im Stich lassen ....

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im Stich lassen ....

Beitragvon sinemetu » Do 14. Aug 2014, 11:19

Eintrag zum 4. August 14
http://www.michael-klonovsky.de/acta-diurna

Offensichtlich stammt die Wendung aus dem Kartenspiel. Merkwürdig ist jedoch, daß die Handlung dort etwas Positives ist, wenn man "abwirft" und etwas im Stich lässt, wohingegen die übertragene Bedeutung jemanden im Stich lassen, sich treulos verhalten, ja nach wie vor äußerst negativ bewertet ist, obwohl es inzwischen DIE raison d'etre des politischen Überlebens in der rezenten Partitokratie ist.

Wie erklärt sich eine solche vorzeichenverkehrte Übertragung?
Quaestor sum, quaerere quaerique possum ...
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Re: im Stich lassen ....

Beitragvon iurisconsultus » Do 14. Aug 2014, 20:23

sinemetu hat geschrieben:Offensichtlich stammt die Wendung aus dem Kartenspiel.


Ich habe leider gerade nicht viel Zeit und meine Etymologie-Lexika nicht zur Hand. Da mich die Frage aber dennoch interessiert, habe ich zumindest kurz das Internet konsultiert. Demnach ist der Ursprung der Parömie wahrscheinlich das mittelalterliche Turnierwesen, weniger wahrscheinlich ein Ausspruch Luthers.

Vgl:
http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle=DW ... id=GS46358
http://de.wiktionary.org/w/index.php?title=lämna_någon_i_sticket
http://m.dwds.de/?qu=Stich
Qui statuit aliquid parte inaudita altera,
aequum licet statuerit, haud aequus fuit.
(Sen. Med. 199-200)
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