Verse voll Maß

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Verse voll Maß

Beitragvon Willimox » Fr 25. Mai 2012, 19:56

Europas Schande
Ein Gedicht von Günter Grass


Bild

Dem Chaos nah, weil dem Markt nicht gerecht,
bist fern Du dem Land, das die Wiege Dir lieh.

Was mit der Seele gesucht, gefunden Dir galt,
wird abgetan nun, unter Schrottwert taxiert.

Als Schuldner nackt an den Pranger gestellt, leidet ein Land,
dem Dank zu schulden Dir Redensart war.

Zur Armut verurteiltes Land, dessen Reichtum
gepflegt Museen schmückt: von Dir gehütete Beute.

Die mit der Waffen Gewalt das inselgesegnete Land
heimgesucht, trugen zur Uniform Hölderlin im Tornister.

Kaum noch geduldetes Land, dessen Obristen von Dir
einst als Bündnispartner geduldet wurden.

Rechtloses Land, dem der Rechthaber Macht
den Gürtel enger und enger schnallt.

Dir trotzend trägt Antigone Schwarz und landesweit
kleidet Trauer das Volk, dessen Gast Du gewesen.

Außer Landes jedoch hat dem Krösus verwandtes Gefolge
alles, was gülden glänzt gehortet in Deinen Tresoren.

Sauf endlich, sauf! schreien der Kommissare Claqueure,
doch zornig gibt Sokrates Dir den Becher randvoll zurück.

Verfluchen im Chor, was eigen Dir ist, werden die Götter,
deren Olymp zu enteignen Dein Wille verlangt.

Geistlos verkümmern wirst Du ohne das Land,
dessen Geist Dich, Europa, erdachte.

http://www.sueddeutsche.de/kultur/gedicht-von-guenter-grass-zur-griechenland-krise-europas-schande-1.1366941

Was meinen die Philologen und Deuter der Texte?
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Re: Verse voll Maß

Beitragvon RM » Fr 25. Mai 2012, 20:10

Zweifellos wesentlich besser als das zum Thema Israel.

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Re: Verse voll Maß

Beitragvon Tiberis » Fr 25. Mai 2012, 23:24

RM hat geschrieben:Zweifellos wesentlich besser als das zum Thema Israel.


ja, vor allem aus formalen gründen: hier handelt es sich immerhin eindeutig um ein gedicht, wenngleich selbst die alten saturnier weniger holpern als die Grass'schen verse.
aber sei's drum: inhaltlich stimme ich Grass hier wie dort vollkommen zu.
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Re: Verse voll Maß

Beitragvon gorgias » Sa 26. Mai 2012, 17:16

Zu Grass Gedicht : Es ist keine "Schande" , dass Griechenland aus der EU austritt (falls dies überhaupt geschehen wird).
Griechenland wird aus politisch-ökonomischen Gründen das Bündnis verlassen(wie gesagt falls). Es ist also realitätsfern Griechenland in der EU aus anderen, beschönigten und idealisierten, Gründen zu behalten, solange dies nicht der politischen Realität und Forderungen der Wirtschaft entspricht. Wir leben ja schließlich nicht in einer Traumwelt, so sehr man auch als klass. Philologe oder Philosoph an Griechenland hängt, wie auch ich es im Übrigen tue. Trotzdem muss man zwischen polit. Wirklichkeit und idealisiertem Wunschdenken unterscheiden.
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Re: Verse voll Maß

Beitragvon Willimox » Sa 26. Mai 2012, 17:37

Salvete, sodales

Vielleicht doch dazu anregend,
die Metrik bei Grass - hier eine "philologische" Profi-Analyse zum Israel-Gedicht -
in Augenschein zu nehmen?

Was passiert poetisch im Griechenlandgedicht? Bin mir nicht recht schlüssig.

http://www.cicero.de/salon/guenter-grass-gestischer-rhythmus-prosaische-metrik-lyrische-hochstapelei/48966
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Re: Verse voll Maß

Beitragvon Tiberis » So 27. Mai 2012, 02:10

keine analyse, nur ein paar beobachtungen:

anklänge an das elegische distichon scheinen beabsichtigt: die paarweise anordnung der verse, sowie der häufige einschnitt in der mitte des zweiten verses weisen darauf hin.
auch stellt jedes verspaar mehr oder weniger eine inhaltliche einheit dar.
aber es sind eben nur anklänge. näher besehen, gleicht kaum ein vers metrisch dem anderen...
bemerkenswert das "grundmuster" dieser distichen: der adressat (Europa) erwartungsgemäß in der 2. person, das "land" (Griechenland) in der dritten. was zumindest im ersten distichon für verwirrung sorgt, denn "dem chaos nah", das man sprachlich doch eher auf das subjekt "du" beziehen würde, ist natürlich nicht Europa, sondern eben "das land".
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Re: Verse voll Maß

Beitragvon consus » So 27. Mai 2012, 08:53

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Re: Verse voll Maß

Beitragvon Willimox » So 27. Mai 2012, 11:59

Salve, Conse!

Weidermann hat wohl einen recht verzwackten Scherz ins Publikum gesetzt.
Und einen Fake gefaked. Ziemlich tödlich - vor allem für Grass - wenn das als Fake durchgeht.
Egal, ob das dann später richtig gestellt wird.

Bild
Weidermann FAZ

Einmal recht gut wirkend, weil man die SZ um ihren Israel-Coup, nun ja, beneidet.
Dann hat vor Jahren Spiegels Karasek im Roman "Magazin" einen Grass-Fake beschrieben.
Und ....

Für die Autorschaft von Grass spricht unter anderem:
http://www.ndr.de/ndrkultur/grass197.html
https://twitter.com/#!/ploechinger

Und eines unserer aktuellen Lieblingskinder, der Konjunktiv:

Bild

Weidermanns Einleitungstext in der FAZ:

Ein paar Schlagwörter zu Griechenland, der Antike und Europa, verschrobene Sätze, unsinnige Genitivkonstruktionen -
das Satiremagazin „Titanic“ hätte die Persiflage eines Grass-Gedichts auch nicht besser hinbekommen.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/autoren/noch-n-gedicht-wo-waere-guenter-grass-ohne-griechenland-11764737.html

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Re: Verse voll Maß

Beitragvon Apollonios » So 27. Mai 2012, 17:37

Zunächst fällt mir auf, daß es holpert, und zwar ganz erheblich. Sodann finde ich eine solche geballte Masse ganz furchtbar hochgebildeter Anspielungen, daß es schon peinlich ist. Für mich klingt das, als wolle der Dichter mir zeigen, wie wahnsinnig gut er sich mit dem antiken Griechenland und der Griechenlandrezeption in Deutschland auskennt, dies alles in schulmeisterlichem Bierernst, ohne einen Funken Ironie. Ich wundere mich nur, daß Grass die edle Einfalt und stille Größe nicht auch noch irgendwie untergebracht hat. Dafür Hölderlin, der nun wirklich nichts dafür kann, daß er zuweilen auch von schlechten Menschen gelesen wird. Umgekehrt ist es für keine Armee der Welt in irgendeiner Weise typisch, auf Eroberungsfeldzügen schwierige Lyrik zu lesen. Also, was soll der Satz mit dem Tornister?

Auch scheint es mir nicht besonders logisch, aus den unbestritten großen Leistungen des antiken Griechenlands eine von den derzeitigen Verhältnissen unabhängige immerwährende Dankesschuld zu stricken. Das Gedicht stellt Griechenland als Opfer der Undankbarkeit und Gemeinheit seiner Nachbarn dar. Die Obristen erscheinen in diesem Zusammenhang wie Fremdkörper, die zu dem glorreichen Hellas eigentlich gar nicht gehören.
Aber es ist eine Binsenweisheit, daß jedes Land Gutes und Schlechtes vorzuweisen hat, und zwar umso mehr von beidem, je länger es besteht, genau wie die meisten Individuen auch. Eines davon verschweigen und das andere übertreiben ist nicht redlich.

Ich glaube nicht, daß Grass irgendjemandem außer sich selbst einen Gefallen tat mit diesem Gedicht. Griechenlands heutige Situation wird durch den Verweis auf einstige kulturelle Blüte nicht besser. Kein anderes EU-Land wird besser und gebefreudiger und -fähiger durch dies Gedicht. Das deutsch-griechische Verhältnis wird durch derartige Peinlichkeiten eher belastet. Aber immerhin hat Grass dafür gesorgt, daß wieder von ihm gesprochen wird. Das mag als gut hingehen, wenn man bedenkt, wie leicht alte Leute in Vergessenheit und Einsamkeit geraten.
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Re: Verse voll Maß

Beitragvon RM » So 27. Mai 2012, 21:36

Zunächst setze ich mal voraus, dass wir jetzt nicht über einen gut gelungenen Fake reden ... :wink:
Ich glaube, Du tust Herrn Grass ein bisschen Unrecht, Apollonius, wenn Du glaubst, er habe das Gedicht hauptsächlich geschrieben, um auf sich selbst aufmerksam zu machen. Natürlich, immer wenn Grass etwas sagt oder schreibt, macht er auch auf sich selbst aufmerksam. Das liegt in der Natur der Sache, schließlich ist Grass bekannt, zu bekannt, um nicht gehört zu werden. Auch Frau Lagarde hat sich zu Griechenland geäußert, zum Glück nicht in Form eines Gedichtes. Was hätten wir sonst wohl dazu gesagt? Aber können wir jetzt sagen, dass Grass Unrecht hat, dass Lagarde den besseren Durchblick hat? Ich glaube, wir können es nicht, und zwar gerade wieder vom "typisch" deutschen Standpunkt aus betrachtet. Denn wenn wir sagen, es gäbe kein Gefühl historischer Dankbarkeit oder moralischer Verpflichtung, was hätten wir mit einer solchen Einstellung getan, als der Weg zur deutschen Wiedervereinigung frei war? Nach einer solchen Logik wären wir damals Lafontaine und nicht Kohl gefolgt und hätten uns diesen entbehrungsreichen Weg zu einem vereinten Deutschland gespart, aus finanziellen Gründen. Doch Lafontaine hatte Unrecht. Nicht, weil die wahren Kosten der Wiedervereinigung dann noch viel höher waren, als er prophezeit hatte, nein, sondern weil in bestimmten historischen Situationen der politische Wille, auch begründet durch eine Art historischer Verantwortlichkeit, Vorrang haben muss vor ökonomischem Kalkül. Ich glaube, genau das wollte uns der Autor näherbringen - auch wenn er dabei ein paar für Kenner banale, für Nichtkenner unverständliche Anspielungen untergebracht hat. Der Kernaussage, nämlich Griechenland in Europa und im Euro zu halten, ohne ihm die Luft zum Atmen zu nehmen, kann ich auf jeden Fall zustimmen.

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Re: Verse voll Maß

Beitragvon Apollonios » So 27. Mai 2012, 22:20

RM hat geschrieben:Zunächst setze ich mal voraus, dass wir jetzt nicht über einen gut gelungenen Fake reden ...


Da Grass das Gedicht rezitiert (auf youtube sicht- und hörbar), müßte es schon ein besonderer Fake sein, wenn der Meister es selbst nicht merkt. ;-)

Griechenland mit der DDR vergleichen oder die Situation zwischen Deutschland und Griechenland jetzt mit der der beiden deutschen Staaten damals oder den Zeitraum von sechzig Jahren mit dem von mehreren tausend Jahren finde ich nicht angebracht.
Und dann ist es ja auch nicht direkt so, daß Griechenland überhaupt keine Hilfe bekommen hat. Wenn ich mich recht erinnere, waren es zwei EU-Rettungspakete.
Im übrigen finde ich das Gedicht, wie gesagt, formal nicht gut. Es hat so etwas von "Schau mal, was ich alles weiß".
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Re: Verse voll Maß

Beitragvon RM » Mo 28. Mai 2012, 09:07

Warum sollte es nicht angebracht sein, diese beiden Situationen miteinander zu vergleichen? In beiden Fällen geht es um ein Land, das nicht (mehr) in der Lage ist, sich wirtschaftlich selbst zu helfen. In beiden Fällen geht es darum, dass ein etabliertes politisches System nicht mehr funktioniert. In beiden Fällen gibt es eine gewisse historische Verpflichtung zum Handeln. In beiden Fällen muss man sich darüber klar sein, dass, wenn man die falsche Entscheidung trifft, es erhebliche Auswirkungen auf Europa und die Welt haben wird. Beide Situationen kosten viel Geld, das wohl nur die Gemeinschaft der Steuerzahler aufbringen kann - bei der DDR hat der deutsche Staat das weitgehend alleine geschafft, obwohl es erheblich teurer war. Es gibt also - ungeachtet der zweifellos vorhandenen Unterschiede - gewisse Gemeinsamkeiten. Ob wir jetzt über einen Zeitraum von 60, 100 oder 2000 Jahren reden, ist bei solchen Entscheidungen irrelevant. So schnell spielen sich die Entwicklungen in diesem Bereich nicht ab. Der formale Aspekt stört mich dabei eigentlich wenig. Da könnten wir auch ein paar Gedichte von Goethe lesen und würden ungefähr dasselbe finden.

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Re: Verse voll Maß

Beitragvon Zythophilus » Mo 28. Mai 2012, 20:59

Wenn Griechenland jetzt pleite ist, dann ist das schon eine Parallele zur DDR, aber man sollte die Unterschiede nicht verwischen. Die DDR war de facto eine sowjetische Kolonie, die von der Mehrzahl ihrer Bürger abgelehnt wurde. Die, die sie regierten, waren von Moskau bestellt, darüber konnten ein paar psedudemokratische Wahlen nicht hinwegtäuschen. Das aufgezwungene Wirtschaftssystem war nicht konkurrenzfähig.
In Griechenland ist es durch Korruption und Misswirtschaft so weit gekommen. Die Bürger fragten sich eben nicht, woher das Geld, das die Politiker verteilten, um gewählt zu werden, kommen sollte.
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Re: Verse voll Maß

Beitragvon RM » Mo 28. Mai 2012, 22:32

Selbstverständlich gab es Unterschiede, wobei die DDR eine erstaunliche Eigendynamik entwickelt hat und ich nicht sagen würde, dass sie in den letzten Jahren ihrer Existenz nur als sowjetische Kolonie hätte bezeichnet werden können.
In Griechenland endete die Militärdiktatur Im Jahr 1974, also lediglich 15 Jahre vor dem Ende der DDR. Davor gab es in Griechenland eine konstitutionelle Monarchie, davor einen Bürgerkrieg, davor den Zweiten Weltkrieg. Leider hatte Griechenland nach der Militärdiktatur keinen starken Partner zur Seite, der es wieder aufgebaut und unterstützt hätte, so wie es bei der DDR der Fall war. Außerdem ist die geographische Position Griechenlands eine ziemlich ungünstige, wenn man an den Handel mit Europa denkt. Deutschland ist da in einer wesentlich besseren, weil zentraleren Lage. Griechenland musste sich zwangsläufig nach Europa orientieren und mit allen Mitteln versuchen, zum Europa erster Klasse dazuzugehören, etwas, was ihm ja von den anderen Beteiligten auch zugestanden wurde. Was verlangen wir also von Griechenland? Wir können jetzt versuchen, Griechenland zu helfen, ein stabiler Staat zu werden bzw. zu bleiben, oder wir können es zwingen, zu verarmen und auf ein Niveau von, sagen wir, Albanien abzusinken. Ich persönlich bevorzuge Ersteres. Dabei spielt kaum eine Rolle, ob sie selbst die Hauptschuld am schlechten Zustand der griechischen Staatsfinanzen tragen oder nicht. Nicht viel besser wäre es Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ohne starke Partner und ohne Marshallplan ergangen, von dem übrigens auch Griechenland erheblich profitierte.

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Re: Verse voll Maß

Beitragvon Apollonios » Di 29. Mai 2012, 07:14

RM hat geschrieben:Der formale Aspekt stört mich dabei eigentlich wenig. Da könnten wir auch ein paar Gedichte von Goethe lesen und würden ungefähr dasselbe finden.


Nun, das ist kein Argument. Ein schlechtes Gedicht bleibt auch dann ein schlechtes Gedicht, wenn andere auch schon schlechte Gedichte schrieben. Wenn es ein Aufsatz wäre, könnte man bei klarem Inhalt über kleine Formfehler hinwegsehen. Aber ein Gedicht will immer kunstvoll in Form gebrachte Sprache sein. Formale Schludrigkeit im Gedicht ist eine Zumutung.

Und was den Zeitraum angeht: Findest Du auch, wir haben den Arabern gegenüber eine tiefe Dankesschuld, die uns jetzt zur Hilfe verpflichtet - wegen der Zahlen und der Medizin? Versteh mich recht, ich finde durchaus, daß man hilfsbedürftigen Ländern nach Kräften helfen soll. Aber zum einen nicht über die eigenen Kräfte hinaus, zum andern nicht ohne Sinn und Verstand. Also erst zuschauen, daß das Faß keine Löcher hat, eh man etwas hineinkippt.
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