Wohlklang

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Wohlklang

Beitragvon Brakbekl » Di 11. Okt 2011, 07:52

Hallo,

wir haben noch nicht untersucht, was Wohlklang eigentlich ist. Warum empfinden die Leute bestimmte Worte gut, warum gibt es Lyrik und warum gibt es Antilyrik und Missklang? Ich stelle einmal zwei Beispiele nebeneinander aus zwei Sprachen.

1. Der Mond ist aufgegangen... 13:8 = 1,625
2. Fischers Fritze fischte ...... 11:6 = 1,83

1. Tavaszi szél vizet áraszt .... 11:8 = 1,375
2. SzÅ‘rös hörcsög szörpöt szörcsög.. 15:8 = 1,875

Wir erkennen, Beispiel 2, es handelt sich um sog. Zungenbrecher. In jedem Fall überwiegen die Konsonanten (nur konson. Laute gezählt) gegenüber den Vokalen. Im Wohlklang aber sind die Vokale gemischt während sie im Zungenbrecher eintönig sind.

Die Frage verschiebt sich also: Warum mag der Mensch (Deutsche und Ungar) keine "Vokalharmonie"*. *(Ihr erlaubt die Bedeutungserweiterung des Wortes!) Warum empfindet er ein bunt folgendes Vokalgemisch als schön?
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Re: Wohlklang

Beitragvon Lord Piergeiron » So 30. Okt 2011, 10:05

Hi,

also ich kann kein Ungarisch, gehe aber davon aus, dass beim letzten Beispiel (15:8) folgende Einteilung gilt:

SZ R S H R CS G SZ R P T SZ R CS G = 15...

Hmm: Hattest Du die Verhältnisse für eine repräsentative Menge an Beispielen untersucht?
Und: Nachher ist es Geschmacksache, oder stat. "Lügenfaktoren" beeinflussen die Ergebnisse!
(Jemand hört beim 6er im Lotto einen Rap, der u.a. aus ganz vielen verschiedenen Vokalen besteht, und findet solches deswegen optimal? :wink:)
(Oder wie: "Nur 19 Frauen fielen bei der letzten Führerscheinprüfung durch, aber 87 Männer" , wobei nicht erwähnt wird, dass 25 Frauen und 370 Männer teilnahmen")... :D

Eventuell, so könnte ich mir vorstellen, ist allein die Schwierigkeit, Schwieriges auszusprechen, hier ausschlaggebend für neg. / pos. Bewertung..

Greetings, Lord!
Im Sinne von Ranganathan und Dewey: Prosit!
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Re: Wohlklang

Beitragvon Brakbekl » So 30. Okt 2011, 11:13

Lord Piergeiron hat geschrieben:Hi,

also ich kann kein Ungarisch, gehe aber davon aus, dass beim letzten Beispiel (15:8) folgende Einteilung gilt:

SZ R S H R CS G SZ R P T SZ R CS G = 15...


Das siehst Du richtig, denn Konsonanten sind Laute, die in den einzelnen europäischen Sprachen mithilfe der Buchstaben des alten lateinschen Alphabetes durchaus unterschiedlich wiedergegeben werdenm und die Laute hatte ich gezählt ...

deutsches weiches s in Rose gleich ungarisch z - Zoltan (aus arab/türk Sultan)
deutsche s, ss, ? in iß oder Hass gleich sz - szeretlek (ich liebe dich)
deutsches z in Zaun gleich ungarisch c - cica (Katze)
deutsches tsch in Tescherkesse gleich ungarisch cs - csuzda - Rutsche
deutsches weiches sch wie zweites g in Garage gleich ungarisch zs wie Rozsa - die Rose
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