Freiheit und Gefängnis

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Freiheit und Gefängnis

Beitragvon Brakbekl » Mi 4. Sep 2013, 08:16

Wo einer herkommt, merkt man daran, was einer produziert.

Es ist erstaunlich, daß Amerika und Australien, deren Population zu erheblichen Anteilen von Sträflingen gegründet worden ist, gerade Freedom das bis heute bestimmende Thema geworden ist, bzw. die politische Leitvokabel ist, in deren Namen dann so ziemlich viel veranstaltet wird, vor allem, daß man alle Menschen meint mit dieser Freedom beglücken zu müssen. Nun ist es sogesehen recht merkwürdig, worauf Tiberis hinwies, daß gerade die USA der Staat sind, in dem prozentual gesehen der größte Teil der Menschen im Knast sitzen. Kann man daraus ableiten, daß diejenigen, die draußen sind durchschnittlich moralisch höherstehend sind? Vielleicht sitzen wir auch alle im Knast, ohne es zu merken, weil wird konditioniert sind, die Stäbe nicht zu sehen?
Es scheint aber bis heute weltweit Sitte zu sein, staatlicherseits Straftäter zu moralisch zweifelhaften, oder riskanten Operationen, auch militärischen heranzuziehen, siehe die partielle Amnestie saudischer Übeltäter für den Einsatz in Syrien auf Seiten der vom Westen sogenannten Rebellen. Das diese Art von Politik gerade von gewissen Kräften in Amerika professionalisiert worden ist, wundert daher nicht. In gewisser Weise sind die v. S. ja auch so entstanden. Pares cum paribus facillime congregantur.

Um in den Knast zu kommen, muß man entweder sehr tugendhaft sein, oder sehr lasterbehaftet. Die sozial auffälligsten Laster sind Lügen und Stehlen. Diese Tätigkeiten oder Verhaltensweisen sind demnach auch in der Politik der ausgewachsenen Knäste dominant und nicht zu übersehen.

Was ist der Unterschied zwischen einer modernen Demokratie und einem autochthonen Reich? Letzterem fehlt die Kontrolle als Instanz.
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Re: Freiheit und Gefängnis

Beitragvon feistius » Mi 4. Sep 2013, 13:30

Mmmhm ich denke Geschichte kann man nicht so einfach ableiten.
Der wichtigste Faktor für die Kriminalität in einer Gesellschaft sind mMn die sozialen Umstände. Wenn viele Menschen in sozial prekären Verhältnissen aufwachsen dann gibt es auch viel Kriminalität siehe Skandinavien vs. USA.
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Re: Freiheit und Gefängnis

Beitragvon Zythophilus » Mi 4. Sep 2013, 23:35

Für die USA würde ich den "erheblichen Anteil an Sträflingen" nicht unterschreiben.
Vergleiche sind immer problematisch. Sind die skandinavischen Gefängnisse tatsächlich deshalb so viel leerer, weil es den Leuten dort besser geht. Neben der Kriminalitätsrate sollte man berücksichtigten, welche Delikte und Verbrechen hier und dort mit welchem Strafausmaß bedroht werden. In skandinavischen Ländern ist eine wirkliche lebenslängliche Strafe nicht möglich, während in den USA sogar mehrfach lebenslängliche Strafen verhängt werden, sodass der Verurteilte das Gefängnis nicht mehr lebendig verlässt.
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Re: Freiheit und Gefängnis

Beitragvon Tiberis » Do 5. Sep 2013, 18:13

Zythophilus hat geschrieben:Für die USA würde ich den "erheblichen Anteil an Sträflingen" nicht unterschreiben.

dass das sogenannte "land of the free" der staat mit der weltweit höchsten inhaftierungsrate ist, steht ja wohl außer streit. nirgendwo anders klicken die handschellen früher, nirgendwo anders sind die gefängnisse derart überfüllt, nirgendwo anders ist man schon aufgrund seiner hautfarbe (so man farbiger ist) prädestiniert, mit relativ hoher wahrscheinlichkeit irgendwann im knast zu landen. das alles ist kein geheimnis und jederzeit nachzulesen, nicht nur hier:http://de.wikipedia.org/wiki/Gef%C3%A4ngnissystem_der_Vereinigten_Staaten.
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Re: Freiheit und Gefängnis

Beitragvon Zythophilus » Do 5. Sep 2013, 18:34

Der "erhebliche Anteil an Sträflingen" war im ersten Beitrag hier - freilich im Plural - auf die "Gründer der Populationen" in den USA und Australien bezogen. Das stimmt m.E. nicht.
Ob in den USA tatsächlich Schwarze eher als Weiße verhaftet werden, wenn die Umstände etwa dieselben sind, weiß ich nicht. In den Medien wird es so dargestellt, und wenn in einem Verfahren, ein Weißer, der einen Schwarzen getötet hat, freigesprochen wird, so ist es automatisch Rassismus. Details, die das nicht so eindeutig erscheinen lassen, lässt man weg. Wird in einem umgekehrten Fall der Schwarze freigesprochen, ist es ein Sieg der Gerechtigkeit - siehe O.J. Simpson.
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