Historische Bücher verfallen in der UniBib Würzburg

Beiträge zu Themen, die in keine andere Kategorie passen

Moderatoren: Zythophilus, marcus03, Tiberis, ille ego qui, consus, e-latein: Team

Historische Bücher verfallen in der UniBib Würzburg

Beitragvon Medicus domesticus » Fr 31. Jan 2014, 21:43

Ca. 25-30% der historischen Bestände der UniBib Würzburg weisen schwere Schäden auf. Ein riesen Problem, da die Originalbücher durch viele Einflüsse beschädigt werden. Für die Restaurierung ist dann kein Geld vorhanden. Es hilft nur noch zumindest eine Digitalisierung durchzuführen. Heute war ein Bericht darüber im BR:
http://br.de/s/11YRNUn
Medicus domesticus
Dominus
 
Beiträge: 7285
Registriert: Di 9. Dez 2008, 11:07

Re: Historische Bücher verfallen in der UniBib Würzburg

Beitragvon Oedipus » Fr 31. Jan 2014, 23:42

Nichts ist für die Ewigkeit... ich hoffe, es ist wenigstens genügend Geld zu hochauflösenden Scannen da... es wäre, auch wenn ein solches Buch in gutem Zustand ist, ein Verbrechen es nicht zu scannen.

Alles zu erhalten ist wohl unmöglich...
Chima: Hodie erat heri iam cras!
Benutzeravatar
Oedipus
Censor
 
Beiträge: 699
Registriert: Sa 22. Mai 2010, 12:07

Re: Historische Bücher verfallen in der UniBib Würzburg

Beitragvon Medicus domesticus » Sa 1. Feb 2014, 16:29

Damit hast du sicher recht, Oedipus. Digitalisierung ist ganz wichtig, auch um den allgemeinen Zugang zu solchen Werken zu sichern und auch deren Inhalt. Ich finde, dass aber auch die Originale einen Erhalt verdienen. Es ist schon ein Unterschied, ob ich so ein Original in der Hand halte und betrachte oder "nur" im Internet sehe. Manchmal kann man solche Bücher mit einfachen Mitteln konservieren. Wenn man natürlich lange wartet, dann wird es teurer.
Medicus domesticus
Dominus
 
Beiträge: 7285
Registriert: Di 9. Dez 2008, 11:07

Re: Historische Bücher verfallen in der UniBib Würzburg

Beitragvon Brakbekl » Sa 1. Feb 2014, 23:31

Vor 30 Jahren ca., hab ich mal an der Dislozierung voraufklärerischer Buchbestände einer deutschen Unibibliothek mitgewirkt und war über deren Lagerung zum Zustand, (arg Verschimmelt) einigermaßen erstaunt. Mit der sinkenden Sprecherzahl der Deutschen wird notwendigerweise auch die Bibliotheksdichte abnehmen. Es muß auch nicht jedes Werk aufgehoben werden. Es besteht allerdings die Gefahr, daß im Zuge der Digitalisierung manches doch verloren geht, denn so ein Digitalisat ist schneller unlesbar, als etwa eine Mikrofiche. Wenn von 10 Tausender Auflagen 100 Exemplare erhalten werden, reicht es. Wichtig ist allerdings der Erhalt der materiellen Struktur an vielen Orten. Wichtiger sind in jedem Falle die Archive.
fide et virtute famam quaere
Benutzeravatar
Brakbekl
Senator
 
Beiträge: 3264
Registriert: Sa 18. Aug 2007, 15:07

Re: Historische Bücher verfallen in der UniBib Würzburg

Beitragvon Medicus domesticus » So 2. Feb 2014, 09:46

Das Interessante ist ja, dass wir heute noch lesbare Bücher aus dem 9.Jhd. haben, aber die Digitalisierung das Problem des Speichermediums hat und nach 30-40 Jahren kaputt ist. Es muß immer wieder kopiert werden.
Medicus domesticus
Dominus
 
Beiträge: 7285
Registriert: Di 9. Dez 2008, 11:07

Re: Historische Bücher verfallen in der UniBib Würzburg

Beitragvon Brakbekl » So 2. Feb 2014, 09:58

Medicus domesticus hat geschrieben: Es muß immer wieder kopiert werden.


Da sieht man den Fortschritt. Früher mußte im günstigsten Fall alle 1000 Jahre kopiert werden, heute spätestens alle 30 Jahre. Wahrscheinlich muß man sagen: vivere copiare* est. Denn, der Körper macht ja auch nichts anderes, als andauernd seine Bibliothek zu kopieren. Wollen wir froh sein, daß die Bibliothekskopierfrequenz noch etwas niedriger ist. Seltsam auch daß copiare und copulatio rein lautmäßig so dicht beieinander liegen.





* zu Zwecken des einmaligen Gebrauchs gebildet. Wird sofort zurückgezogen.
fide et virtute famam quaere
Benutzeravatar
Brakbekl
Senator
 
Beiträge: 3264
Registriert: Sa 18. Aug 2007, 15:07


Zurück zu Sonstige Diskussionen



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 30 Gäste