Bedas Griechisch?

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Bedas Griechisch?

Beitragvon Brakbekl » Sa 21. Jan 2012, 13:47

Hallo,
konnte Beda noch Griechisch?

Er schreibt: "„Annus magnus est, dum omnia sydera certis cursibus exactis ad locum suum revertu(n)tur, quem sexcentis annis solaribus Iosephus dicit impleri.“ Liber de ratione temporum, Cap. IX - De annis. Quelle: http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ih ... ew/1285805

Josephus schrieb doch griechisch? Kennt jemand die Stelle?

Kann mir grammaticaliter noch jemand verraten,
1. warum da nicht "ad locos suos" oder richtiger "ad sua loca" steht, wo doch sydera Neutr. Pur. ist, und
2. warum Zeno/Georges bei sidus kein Geschlecht einträgt?

Quelle: http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Sidus ... D?hl=sidus
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Re: Bedas Griechisch?

Beitragvon Zythophilus » Sa 21. Jan 2012, 16:02

a) Pierer's Universal-Lexikon verzichtet auf die Angabe des Genus.
b) Die Erklärung liegt darin, dass jeder einzelne Stern einen Platz hat.
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Re: "Konnte Beda noch Griechisch?"

Beitragvon Prudentius » Do 26. Jan 2012, 18:44

Hallo,

von Beda weiß ich es nicht, aber i.a. waren im Mittelalter im Westen die Griechisch-Kenntnisse im Schwinden, die Teilung des römischen Reiches in eine griechische Ost- und eine lateinische Westhälfte seit Konstantin brachte auch eine Sprach- und Schriftgrenze mit sich, die bis heute erkennbar ist: Polen, Tschechen, Kroaten schreiben lateinisch, Serben, Russen griechisch (kyrillisch).
Die mittelalterlichen Aristoteliker, z.B. Thomas von Aquin, benutzten einen "Aristoteles Latinus".
Erst nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken 1453 strömten griechische Gelehrte in den Westen und verbreiteten wieder Sprachkenntnisse, wobei sie offene Ohren fanden, denn es war ja die Zeit des Humanismus; zugleich fanden durch den neu aufkommenden Buchdruck die klassischen Autoren größere Verbreitung.

Gruß P :)
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