Hallo,
der indog. Stamm le(i)d zeitigt in den versch. Sprachen Worte mit der Bed. "lassen". im Deutschen haben wir lassen als Verbum und der Verlaß als Subst. Nun gibt es das deutsche Verb verlieren. Das Subst. dazu ist der Verlust. Der Lautwechsel von r zu s wird als Rhotazismus bezeichnet.
Könnte es jetzt sein, weil wir außer verlieren kein anders geartetes lieren haben, daß Verlust eigentlich eine andere Substantivierung zu Verb Verlassen ist, und der Infinitiv Präsens verlieren sekundär rhotazistisch gebildet worden ist, ganz einfach unter dem semantischen Druck, den Unterschied in den beiden Tätigkeiten zu bezeichnen. Dafür spricht doch die Benutzung der Endung -ieren, die ja sonst nur an ausländische Stämme angehängt wird, wie parlieren, rotieren, kommandieren etc.