Ich muß den Begriff "Kampfschrift" zurücknehmen. Erstens entstammt der Verfasser laut Vorwort des jetzigen Herausgebers selber dem "jüdischen Milieu" und zweitens trägt die Schrift im Gegensatz etwa zum Manifest der kommunistischen Partei keinerlei programmatischen Charakter, sondern, sosehr ihre Analyse alles "jüdischen" in unserer Kultur auch zuzustimmen ist, ist sie eher krampfhaft auf der Suche in der Wesensbestimmung des "Germanischen". Wenn aber das "Germanische" nur zu haben ist, als Nichtjüdisches, dann ist es nichts als eine politische Fiktion, - was an sich nicht so tragisch, denn alles Politische ist fiktiv, - die niemals in den Status einer schöpferischen Realität treten wird, denn es wäre dann eine rein negative Bestimmung die an ihrer Quelle hängt, so von ihrer Herkunft geformt und bestimmt, wie der rezente Antifaschismus vom autochthonen Nationalsozialismus.
Einige Sätze, geschrieben 1879, lassen allerdings aufhorchen: "… und wie die Dinge stehen und liegen, ist die Kapitulation Russlands nur eine Zeitfrage. In diesem vielgliedrigen Grossstaat findet das Judentum den archimedischen Punkt, den es braucht, um die abendländische Welt vollständig aus den Angeln zu heben. Die jüdische elastische Leichtlebigkeit wird Russland in eine Revolution stürzen, wie die Welt vielleicht noch keine Ähnliche gesehen hat." s. S. 33
soweit so gut: "Aus dem Antisemitismus könnte schon etwas werden, wenn sich die Juden seiner annehmen würden." Roda Roda
und dazu Theodor Herzels Frohlocken: "Die Antisemiten werden unsere zuverlässigsten Freunde, die antisemitischen Länder unsere Alliierten." Diaries s. S. 84
http://www.shalom-magazine.com/Article.php?id=430202Man kann den historischen "Antisemiten" zumindest zweierlei vorwerfen: Wenn man in einen Krieg zu ziehen gedenkt, macht man vorher eine Kosten-Nutzen-Analyse, eine Kräfteanalyse und eine Zielanalyse. Wenn wird jetzt die 12-Jahre "NS" Zeit als Sieg des "Germanentums über das Judentum" gelten lassen wollen, so muß man schon fragen, was im NS-Staat eigentlich so super anders gewesen ist, als in den "Judenrepubliken"? Ich behaupte einmal, all drei Analysen sind ausgeblieben. Das Element "Führertum" kann doch nicht im Ernst gegen den gesamten Aufbau des modernen Staates in Stellung gebracht werden. Ja, das Parteiwesen selbst, die Domestizierung desselben, ist ja schon das, was das "Germanische" nicht haben will. Es wird halt dabei bleiben, daß allein die Bevölkerungsmenge altgermanische Helden- und Raubkönigtümer als Verfassungsideale unmöglich erscheinen lässt. Nunja, mancher wird fragend einwenden, wo denn nun der Unterschied zwischen ersterem und unserer demokratischen Kleptokratur liege, eine Frage, die zu beantworten auch mir schwerfiele, allein, ich muß es hier nicht.