Französisch wählen?

[cum]

Latein muss ich bis zur Ende der 11. Klasse nehmen. Dann hab ich mein Latinum. Ich könnte, falls ich meine Leistungen weiter so gut halte, auch nach der 10 mein Latinum haben, aber dann nur mit einer schweren Prüfung und wenn ich in der 11 für ein Jahr ins Ausland gehe.
Aber ich hab die optimale Lösung gefunden.
Ich wähle Französich und geh in eine Informatik-Ag die ab nächstem Jahr statt findet.

[nighean_neonach]

Englisch wird einfach ab einem gewissen Punkt sauschwer, weil es unheimlich viele phrasal verbs und false friends gibt. Und dann ist die Grammatik im Gegensatz zum Französischen auch sehr umfangreich, vor allem was die korrekte Verwendung der Präpositionen und tempora anbelangt.
(...)
Französisch ist hier einfach überschaubarer.

Stimmt so nicht, würde ich sagen. Das Schulfranzösisch geht ja fast nie (außer man ist auf einem bilingualen Gymnasium und fängt mit Französisch an o.ä.) auf das gleiche Niveau hoch wie Englisch. Selbst in der Oberstufe wird normalerweise nicht auf gleichem Niveau über literarische und politische Texte diskutiert. Deshalb meinen viele Schüler, Französisch sei einfacher, dabei liegt es eher daran, dass man gar nicht so weit kommt. Außerdem ist bei vielen dann doch die Ernüchterung sehr groß, wenn man mal nach Frankreich fährt und sich unterhalten will, denn der Unterschied zwischen Schulfranzösisch und Alltagssprache ist um einiges größer als im Englischen

[carpathia]

Ich würd nicht aufs Herz hören. Ich würd es einfach nehmen. Bei uns wurde es zwar gewertet, war aber, wenn man in Französisch eine 5 hatte, kein Grund nicht versetzt zu werden.
Also kannst du es ein Jahr ausprobieren und dann immernoch abgeben. Aber es ist ja immer besser, wenn man mehrere Sprachen kann, oder zumindest mal reingeschnuppert hat.

[cum]

ja, ein bisschen Ahnung von Fremdsprachen, kann nicht schaden.
2 Jahre ist es verpflichtent, zählt aber sowieso nur als Nebenfach.
Daher steht eigentlich fast nichts mehr im Weg Französich zu wählen. Nur noch meine Mutter, die muss den Wahlzettel unterschreiben und ist noch gar nicht zu beigeistert von Französisch, aber morgen ist Elternsprachtag und mein Lateinlehrer wird versuchen, sie davon zu überzeugen, dass Franze gut für mich ist. . ich hoffe es klappt

[nighean_neonach]

Aber es ist ja immer besser, wenn man mehrere Sprachen kann, oder zumindest mal reingeschnuppert hat.

Sehe ich nicht so, obwohl ich selber in ziemlich viele Sprachen mal reingeschnuppert habe Aber daher kann ich auch aus Erfahrung sagen, dass man eine Sprache sehr schnell wieder vergisst, wenn man sich nicht mehr damit beschäftigt (wesentlich schneller als es gedauert hat, sich ein paar Grundkenntnisse anzueignen), von daher ist es quasi Zeitverschwendung, eine Sprache nur mal anzufangen und dann wieder aufzuhören. Wenn man sie später tatsächlich mal auf gutem Niveau braucht, muss man üblicherweise komplett neu anfangen oder zumindest Kenntnisse gründlich auffrischen, und das dauert auch wieder. Und je mehr Sprachen man hat, desto komplizierter wird dieser Prozess... da ist weniger manchmal mehr.

[Eteokles76]

Das Schulfranzösisch geht ja fast nie (außer man ist auf einem bilingualen Gymnasium und fängt mit Französisch an o.ä.) auf das gleiche Niveau hoch wie Englisch.

Das stimmt natürlich, deswegen denk ich auch, dass Französisch in der Schule einfacher ist als Englisch. Aber das ist natürlich auch eine individuelle Sache.

Wir hatten quasi bis zum Schluss die Grammatik immer noch nicht ganz abgeschlossen (das passé simple hab ich z.B. überhaupt erst auf der Uni gelernt). Also für Leute, die gerne systematisch lernen, wie ich einen Latein-Fan einfach mal so einschätze, genau das Richtige. Manche hassen natürlich die Aussprache, aber irgendwas ist ja immer...

[cum]

Französisch hat sich wohl für mich jetzt erledigt. Der Elternsprechtag gestern ist voll in die Hose gegangen. Bei meinem Lateinlehrer war es so voll, dass wir gar nicht erst dran gekommen sind und dann kam mein Englischlehrer auch noch und ist mir voll in den Rücken gefallen. Er hat meiner Mutter abgeraten, mich Französich lernen zu lassen.
Dabei hätte ich selbst, wenn ich in Französisch nicht gut wäre keine Probleme in Sachen versetzung. Ich steh außer in Englisch in keinem fach schlechter als 1 oder 2. Mein Englischlehrer ist sowieso kein guter Lehrer, er kann mit Kritik nicht umgehen und findet für das, was die Klasse schlecht findet immer Ausreden. Wenn er einen dann fertig gemacht hat, dann ist er wieder total lieb und tut so freundlich. schrecklicher Mann!!!

[Timo]

Also ich habe Französisch und muss sagen, dass die Sprache mit Englisch nicht zu vergleichen ist. In Französisch steh ich auf 1,3 und in Englisch stand ich immer auf 3-4. Französisch ist westenlich systematischer. Übrigens haben wir das passé simple schon am Ende der 8. Klasse gelernt. Wenn du in Latein gut bist, solltest du mit Französisch eigtl. keine Probleme haben. Übrigens solltest du in deinem Alter schon selbst entscheiden, welches Fach du belegst. Ich denke du bist alt genug dazu.

Vale
Timo26

[cum]

Ja das denke ich auch, aber wenn meine Mutter den Zettel nicht unterschreibt hab ich keine Chance. Mein Lateinlehrer meint auch, dass ich Französisch lernen soll und sieht dabei auch keine Probleme.

[consus]

Servus, cum!
Hab die Debatte hier verfolgt. Heute nur eine Frage: Hat nicht jeder Lehrer eine eigene Wochensprechstunde? Also...

[cum]

Ave Conse!
Doch das hat jeder Lehrer. Da ich aber in Latein sehr gut stehe, wird meine Mutter dort bestimmt nicht hingehen. Und ich kann ja schlecht zu ihr sagen: Mein Lateinlehrer will dich davon überzeugen, dass Franz. das Richtige für mich ist und geh bitte zur Sprechstunde.
Mein Lehrer hat mir auch angeboten, dass meine Mutter ihn anrufen kann, aber sie sagt, warum soll ich ihn anrufen?

[Apollonios]

Wenn Du Französisch wählst und später jahrelang dies Fach beruflich nicht brauchst, wirst Du zwar einiges vergessen, hast aber ein Bildungsfundament, daß Dir niemand nehmen kann, und wirst das Vergessene schnell wieder lernen, wenn Du Dich dahinterklemmst und in Frankreich Urlaub machst.
Das gilt für alle Sprachen, auch für Mathematik, Physik, Musik, Philosophie… Aber versuch das mal mit Informatik: Wenn Du da umständehalber drei Jahre "draußen" bist, kannst Du auf keinen Fall mehr mithalten.

[Pyrrha]

Das würde ich nicht so scharf ausdrücken, Apollonius: Wenn man in Informatik Programmiersprachen lernt, werden dieselben Sprachen drei Jahre später immer noch anwendbar sein, evtl mit leichten Modifikationen, aber so schnell veraltet das Gelernte dann doch nicht. C ist beispielsweise schon ein paar Jahrzehnte alt und ist immer noch in Benutzung, wobei es natürlich Weiterentwicklungen gibt, die sich aber auf der Grundlage einer Vorgängersprache immer noch leichter lernen lassen. Außerdem kann man doch so einiges über die "Denkweise" von Computern und Maschinen im Allgemeinen lernen, was auch im Großen und Ganzen aktuell bleiben wird.
Gruß, Pyrrha

[nighean_neonach]

Außerdem kann man doch so einiges über die "Denkweise" von Computern und Maschinen im Allgemeinen lernen, was auch im Großen und Ganzen aktuell bleiben wird.

Eben, man hat auf jeden Fall eine gute Grundlage, auf deren Basis man sich leicht aktuelle Kenntnisse erarbeiten kann. Ich selber habe Ende der 80er in der Schule programmieren gelernt, und natürlich hat sich vieles verändert, aber die grundsätzlichen Prinzipien, nach denen Computer funktionieren, sind die gleichen geblieben

[cum]

Ich habe heute am Girls Day teilgenommen. Das ist ein eintägiges Praktikum für Mädels, in dem man sich von Männern dominierte Berufsfelder anschauen kann. Ich hab mich dazu entschlossen zum b.i.b zu gehen, das ist eine Schule für alles was mit Informatik zu tun hat. Unter anderem haben wir einen Java Hamster programmiert, ein Mousepad mit eigenem Foto und Bildbearbeitungsprogramm entworfen und gelernt wie man Kundengespräche führt und dann in Teamarbeit z.b. Türme entwirft. Da die Räume alle mit Glasscheiben versehen war, konnte man den Studenten zuschauen, aber ich weiß nicht ob das was für mich wäre, die sitzen den ganzen Tag nur am Pc, jedoch war das auch nur der Teilbereicht Technik, Kundenberater haben natürlich auch noch andere Tätigkeitsfelder. Jedenfalls war es sehr interessant und ich hab einen guten Einblick in die Informatik bekommen.