Lautfrage hm

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Lautfrage hm

Beitragvon Brakbekl » Mi 13. Mär 2013, 11:51

Es gibt im Deutschen doch das semitische Ayin und zwar in der Äußerung, die weithin als Nicht-wissen-Eingeständnis, als Nicht-weiter-Wissen, als Bekenntnis zum Nichts-sagen-wollen gedeutet wird. Es ist dies der bei geschlossenem Mund ausgestoßene hm-Laut, der ja gar kein Laut ist, sondern recht leise, sondern nur ein Konsonant, und der hilfsweise mit dem hm verschriftlicht wird, obwohl beide Buchstaben verfehlt sind, weil der Luftstrom wegen des geschlossenen Mundes eindeutig durch die Nase geht, also überhaupt nicht mit dem Ha in Hilfe, Hose, Hitler etc. zu vergleichen ist. Es ist der als Laryngal oder Pharyngal aus dem Semitischen bekannte Tonansatz in der Kehle bei den Stimmbändern, von dem die tonerzeugende Vibration ausgeht, die sich aber nur begrenzt auf den vorderen Lippenbereich ausbreitet, wo sonst das M seinen Sitz nimmt. Insofern ist neben dem H auch das m verfehlt. Eigentlich hätte dieser Laut, der im Deutschen nur in diesem seltsamen, in keinem Wörterbuch geführten, aber sehr oft vorkommenden Worte vorkommt, einen eigenes Zeichen im Alphabet verdient.

Ende Beobachtung
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Re: Lautfrage hm

Beitragvon Feliculus » Fr 12. Apr 2013, 19:17

aus dem Semitischen bekannte Tonansatz


Stimmansatz (Hamza) und Ayin sind durchaus zwei völlig verschiedene Laute.
Das Ayin gibt es im Deutschen tatsächlich nur dann, wenn man sich übergeben muss,
es ist - das ist kein Witz, es steht gar so in einem Arabischlehrbuch! - ungefähr der Würglaut,
der kommt, bevor alles andere kommt, bzw. den man bei einem Brechreiz von sich gibt, wenn
man garnicht "richtig" brechen muss, weil man nichts gegessen hat, oder schon alles "draußen ist".
Er sitzt so tief in der Kehle, wie ein Deutscher normal keinen Laut produziert.

Zur richtigen Aussprache siehe hier:

http://www.youtube.com/watch?v=Y0ro6b50-Lk

Den Tonansatz gibt es im Deutschen tatsächlich eigentlich vor jedem anlautenden Vokal:

"ja, aber..." => /ja 'aber/, nicht: /ja:ber/.
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Re: Lautfrage hm

Beitragvon CP » Sa 11. Mai 2013, 21:24

Feliculus hat geschrieben:Stimmansatz (Hamza) und Ayin sind durchaus zwei völlig verschiedene Laute.


Hamza wird im Deutschen nicht geschrieben aber gesprochen: versende und Vers'ende.
Feliculus hat geschrieben:Das Ayin gibt es im Deutschen tatsächlich nur dann, wenn man sich übergeben muss,
es ist - das ist kein Witz, es steht gar so in einem Arabischlehrbuch! - ungefähr der Würglaut,
der kommt, bevor alles andere kommt, bzw. den man bei einem Brechreiz von sich gibt, wenn
man garnicht "richtig" brechen muss, weil man nichts gegessen hat, oder schon alles "draußen ist".


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