Erkenntnistheorie ist eine ganz alte Disziplin, auch wenn sie nicht immer so hieß.
Der Terminus kam mit Kants "kopernikanischer Wende des Philosophie" auf, bis dahin verstand man Erkenntinis überwiegend mit dem Blick auf den Objektbereich, Kant kehrte die Blickrichtung um und fragte, was für ein Anteil an der "Erfahrung" auf das Konto der Subjektseite, des erkennenden Geistes, ging; und er fand viel: die "reinen Anschauungsformen Raum und Zeit", die Kategorien des Aristoteles, die man bisher zur Objektsseite gerechnet hatte, überhaupt "Begriffe" und "Unterscheidungen". Seitdem ist die Erkenntnistheorie zum Hauptteil der Philosophie geworden, sie hat eigentlich die frühere Metaphysik ersetzt.
Zur Unterscheidung Kunst / Wissenschaft: vllt. sollte man auch eine andere Perspektive betrachten: Umstritten war damals eine vermeintliche Trennungslinie durch die Welt: um uns herum die sinnliche Welt, flüchtig, vergänglich, undeutlich, unerlöst; der Mensch sollte sie hinter sich lassen; die Mondsphäre mit ihrer beispielhaften Wechselhaftigkeit stelle eine Grenze dar, jenseits derer die göttliche Sphäre des Ewigen, Unveränderlichen, Göttlichen begann, erst mit den 7 Planetensphären und dann mit dem göttlichen Äther. Die obere Sphäre erschließe sich dem Wissen im Sinne von Platons Timaios, die untere unbedeutende sei die Sache der bloßen techne, ars.
Da war dann Galilei störend, indem er die Leute ans Teleskop lud, um Juppitermonde zu betrachten, sowie Kopernikus mit Planetenbahnenberechnungen, die nicht ins System passten.
Galilei vor der Inquisition: die Uni Padua unterstand ja der Republik Venedig, da musste der Papst lavieren, musste Rücksicht nehmen, sie besaßen ja eine einsatzfähige Flotte, auf die war er mit seinem Kirchenstaat angewiesen.