Apropos OLD etc. im Internet

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Apropos OLD etc. im Internet

Beitragvon Medicus domesticus » Mi 6. Nov 2013, 22:20

Ich habe den Thread von illeegoqui kurz gesehen, der ja gelöscht wurde:
Natürlich kann man alles im Internet bekommen, auch z.B. den OLD in der Auflage von 1968. Im Prinzip gibt es jedes Werk im Internet. Nur: es gibt auch ein Copyright. Ich habe vor einiger Zeit auch durch Zufall bei einer Recherche den kompletten Neuen Menge (4.Auflage) im Internet gefunden. Das hat mich geärgert, da die Autoren viel Arbeit und Fleiß in eine solche Arbeit stecken und gesteckt haben. Wir müssen uns auch immer daran erinnern: Das Internet ist kein Selbstbedienungsladen, man muß ja eh nichts zahlen...so geht es nicht! In keinem anderen Bereich würde jemand so etwas akzeptieren. Ich habe damals Prof. Schauer auf diese Seite per Mail aufmerksam gemacht. Er war schockiert und wollte es an den Verlag weiterleiten. Leider existiert die Seite immer noch... :(
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Re: Apropos OLD etc. im Internet

Beitragvon Oedipus » Do 7. Nov 2013, 12:12

Leider existiert die Seite immer noch...


Veehrter medicus,

es geht nicht um "die eine Seite".

Der neue wie auch alte Menge liegt als gut gescanntes PDF mittlerweile auf hunderten meist russischen Servern und Torrents - ein deutscher Verlag müsste hunderttausende Euros investieren, um Ermittlungen aufzunehmen. Von dort aus wird es in hunderte Foren weltweit durch Bots (automatisch) verteilt. So geht es auch lateinischen Übersetzungen wie denen von Reclam oder der Sammlung Tusculum. Alles sauber gescannt, aber nur teilweise verteilt.

Man muss fragen: Warum wird so fleißig gescannt?

Antwort: Die Buchindustrie hat die Digitalisierung des Buches verpasst. Aber es passiert ja einiges!
Nur nicht in der Fachbuchbranche einiger Verlage.

De Gruyter legt richtig los, bietet schon Großteile des Verlagsprogramm als ebook an (zu horrenden Preisen...). Den Vischer http://www.degruyter.com/view/product/3 ... t&result=7 aber bisher nicht, der auch für Schüler am Gymnasium interessant ist!

Bei der WBG bietet man erst vereinzelte ebooks an, meist von Werken, die eh niemand braucht.
http://www.wbg-wissenverbindet.de/WBGSh ... alogs/390/
Oder ist "Quellen zu den deutsch-tschechischen Beziehungen 1848 bis heute" ein Verkaufsschlager?
Warum nicht das digitalisieren, was am meisten Interesse als Papierbuch hat? Warum nicht ein ebook beim Kauf eines Printbuchs beilegen?

Aus diesem Grunde gibt es die Scans von Rubenbauer, Vischer, Menge etc. Jeder Student sollte die Möglichkeit haben, für einen fairen Preis die passenden ebooks für das Studium zu erwerben.

Solange die Verlage pennen, wird das weitergescannt, was man nicht kaufen kann.

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Re: Apropos OLD etc. im Internet

Beitragvon Oedipus » Do 7. Nov 2013, 13:22

Vielleicht noch als Ergänzung:

Wie man heutzutage preiswert scannen kann:
http://www.youtube.com/watch?v=6LY3y3eyVL8
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Re: Apropos OLD etc. im Internet

Beitragvon Medicus domesticus » Do 7. Nov 2013, 20:35

Hallo Oedipus,
Ja, man rennt da natürlich hinterher, wenn man auch die Torrents miteinbezieht. Das erinnert mich an meine Anfangszeit mit Computer als Jugendlicher (damals noch C64 :-D ) , als alle Spiele irgendwie als Raubkopien kursierten und kopiert wurden.
Was mich an dieser einen Seite stört, dass es nicht nur ein pdf ist, sondern sogar mit einer guten Suchfunktion ausgestattet ist bei einem ganz klar Copyright geschützten Buch.
Sonst stimme ich dir in allem zu.
Entscheidend ist auch deine Aussage:
Jeder Student sollte die Möglichkeit haben, für einen fairen Preis die passenden ebooks für das Studium zu erwerben.

Das stimmt. Gerade Studenten sollte man schon günstigere Angebote machen, gekoppelt an die Vorlage eines Studentenausweises. Die hohen Preise für e-Books sind auch produktionstechnisch nicht nachvollziehbar.
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Re: Apropos OLD etc. im Internet

Beitragvon Laptop » Fr 8. Nov 2013, 05:52

Ich gehe mal einen Schritt weiter in die Zukunft und sage: wenn ich mir bald mit meinem 3D-Drucker eine urheberrechtlich geschützte Fußmatte ausdrucke, muß ich dann dafür Abgaben leisten? Die Antwort hierauf kann nur sein: Abgaben habe ich nur dann zu zahlen, wenn ich diese Fußmatte gewerblich veräußern möchte. Der private Gebrauch ist frei, so wie ich mir auch Radioaufnahmen zuhause anhören darf, ohne für die Musikstücke zu zahlen. Warum sollte dieses Prinzip nun für Downloads aus dem Internet nicht gelten? Was ist der Unterschied, ob ich einen Song von Madonna aus dem Radio aufzeichne, oder aus dem Internet lade?
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