Präsens von auserkoren

[Brakbekl]

Mir kommt das falsch vor. Wie ist das richtige Futur Passiv?

Man braucht keine Glaskugel, um zu prophezeien, wie die deutsche Justiz mit diesen monströsen Totschlägern verfahren wird. Nach ermüdendem Sie-wurden-als-Kind-zu-wenig-gestreichelt-Blabla wird man einen “Haupttäter” auserkoren, um die Empörung der Öffentlichkeit auf einen einzigen zu fokussieren, und scheißegal, wie viel Jahre dieser auch aufgebrummt bekommt, spätestens nach zwei Jahren wird er aus dem Knast mit Internetanschluß und Flachbildschirm rausspazieren.

Quelle: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/ ... t_begonnen

[Zythophilus]

Es handelt sich um das Mittelwort der Vergangenheit zu "auserküren", allerdings sind offenbar alle anderen Formen außer das Mittelwort so ungebräuchlich, dass dieses die Präsensformen zu verdrängen beginnt. Noch ungebräuchlicher ist "auserkiesen", das ebenfalls als Mittelwort der Vergangenheit zu "auserkoren" hat.

[Brakbekl]

Naja, es soll ja ein türkischer Autor sein, der den Text verfasst hat. Bestimmt hat ein Korrektor drangesessen. Aber daß der nichts gemerkt hat...???? Ich hätt glatt auf ausküren getippt, was aber wohl ungebräuchlich. Übrigens kiesen und küren - ein Rhotazismus. In der Landwirschaft werden die Bullen übrigens gekört. Für den Stamm scheint Duden keine Rechtschreibung vorgeschrieben zu haben, oder ist das Mundartlich?

Danke Bierfreund ....

[Prudentius]

Bestimmt hat ein Korrektor drangesessen. Aber daß der nichts gemerkt hat...????

Die Zeiten sind längst vorbei, als es noch den Bleisatz gab und der Korrektor sich die Druckfahnen vornahm und die lat. Korrekturzeichen an den Rand schrieb, wie "deleatur".

[ille ego qui]

das (historisch) eigentliche präsens innerhalb dieses paradigmas ist das von zythophilus bereits genannte auserkiesen. die beiden hängen, wie man sieht, über rhotazismus zusammen.

valete.

[ille ego qui]

weder auserküren noch auserkiesen ist heute wirklich im gebrauch, wie mir scheint.
nur erküren

[Zythophilus]

Ich denke einmal nicht, dass ein durchschnittlicher deutscher Muttersprachler mit einem Wort wie "auserkiesen" viel anfangen kann. Die Form "auserkoren" ist in gehobener Sprache durchaus üblich, aber dieses Beispiel zeigt, dass man dabei verunglücken kann; wenn der Autor Türke ist, dann muss man den Fehler dem Korrektor, der wohl Deutsch als Muttersprache hat, umso mehr anlastn.