von Zythophilus » Di 3. Dez 2013, 13:39
Wenn man die Wortbedeutung von "orthodox" im Sinn von "rechtgläubig" hernimmt, dann ist eine Bildung wie "ultraorthodox" tatsächlich sinnlos.
Es gibt Gruppen im Judentum, die die religiösen Vorschriften besonders genau nehmen. Besonders auffällig ist die typische Kleidung. Für die hat sich die Bezeichnung "orthodoxe Juden" eingebürgert. Es kann durchaus sein, dass sie andere, die sich nicht so genau daran halten, als ungläubig oder weniger gläubig betrachten. Ich weiß nicht, ob sie diese Bezeichnung auch selber verwenden, aber wenn ein Außenstehender sie verwendet, urteilt er normalerweise nicht darüber, wie gläubig solche Personen sind, sondern dass sie eben dieser Gruppe angehören. Innerhalb der Orthodoxen gibt es dann noch konservativere Gruppen, für die dann Art von Komparativ "ultraorthodox" verwendet wird.
Im christlichen Bereich wird das Wort "orthodox" auch i.d.R. nicht in seiner Grundbedeutung spricht. "Orthodoxe" Kirchen sind die Ostkirchen, denn Begriff kann auch jemand verwenden, der nicht meint, dass nur die "Orthodoxen" den wahren Glauben besitzen.