Was ist in Leipzig los?

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Was ist in Leipzig los?

Beitragvon Brakbekl » So 14. Okt 2012, 12:04

Mustread: Ich habe den Stürmer nie in der Hand gehabt, aber genau so stelle ich mir ihn vor, wie in diesem Artikel. Der Autor nennt selber seinen Namen nicht (siehe unten), aber denunziert NPD-Glieder, einen parteilosen Abgeordenten und greift die Prof's an (die übrigens gut reagiert haben), und verteidigt faschistische, die Zivilität verletzende Aktionen.

http://www.zeit.de/2012/42/Rechtsextremismus-Universitaeten/seite-3?commentstart=25#comments


Kommentar 31 bringt es auf den Punkt. Solche Menschen wie Christian Wernecke sollte es mehr geben.

Was hat der NPD-Student getan? Hat er Juden vergast? Hat er Gastarbeiter getötet? Hat er einen Krieg angefangen? Nein. Er hat etwas gesagt. Er hat gesagt: »Kämpfen wir für eine deutsche Volksgemeinschaft, die ihre Identität nicht zugunsten fremdvölkischer Invasoren aufgeben muss!« Darin ist NS-Vokabular zweifellos enthalten. Hätte er anders formuliert, etwa: Bemühen wir uns um ein solidarisches Miteinander, damit auch unsere Sprache für die Zukunft erhalten bleibt - dann hätte er auch als zu den Grünen oder zur CDU gehörig durchgehen können. Nun hat der arme Student wegen dieses Satzes zur klammheimlichen Freude des Artikelautors, der ebendenselben inkriminiert - "Tripp hetzte gegen Schwächere, jetzt ist er selbst Opfer" - und in Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte einiges einstecken müssen. Das erinnert mich an die kommunistischen FDJ-Schlägertrupps, die SA-Horden habe ich dank später Geburt nicht erlebt. Ich habe nicht geahnt, daß Geschichte sich so schnell wiederholt.

Schlimm ist, daß der Autor auch gegen die Belegschaft der Fakultät weiter hetzen darf, die sich, soweit aus dem Artikel ersichtlich sämtlich, korrekt benommen hat. Denen ist als Juristen zu empfehlen, den Autor und die Zeitung wegen Gefährdung des demokratischen Rechtsstaates zu verklagen.

Erfreulich die vielen Kommentare, noch erfreulicher die vielen von der Zeit-Zensur gelöschten Nicht-konstruktiven-Kommentare. Viele passen eben doch auf. Multitudo autem tacet!

Zum Abschluß nochmal:

„Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: «Ich bin der Faschismus» Nein, er wird sagen: «Ich bin der Antifaschismus».“
Mit diesen Worten wird Silone von François Bondy zitiert – das Zitat selbst kommt in Silones eigenen Werken nicht vor.[4]


Das Tragische ist nur am ganzen Geschehen: Eventuell die Falschen erhalten Aufmerksamkeit und Sympathie.
Für Volksgemeinschaft bedanke ich mich auch. Ich möchte Zivilität, positive Autochtonie, solide Solidarität und Permigregation um auch mal ein neues Wort zu kreieren. :klatsch:
Zuletzt geändert von Brakbekl am So 14. Okt 2012, 15:01, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Was ist in Leipzig los?

Beitragvon Laptop » So 14. Okt 2012, 12:46

Was kritisierst du konkret an dem Artikel?

Ich gebe dir völlig recht, es ist gefährlich eine abstrakte, nicht näher spezifizierte Menschengruppe wie ‘NPDler’ als Feindbild aufzubauen, an dem dann ein großer Teil der Bevölkerung Dampf ablassen und sich dabei noch wohlfühlen darf. Hm, da gab es doch mal so eine Vokabel, en. outlaw, dt. vogelfrei … ich denke das paßt entfernt auf dieses Phänomen.
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Re: Was ist in Leipzig los?

Beitragvon jp-magister » So 14. Okt 2012, 13:16

Der Autor nennt selber seinen Namen nicht ...


Der Autor des Artikels, Martin Machowecz, gibt sich klar und deutlich zu erkennen.
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Re: Was ist in Leipzig los?

Beitragvon Brakbekl » So 14. Okt 2012, 13:21

jp-magister hat geschrieben:Der Autor des Artikels, Martin Machowecz, gibt sich klar und deutlich zu erkennen.


Wo denn, am Anfang und am Ende nicht zu sehen, hab ich ihn überlesen?
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Re: Was ist in Leipzig los?

Beitragvon Brakbekl » So 14. Okt 2012, 13:39

Laptop hat geschrieben:Was kritisierst du konkret an dem Artikel?


konkret kritisiere ich am Autor des Artikels, das er den Bruch des zivilen Verhaltens durch die Antifa-Staffel mit keiner Silbe stigmatisiert, die völlig richtig reagiert habende Belegschaft der Fakultät in die Ecke zu drängen versucht, und dem Opfer dieser Attacke den Ätsche-Bätsche Finger zeigt. Das ist moralisch höchst anstößig, ganz SA-Manier eben!
Zuletzt geändert von Brakbekl am So 14. Okt 2012, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist in Leipzig los?

Beitragvon jp-magister » So 14. Okt 2012, 13:45

Wie bei Zeit Online üblich, in der Spalte rechts vom Artikel.
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Re: Was ist in Leipzig los?

Beitragvon Laptop » So 14. Okt 2012, 14:05

@brakbekl Gut gesagt.
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Re: Was ist in Leipzig los?

Beitragvon jp-magister » So 14. Okt 2012, 14:17

Weder gut gelesen, noch gut gesagt.
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Re: Was ist in Leipzig los?

Beitragvon Brakbekl » So 14. Okt 2012, 14:57

jp-magister hat geschrieben:Wie bei Zeit Online üblich, in der Spalte rechts vom Artikel.


Hallo, JP-Magister, hab den Namen gefunden. Man muß wirklich auf die Zeit abboniert sein, um zu wissen, daß er der Autor ist. Ich bin es nicht. Normalerweise steht der Autor am Ende des Subtitels in der Form: Ein Artikel von ...., oder ganz am Ende, oder eben mit Kürzel. Outing ist das nicht. Deshalb lass ich das auch mal oben stehen. Immerhin will die Zeit eine Zeitung sein, in der Artikel stehen, mit den Gepflogenheiten der Presse.
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Re: Was ist in Leipzig los?

Beitragvon Laptop » Mo 15. Okt 2012, 01:50

Jeder darf seine Meinung haben und behalten :) Ich finde es dennoch sinnvoll darüber zu reden, denn ich sehe diese Zeitung nun mit anderen Augen. Wegen seiner Ideologie sollte nie jemand verfolgt oder bloßgestellt werden, das ist bestenfalls ungehörig und schlimmstenfalls verfassungswidrig und demokratiefeindlich, suchs dir aus :).
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Re: Was ist in Leipzig los?

Beitragvon Brakbekl » Mo 15. Okt 2012, 08:15

Richtig, Laptop

Laptop hat geschrieben:Jeder darf seine Meinung haben und behalten :) Ich finde es dennoch sinnvoll darüber zu reden, denn...
... mitunter ändert unter Einfluß von stichhaltigen Argumenten und bürgerlicher Zuwendung das härteste Herz seine Meinung.

Und die ganze NPD-Geschichte, daß ist eine alleinige Angelegenheit der Blockparteien, die nämlich nicht erlauben dürfen, daß irgendwo anders Gras wächst. (Siehe Selbstdemontage Piraten) Ob das allerdings der verfassungsmäßige Auftrag des Verfassungsschutzes ist, Parteigründungen zu verhindern, bzw. zu desavoiren, ziehe ich ausdrücklich in Zweifel.
Zuletzt geändert von Brakbekl am Mo 15. Okt 2012, 09:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Was ist in Brakbekistan lose?

Beitragvon Willimox » Mo 15. Okt 2012, 09:23

Zu Brakbekl

nach Lektüre des Zeitartikels und Brakbekls Ausführungen dazu - hier gleich ein typischer Ausschnitt von vielen - sei doch trotz allem Überdruß eine kritische Würdigung skizziert.


Mustread:
Ich habe den Stürmer nie in der Hand gehabt,
aber genau so stelle ich mir ihn vor,
wie in diesem Artikel.
Der Autor nennt selber seinen Namen nicht (siehe unten),
aber denunziert NPD-Glieder, einen parteilosen Abgeordenten
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Die Frage nach dem Mut. Die Frage, ob an einer Alma Mater sich wirklich keine Studenten finden, die den Mut aufbringen, einen Rechtsextremisten im echten Streit zu stellen. Mutig ist nicht: Gewalt. Eine Gewalt, die Tripp zwar schmerzt, rein körperlich. Die ihm und seinen Parteigenossen zugleich aber unendlich nützt.
Ausschnitt: inkriminierter Zeitartikel



Brakbekls Analyseversuche hier und anderorts strotzen von Kunstfehlern.
Seine Argumentationsversuche in politischen Fragen wirken sehr häufig strohdumm oder rotzfrech.
Nicht selten lässt sich das "oder" einschließend verstehen.
Der Stürmervergleich ist mehr als eine Schmähkritik.
Erschreckend dieser alarmistische, reflexionsarme, unredliche Haudruff-Ton.
Auch unter "Sonstiges" - bei allen Lizenzen dieser Rubrik - unerträglich doof.

:pc:
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Re: Was ist in Leipzig los?

Beitragvon Brakbekl » Mo 15. Okt 2012, 09:29

Hallo Willimox, kannst Du bitte mit Argumenta ad rem reagieren, z.b. das inklusive Oder erläutern .... ansonsten vermutet man Deine Vorgabe: Schmähkritik

Danke, Willimox, das war ad rem. Zum Satz: "Mutig ist nicht: Gewalt." Es heißt: Alle Gewalt geht vom Staate aus. Diese Gewalt hier ist vor allem Selbstjustiz, und die ist in einem Staate mit Regeln gewöhnlich, das muß nicht mal eine Demokratie sein, verpönt im Wortsinne, den ich einem Lateiner hier nicht erläutern muß. Die gehört nämlich angeprangert, nicht rechtsradikale PROPAGANDA, weil Propaganda einer nicht verbotenen Partei erlaubt ist, Selbstjustiz dagegen verboten ist. A propos Selbstjustiz - hier ist das Wort Justiz falsch, es fehlt nämlich die Rechtsgrundlage dieser ideologisch motivierten Gewalt. So verhält sich das in einer Demokratie. Und deshalb bleibt mein Urteil: " .. mit keiner Silbe angeprangert ... " bestehen. Die Gewalt ist erwähnt, mehr nicht!

Im Übrigen ist noch nirgendwo auf der Welt zu keiner Zeit NS-Propaganda so deutlich zu erkennen gewesen, wie in unserer Zeit in D, so daß man sich damit nur lächerlich machen kann. Daher auch das von den Prof's bemerkte Schweigen des Studenten. Insofern ist die Aufrege des Antifa-Terrors vollkommen aus der Luft gegriffen. Ich denke aber, die Antifa hat an sich ein Problem: Was machen die eigentlich, wenn's die NS-Deppen nicht gäbe?
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