Studium in reifem Alter

Beiträge zu Themen, die in keine andere Kategorie passen

Moderatoren: Zythophilus, marcus03, Tiberis, ille ego qui, consus, e-latein: Team

Studium in reifem Alter

Beitragvon CP » So 11. Mär 2012, 18:13

Hallo,

ob meine Frage hierher passt, sei dahingestellt!

Ich bin jetzt fünfundfünfzig Jahre alt, Freiberufler - allerdings freiberuflich halbarbeitslos. Wirtschaftlich schlecht geht es mir dabei nicht, aber dass ich über keine riesigen irdische Reichtümer sensu Midatis (dekliniert man den so?) verfüge, bedarf der Erwähnung eigentlich nicht, aber es geht mir erheblich besser als einem Arbeitslosengeld-II-Empfänger.

Mir bereitet das Erlernen orientalischer Sprachen (Arabisch, Persisch, Türkisch) sehr viel Freude. Da ich sehr viel Zeit habe, bin ich, außer im Arabischen, einer sehr spezielle Sprache :wink: , meinen, allerdings auch nur einmal in der Woche stattfindenden, VHS Kursen, immer voraus. Ich nehme daher jetzt auch Privatunterricht im Arabischen. Mein Lehrer, der lange Zeit an einer Universität lehrte, verfügt über profunde Kenntnisse im Lateinischen, Altgriechischen, Altpersischen, Sanskrit und einem halben Dutzend alter und neuerer semitischer Sprachen, über Selbstverständlichkeiten wie Englisch und Französisch redet er nicht :lol: . Er bringt mir immer wieder die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Arabischen nahe. So zum Beispiel die Wortherkunft aus dem Sanskrit und Altgriechischen im Qur'an. Bei seinen Mitmuslims leistet das seiner Beliebtheit übrigens nicht gerade Vorschub, kratzt er doch am Lack der reinen Lehre. Aber das nur am Rande bemerkt! Interessant ist so eine Beschäftigung - ganz ungemein.

Seit einiger Zeit, denke ich daher darüber nach, mich in Heidelberg für das Fach Orientalistik mit Hauptfach Arabistik zu immatrikulieren.

Mein Lehrer fände das sehr gut! - Ich habe aber ein schlechtes Gefühl dabei: Während meines Architekturstudiums trieben sich in den Fächern Aktzeichnen, Baugeschichte, und vor allem Kunstgeschichte allerlei Grufties herum, die den Lehrbetrieb in den Übungen bzw. Seminaren, in den Vorlesungen waren sie naturlich harmlos, etwas aufhielten - vorsichtig formuliert. Und das möchte ich auf keinen Fall. Für gewöhnlich studiert man ein Fach oder eine Fächerkombination zur anschließenden beruflichen Anzuwendung, es handelt sich ja um keine VHS Kurse just for fun. Ich möchte auf gar keinen Fall den Bremsklotz für andere - jüngere - Seminarteilnehmer darstellen. Aber ich ginge natürlich mit, im Guten wie im Schlechten, anderen Voraussetzungen in ein Studium.

Lust auf ein Studium der Orientalistik verspüre ich schon! Ich wäre bestimmt auch fleißig, vermutlich fleißiger als in meinem Architekturstudium. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich die Lernkapazität meiner Kommilitonen im "Twen Alter" noch aufzubringen in der Lage bin. Mit dem Augenrollen, mit dem ich die old boys and girls group im Maien meines Lebens begrüßte, werde ich wohl auch als Empfänger leben können. Das ist dann ja auch bloß gerecht!

Was meint ihr? Soll ich es wagen?

Ciao!

CP
Zuletzt geändert von CP am Mo 12. Mär 2012, 17:12, insgesamt 1-mal geändert.
CP
Propraetor
 
Beiträge: 194
Registriert: Mo 11. Jun 2007, 11:38

Re: Studium in reifem Alter

Beitragvon Zythophilus » So 11. Mär 2012, 20:01

SALVE
Du beantwortest dir deine Frage mehr oder weniger ohnedies selber.
Wage es, aber setze dir realistische, freilich nicht zu wenig ambitionierte Ziele. Wenn du siehst, dass du sie nicht in annehmbarer Zeit erreicht hast, dann höre lieber auf, weil du dich sonst selber als einen der "Grufties" bertrachten müsstest.
VALE
Zythophilus
Divi filius
 
Beiträge: 16945
Registriert: So 22. Jul 2007, 23:10
Wohnort: ad Vindobonam

Re: Studium in reifem Alter

Beitragvon RM » So 11. Mär 2012, 20:34

Salve!
Arabisch habe ich mal selbst eine Weile lang gelernt - hochinteressante Sprache und Kultur. In reiferem Alter würde ich selbst allerdings - gerade mit ingenieurs- oder naturwissenschaftlichem Hintergrund - nicht Orientalistik betreiben, sondern als "Aufbaustudium" Geschichte der Naturwissenschaften. Das wird an einigen Unis angeboten und ermöglicht einem, neben dem Arabischen auch Latein-, Griechisch-, Englisch-, Französisch-, Deutsch- und Italienischkenntnisse sehr gewinnbringend einzusetzen. Ich habe das während meines Physikstudiums als Nebenfach betrieben und dort auch ein paar "Grufties" kennengelernt, die das nach der Pensionierung als Promotionsstudiengang belegt haben und sehr viel Ahnung von einigen Fachgebieten (z.B. Chemie) mitbrachten.

8) RM
RM
Augustus
 
Beiträge: 4522
Registriert: So 22. Sep 2002, 22:08
Wohnort: Bayern

Re: Studium in reifem Alter

Beitragvon CP » So 11. Mär 2012, 21:16

Hallo ihr beiden (im Arabischen hätte ich jetzt schön den Dual benutzen können :wink: ),

vielen Dank für eure Stellungsnahmen!

Ein Aufbaustudium wie von RM vorgeschlagen, kommt für mich wohl weniger in Frage. Ich werde mir aber die Lehrpläne, vor allem den der Uni Heidelberg, denn dieser Ort liegt nicht weit von meinem Wohnort, auf jeden Fall mal anschauen. Trotz meines Ingenieurstitels war mein Studium eher geisteswissenschaflich orientiert. An meinem Studienort war eine starke Gewichtung in verschiedene Richtungen durchaus möglich, wie das heute aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis. Sicher, Fächer wie Baukonstruktionslehre, Baustatik, Darstellende Geometrie und natürlich Entwerfen waren für alle verbindlich. In den Wahlpflicht- und Wahlfächern tummelte ich mich aber eher bei den Geisteswissenschaftlern (Bau- und Kunstgeschichte u. a.) und den Künstlern (Aktzeichnen, Malerei, Bildhauerei). Unter echten Ingenieuren bin ich ziemlich verloren. Meine Kenntnisse der Naturwissenschaften gehen über den Lehrstoff des Humanistischen Gymnasiums in den Siebziger Jahren leider nicht hinaus, aber immerhin kann ich eine Linde von einem Kirschbaum unterscheiden, bei heutigen Absolventen höherer Lehranstalten bin ich mir da nicht so sicher. Allerdings fällt mir gerade ein, dass ich mir in der Optik und Lichttechnik nachträglich doch einiges an Kenntnissen erwarb. Fächer wie Bauphysik (Wärme, Schall, Rauch?) aber liefen an mir vorüber. Ich bestand zwar die Prüfungen - mit teilweise sehr guten Noten - mir erscheint das damals Vermittelte aber heute nur noch durch einen sehr dichten Nebel der Vergangenheit.

Ich werde Zythophilus' Empfehlung berücksichtigen und mich einfach mal immatrikulieren. Im Sommer werde ich eh für ein paar Monate eine Sprachschule in Kairo besuchen (wenn die politische Wetterlage es zuläßt) und dann werde ich mit einem gewissen Sprachvorteil gegenüber vielen meiner Kommilitonen einsteigen können. Wobei - ach je - beim Arabisch lernen kommt man sich vor wie der Knabe, der versucht, mit einem Löffel das Meer zu leeren. Aber ich bin recht fleißig. Vielleicht ist für mich ja irgendwann Land zu sehen.

Ciao!

CP
CP
Propraetor
 
Beiträge: 194
Registriert: Mo 11. Jun 2007, 11:38

Re: Studium in reifem Alter

Beitragvon RM » So 11. Mär 2012, 21:38

Geschichte der Naturwissenschaften - oder auch, weil es in Frankfurt (auch nicht weit von Heidelberg entfernt) ein ziemlich interessantes "Institut für Arabisch-Islamische Wissenschaften" gibt - habe ich vorgeschlagen, weil man in diesem Fach auf sehr vielen verschiedenen Ebenen tätig sein kann. Da "Aktzeichnen" im arabischen Kulturkreis fast ebenso ausfällt wie Malerei und Bildhauerei nach europäischem Muster, muss man sich naturgemäß umorientieren. Das mit der Linde und dem Kirschbaum funktioniert heute übrigens anders: Ein Blick auf die DNS ... :wink: Ob man aber in etwas fortgeschrittenem Alter noch die Energie aufbringt, Arabisch so zu lernen wie als Jugendlicher, ist eine interessante Frage. Ich hatte damals während meiner Schul- und Unizeit 3-4 Stunden pro Woche und behaupte, dass es nicht ganz reichte, um diese Sprache wirklich schnell zu lernen. Das liegt aber nicht an der Struktur, sondern eher am Klang. Dass sich die semitischen Sprachen an Konsonanten orientieren, ist erst einmal ungewohnt und so muss man dauernd üben, um die Vokabeln zu behalten. Wegen der vielen Dialekte von Marokko bis Euphrat und Tigris versteht man vieles auch nicht auf Anhieb. Da braucht man schon sehr viel praktische Übung.

8) RM
RM
Augustus
 
Beiträge: 4522
Registriert: So 22. Sep 2002, 22:08
Wohnort: Bayern

Re: Studium in reifem Alter

Beitragvon Christophorus » So 11. Mär 2012, 22:42

also wenn dich das interessiert, dann mach es doch

ob du deine Kommilitonen zum Augenrollen bringst, hängt doch von dir ab ...

viele Seniorstudenten zu meiner Zeit an der Philosophischen Fakultät haben uns Jüngere eher dadurch genervt und den Betrieb dadurch aufgehalten, dass sie Fragen gestellt haben, die nicht ihr Unverständnis zeigten, sondern eher ihr etwas abseitiges Interesse, und dadurch, dass sie oft alles besser zu wissen glaubten ...

auch glaube ich nicht, dass du den jüngeren Studenten an Auffassungsgabe unterlegen bist, da viele dieser Generation mittlerweile leider dazu neigen, dass Copy and Paste eine geeignete Lernmethode ist
Timeo Danaos et donuts ferentes.
Christophorus
Senator
 
Beiträge: 2818
Registriert: Sa 27. Nov 2004, 23:43

Re: Studium in reifem Alter

Beitragvon Viatrix » Mo 12. Mär 2012, 11:32

Christophorus hat geschrieben:...da viele dieser Generation mittlerweile leider dazu neigen, dass Copy and Paste eine geeignete Lernmethode ist

traurig aber wahr
Seris venit usus ab annis.
Ovid, Metamorphosen
Benutzeravatar
Viatrix
Consul
 
Beiträge: 239
Registriert: Mo 27. Sep 2010, 17:01

Re: Studium in reifem Alter

Beitragvon Medicus domesticus » Mo 12. Mär 2012, 11:46

@CP:

Versuche es doch einfach. Du hast ja keinen Druck und kannst dir die Sache in Ruhe anschauen. Meine nächstgelegene Uni hat auch einige Studienmöglichkeiten für ältere Studenten, ein richtiges Programm. Auch bei den Jüngeren hat man kein Problem, wenn man sich gegenseitig akzeptiert, und der Austausch von Erfahrungen kann für beide Seiten wohltuend sein.
Ich habe auch vor, nach meiner aktiven Zeit als Arzt, mich evtl. noch mehr der Antike und den antiken Sprachen zuzuwenden, ggf. auch mit einem Studium. Ich möchte aber mehr in die Geschichte der Medizin (Schwerpunkt Medizin der Antike), da ich als Student dort auch schon gearbeitet habe und ich mein altsprachliches Wissen mit Medizin und Antike kombinieren kann.

Gruß, Medicus :chefren:
Medicus domesticus
Dominus
 
Beiträge: 7285
Registriert: Di 9. Dez 2008, 11:07

Re: Studium in reifem Alter

Beitragvon Luca » Mo 12. Mär 2012, 12:13

-
Zuletzt geändert von Luca am Sa 7. Apr 2012, 03:12, insgesamt 1-mal geändert.
Vis consilii expers mole ruit sua. (Horaz)...῎Αγρυπνος ἴσϑι κατὰ νοῦν.
Benutzeravatar
Luca
Consul
 
Beiträge: 363
Registriert: Fr 27. Jan 2012, 12:01

Re: Studium in reifem Alter

Beitragvon chefren » Mo 12. Mär 2012, 14:40

Theoretisch ist man nie zu alt fuers Studieren. Es muss einfach Spass machen und dann klappt es auch mit dem lernen und der Erfolg kommt von allein. =)

Ich selbst bin auch erst 30, aber ich habe sehr viele Kommilitonen in meinem Archaeologie Studium die schon etwas älter sind und in deinen Altersbereich reingehen, mag evtl auch an der Materie und dem Altertum liegen; und dank des neuen Schulsystems hab ich auch viele Kommilitonen die nicht mal 20 sind, da kommt man sich selbst dann auch schon richtig alt vor. :)

Eventuell informierst du dich einfach mal bei der Studienberatung am Institut oder schaust mal ob es so bestimmte Programme fuer aeltere Stunden und Senioren gibt; da gibt es bei uns in Mainz auch spezielle Ansprechpartner fuer, die einem dann auch bei allen Fragen, mit Antworten zur Seite stehen. :)
Bild

Donec eris sospes, multos numerabis amicos: Tempora si fuerint nubila, solus eris.
Benutzeravatar
chefren
e-Latein Administrator
 
Beiträge: 2689
Registriert: Mi 14. Aug 2002, 20:31
Wohnort: Bonn / Duisburg

Re: Studium in reifem Alter

Beitragvon CP » Mo 12. Mär 2012, 16:45

Hallo RM,



RM hat geschrieben:Geschichte der Naturwissenschaften - oder auch, weil es in Frankfurt (auch nicht weit von Heidelberg entfernt) ein ziemlich interessantes "Institut für Arabisch-Islamische Wissenschaften" gibt - habe ich vorgeschlagen, weil man in diesem Fach auf sehr vielen verschiedenen Ebenen tätig sein kann.


Recht herzlichen Dank für den Link. Das sieht sehr interessant aus und Frankfurt wäre mit der Bahn einfach zu erreichen.

RM hat geschrieben:Da "Aktzeichnen" im arabischen Kulturkreis fast ebenso ausfällt wie Malerei und Bildhauerei nach europäischem Muster, muss man sich naturgemäß umorientieren.


Wie war das gleich mit der nomadischen Urbanistik?

RM hat geschrieben:Das mit der Linde und dem Kirschbaum funktioniert heute übrigens anders: Ein Blick auf die DNS ... :wink:


Sag ich doch ... Gruftie eben. Obwohl, DNS gab es schon zur Zeit der Dinosaurier.

RM hat geschrieben:Ob man aber in etwas fortgeschrittenem Alter noch die Energie aufbringt, Arabisch so zu lernen wie als Jugendlicher, ist eine interessante Frage. Ich hatte damals während meiner Schul- und Unizeit 3-4 Stunden pro Woche und behaupte, dass es nicht ganz reichte, um diese Sprache wirklich schnell zu lernen.


Nein, das reicht definitiv nicht. Ich lerne täglich, auch am WE, mindestens drei Stunden, dazu kommen noch der Kurs und die Privatstunden, das Anhören von Qur'an Rezitationen (wegen der Aussprache) und Filme im Internet. Volles Programm zur Zeit. Ich sehe trotzdem noch kein Ufer. Türkisch und Persisch mache ich eher en passant. Allerdings ist Persisch wirklich sehr sehr einfach, keine grammat. Geschlechter beispielsweise, wenige Ausnahmen, mit Altgriechischkenntnissen hat man gerade beim Wortschatz enorme Vorteile, die zweite Hälfte des Wortschatzes kenne ich in fastidentischer oder identischer Form aus dem Arabischen. Ich verbrachte, zusammengerechnet, mehrere Jahre in der Türkei, also ist das Türkische, übrigens auch eine ganz regelmäßig aufgebaute Sprache, halb so schlimm. Nur das Arabische ... Himmel noch mal!

RM hat geschrieben:Das liegt aber nicht an der Struktur, sondern eher am Klang. Dass sich die semitischen Sprachen an Konsonanten orientieren, ist erst einmal ungewohnt und so muss man dauernd üben, um die Vokabeln zu behalten.


Ab einem gewissen Stadium, das ich so allmählich erreiche - also doch Land in Sicht? - hat diese Konsonantenstruktur durchaus ihre Vorteile. Man erlernt die Wurzeln und kann die Bedeutung eines vokalisierten Wortes dann "erraten", eine gewisse Regelmäßigkeit gibt es da schon. Aber so weit muß man erst mal kommen und dann heißt es: lesen, hören, sprechen und abermals lesen, hör... Ich erlebte noch nie eine derart aufwendig zu erlernende Sprache, dabei glaubte ich, nach Graecum und Latinum würde mich keine mehr aus dem seelischen Gleichgewicht bringen können. Schlimm für mich war, dass ich schon mal ein halbes Jahr benötigte, die Sprache halbwegs korrekt aussprechen zu können. Flüssig lesen kann ich sie immer noch nicht, aber das kann keiner aus unserem Kurs. Ich lerne daher Passagen aus dem Qur'an auswendig. Dazu habe ich eine elektronische Ausgabe (hätte ich mir auch billiger im Netz runterladen können). Da kann man zwei Sprechgeschwindkeiten einstellen: Man tippt mit einem Stift eine Sure oder Zeile an, die leuchtet dann auf und man kriegt sie vorgelesen. Man kann sich auch in eine Vielzahl an anderen Sprachen übersetzen lassen. Behaupte also keiner, Grufties benutzten keine High Technology! Eine Zweitkarriere als Mullah strebe ich dennoch nicht an!

Nicht nur das Arabische, sondern die gesamte afroasiatische Sprachfamile, übt einen ungemeinen Reiz auf mich aus. Übrigens war der Griechisch- und Lateinunterricht in der Schule nicht umsonst: Man fasst eine fremde Sprache, auch dann wenn sie einer anderen Sprachfamilie angehört, ganz anders an als ohne dieses Vorwissen: nicht etwa - wie oft zu hören - weil man die grammatischen Begriffe kennt, das ist bestenenfalls zeitersparend, sondern weil man gelernt hat, analytisch vorzugehen.

RM hat geschrieben:Wegen der vielen Dialekte von Marokko bis Euphrat und Tigris versteht man vieles auch nicht auf Anhieb. Da braucht man schon sehr viel praktische Übung.8)


Ja, ja! - Die lieben Dialekte! Bei mir steht im Sommer der ägyptische ins Haus! Ansonsten beschäftigte ich mich bisher nur mit dem Klassischen Arabisch. Ägyptisches Arabisch hat aufgrund der ägyptischen Filmindustrie den Vorteil, mittlerweile im gesamten arabischen Sprachraum mehr oder weniger gut verstanden zu werden. Dennoch sind viele Filme nach wie vor mit "hocharabischen" Untertiteln versehen. Um recht gutes Arabisch zu lernen, müßte man in den Jemen gehen: Aber, ich hänge so feige an meinem bißchen Leben.

Ciao!
Zuletzt geändert von CP am Mo 12. Mär 2012, 17:25, insgesamt 1-mal geändert.
CP
Propraetor
 
Beiträge: 194
Registriert: Mo 11. Jun 2007, 11:38

Re: Studium in reifem Alter

Beitragvon CP » Mo 12. Mär 2012, 16:55

@ all!

Vielen Dank für eure lieben aufmunternden Worte. Ich werde mich zum WS 12/13 immatrikulieren. Ich muß mich aber noch informieren, wie das mit den Studiengebühren wg. Zweitstudiums aussieht; umbringen werden die mich aber nicht. Was die tägliche Fahrerei angeht, muß ich mal schauen, ein Umzug wäre durchaus möglich, allerdings werde ich erst dann umziehen wenn ich genau weiß, was Sache ist.

Ich werde im Sommer für ein paar Monate eine Sprachschule in Ägypten besuchen - mein Lehrer hat sie mir empfohlen - anschließen hoffe ich etwas klarer zu sehen, einen Rückzieher kann ich dann immer noch mache.

Allerdings werde ich mein Zweitstudium ganz sicher disziplinierter und strukturierter angehen als mein Erststudium, wo ich erst mal in jedes Institut "reinriechen" mußte um überhaupt feststellen zu können, ob es was für mich ist. Wieviele Seminare begann ich ohne sie zu Ende zu führen? - Fürchterlich!


Ciao!
CP
Propraetor
 
Beiträge: 194
Registriert: Mo 11. Jun 2007, 11:38

Re: Studium in reifem Alter

Beitragvon CP » Mo 12. Mär 2012, 17:21

Salve Christophorus

Christophorus hat geschrieben:viele Seniorstudenten zu meiner Zeit an der Philosophischen Fakultät haben uns Jüngere eher dadurch genervt und den Betrieb dadurch aufgehalten, dass sie Fragen gestellt haben, die nicht ihr Unverständnis zeigten, sondern eher ihr etwas abseitiges Interesse, und dadurch, dass sie oft alles besser zu wissen glaubten ...


So kenne ich das auch. Ich hatte im Studium generale einen Griechischlektürekurs belegt. Ein etwas älterer Herr sprengte mit seiner Besserwisserei den ganzen Kurs. In Wirklichkeit hatte der Knabe kaum Ahnung. Ihm ging es auch nicht um die Sprache, sondern um das Labern über die Sprache.

In einem Kunstgeschichteseminar (Niederl. Malerei 17. Jhdt.) war einer, der auf einem Rembrandtgemälde, das noch nicht mal besprochen wurde, etwas erkannte, das einfach nicht da war. Der Herr nervte ungemein! Später erfuhr ich, daß er, ganz in der Tradition der fahrenden Scholaren, auch noch andere Hohe Bildungsstätten im südwestdeutschen Raum heimsuchte. Meine damalige Freundin studierte Kunstgeschichte in HD. :lol:


Ciao!
Zuletzt geändert von CP am Mo 12. Mär 2012, 21:28, insgesamt 1-mal geändert.
CP
Propraetor
 
Beiträge: 194
Registriert: Mo 11. Jun 2007, 11:38

Re: Studium in reifem Alter

Beitragvon Zythophilus » Mo 12. Mär 2012, 17:28

Und was ist mit den diversen Studentenfesten? :lol:
Zythophilus
Divi filius
 
Beiträge: 16945
Registriert: So 22. Jul 2007, 23:10
Wohnort: ad Vindobonam

Re: Studium in reifem Alter

Beitragvon CP » Mo 12. Mär 2012, 18:51

Zythophilus hat geschrieben:Und was ist mit den diversen Studentenfesten? :lol:


Oder Mitgliedschaft in einer schlagenden Verbindung? Nee, lieber nicht!

Ciao!
CP
Propraetor
 
Beiträge: 194
Registriert: Mo 11. Jun 2007, 11:38

Nächste

Zurück zu Sonstige Diskussionen



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 51 Gäste