganz schlimm ist der der römische Dialekt. Aber auch die Sizilianer
können sich sehen lassen.

Ich sehe jeden Tag 1 Stunde italienisches Fernsehen, da sagt der Commissario Montalbano plötzlich: Nenti di nenti.

Ich habe gesucht wie verrückt, dabei ist das ganz einfach. Das ist sizilianisch für "Niente di niente".

Noch schlimmer sind die Nuschler. Terence Hill spielt in einer RAI-Serie den Don Matteo. Um den zu verstehen, muss man sich an Hans Moser bei uns erinnern. Ähnlich Silvio bei "tuoi affari".

Das ist nämlich das zweite große Problem bei Fremdsprachen. Wenn man eine Sprache sehr gut kann und versteht, mag das ja angehen. Als Lernender hast du da kaum eine Chance.

Sehr gut ist es, dass man sich bei der RAI oft italienische Untertitel in italienisch gesproche Filme einblenden lassen kann.

Das machen die für die Gehörgeschädigten. Das gibt es bei der BBC auch. Jeden Tag gucke ich halbe Stunde; Englische Sprache mit italienischen Untertiteln, oder wenn ganz schlimm genuschelt wird, auch mit englischen Untertiteln auf englischer Sprache.

Wie gesagt, nur mal so ein Gedankenaustauch. Hat Spaß gemacht Pyrrha.

Alla prossima volta
JTW
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