de magistro L. L.

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Re: de magistro L. L.

Beitragvon marcus03 » Mo 5. Jan 2015, 18:47

Jetzt weiß ich auch, woher du soviel Schwung für Latein und Griechisch hast. ;-)

Medicus domesticus hat geschrieben: Ich habe das Thema damals selbst vorgeschlagen.


Vermutlich um so richtig in Schwung zu kommen für Abi. ;-)
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Re: de magistro L. L.

Beitragvon Medicus domesticus » Mo 5. Jan 2015, 18:49

:thumbup:
So kommt man in einem Thread von Latein zur Mathematik...hochinteressant! :D
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Re: de magistro L. L.

Beitragvon marcus03 » Mo 5. Jan 2015, 18:52

Oder hatte das auch zeit-ökonomische Gründe ? Eine Facharbeit in Latein ist sicher lektüre-intensiver als
das Herumbasteln an speziellen Gleichungen. ;-)
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Re: de magistro L. L.

Beitragvon Medicus domesticus » Mo 5. Jan 2015, 19:19

Kann man nicht so sagen. Mich haben damals einfach Schwingungsvorgänge aus der Physik interessiert und ich wollte diesen mathematisch nachgehen (mit und ohne Reibung, Resonanzkurven usw.).
Wenn SursumDeorsum Mathe studiert, können wir hier ja ein Mathematikunterforum aufmachen,
mit Erlaubnis des Administrators natürlich... :ironie:
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Re: de magistro L. L.

Beitragvon marcus03 » Mo 5. Jan 2015, 19:25

Medicus domesticus hat geschrieben:Wenn SursumDeorsum Mathe studiert können wir hier ja ein Mathematikunterforum aufmachen,


Wenn, dann nur in "Latine loquendi" . ;-)
Wollte schon immer wissen, wie man auf Latein integriert, differenziert, exponiert, Polynome dividiert ... :lol:
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Re: de magistro L. L.

Beitragvon RM » Mo 5. Jan 2015, 19:32

Also, astronomische Themen hatten wir in unserer Freisinger Lateinwoche schon. Wenn jemand etwas Mathematisches mitbringt - kein Problem, wir können das :wink:
Die großen Mathematiker, Physiker etc. haben ja ins 18. Jhdt. durchaus viel Lateinisches verfasst.

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P.S.: Im nächsten Heft von Lingua Viva geht's um Mathematik.
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Re: de magistro L. L.

Beitragvon marcus03 » Mo 5. Jan 2015, 19:41

RM hat geschrieben:Die großen Mathematiker, Physiker etc. haben ja ins 18. Jhdt. durchaus viel Lateinisches verfasst.


Die Krönung des Ganzen wäre natürlich ein echtes carmen Zythophilianum, in der uns via Disticha, diverse Gleichungen löst und vllt. sogar die Goldbachsche Vermutung locker nebenbei beweist. ;-)
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Re: de magistro L. L.

Beitragvon RM » Mo 5. Jan 2015, 19:44

Dazu müsste er aber erst einmal nach Freising kommen und die Einladung zu einem gutenTröpfchen Wein annehmen. :wink:

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Re: de magistro L. L.

Beitragvon Medicus domesticus » Mo 5. Jan 2015, 19:46

Um den Bogen zu Latein zu spannen. Schauen wir nur mal in die Principia Mathematica Isaac Newtons:
Am Anfang gleich eine Widmung von Edmond Halley in Hexametern:
http://tinyurl.com/q6ns5th
:-D
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Re: de magistro L. L.

Beitragvon Laptop » Di 6. Jan 2015, 00:54

von der Mathematik ebensowenig im Gedächtnis behalten haben wie von lateinischen Deklinationen

Weil die Beglückungsstrategie ein Irrtum und dumm ist. Jeder weiß, daß Ratschläge meist wirkungslos sind, wenn sie ungefragt gegeben werden. Dasselbe gilt fürs Lehren. Will man jemandem etwas beibringen ist dafür die Voraussetzung die Bereitschaft des Lernenden etwas anzunehmen. Ich glaube das haben einige Herren “Pädagogen” noch nicht verstanden.

Außerdem ist mir aufgefallen, daß diese Diskussion hier auf Grundbegriffen wie “Bildung”, oder “nutzlos” basiert, die ohne weitere Definition zu ungenau sind um darauf aufbauend zu diskutieren. Nutzlos ist selbst das nützlichste Fachwissen, wenn man es nicht anwendet. Nützlich ist selbst das nutzloseste Fachwissen, wenn man es anwendet. Ich schlage vor das Wort “Nützlichkeit” zu ersetzen durch “Anwendbarkeit”.

Und was ist Bildung? Höheres Wissen? In welcher Hinsicht “höher”? Zur Frage “was ist Bildung?” fällt mir ein, daß mir oft das Erkennen von Zusammenhängen (Aha-Erlebnissen) nützlich erschienen ist. Um mal irgendein Beispiel zu nennen ..., z. B. daß Aufmerksamkeit oder Interesse eine Art soziale Währung ist mit der man handeln kann. Solche Erkenntnisse werden nicht gelehrt, die erkennt man selbst oder auch nicht. Eine große Menge Erfahrung und Wissen ist dafür nicht schlecht, aber weder Voraussetzung noch Garantie für das “Aha-Erlebnis” im Kopf.

Was die Themen in der Schulbildung betrifft kann man wohl stundenlang über die Prioritäten streiten. Es gibt Themen, deren Anwendbarkeit allgemein um einiges wahrscheinlicher ist als Latein, Geschichte, oder Religion. Dazu gehört: Soziale Kompetenz, Rhetorik, Medizin, Jura, Psychologie, Hygiene, Sexualwissenschaft, Lebensalltagsbewältigung ... ;-) Im Grunde wissen wir es alle. Nur wollen wir es nicht offen zugeben. Latein gehört am allerwenigsten dazu. Auch wenn ich meine, daß ich einigen sprachlichen Durchblick durch meine Lateinkenntnisse erworben habe, würde ich hohe soziale Kompetenz (irgendwo im Bereich der Psychologie zu verorten) bei weitem vorziehen.
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Re: de magistro L. L.

Beitragvon RM » Di 6. Jan 2015, 01:24

Das Wort "Bildung" in unserer Zeit zu definieren, ist eine echte Herausforderung. In Japan wird z. B. Altjapanisch noch an höheren Schulen gelehrt (das ist das, was noch mit chinesischen Schriftzeichen geschrieben wurde). Für die Japaner ist das so ein bisschen wie Latein für uns. Auf der Frankfurter Buchmesse wurde, als China Gastland war, die Gesamtedition der chinesischen Klassiker ausgestellt, die nach über hundertjähriger Arbeit endlich fertig war. Wenn ich mich richtig erinnere waren das ca. 13000 Bände im Rubenbauer-Hofmann-Format. Als Europäer sagt uns das i. d. R. gar nichts, obwohl sicher viele Werke dabei wären, die es sich lohnen würde zu lesen.
Gehört Mathematik zur Bildung? Wie sieht es mit Musik aus? Wie mit Geschichte, Architektur, Botanik und Zoologie? Was ist mit Physik, Chemie und Medizin? Müssen wir die Grundlagen der Digitalelektronik kennen, um "gebildet" zu sein. Ich glaube, dass wir bei ca. 7000000000 Menschen auf der Erde keinen einheitlichen Bildungskanon mehr haben werden. ABER! Was wir haben, ist Menpower! Das heißt, nicht jeder von uns muss dasselbe lernen oder können, sondern wir können die Aufgaben verteilen. Und hier liegt die Chance, sich ein paar Leute auch mit Altbabylonisch oder den ägyptischen Hieroglyphen beschäftigen zu lassen, ohne gleich die Nützlichkeitsfrage stellen zu müssen. Nützlich kann es auch sein, einen Film über Ramses III zu drehen. Genauso nützlich ist die Beschäftigung mit Latein. Lateinlehrer benötigt man dafür insofern, als dass ja irgendwer die späteren Spezialisten an die Thematik heranführen muss.

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Re: de magistro L. L.

Beitragvon Laptop » Di 6. Jan 2015, 03:34

Bildung läßt sich schwierig definieren. Von der Allgemeinheit wird Bildung meines Erachtens zweckgebunden verstanden. Nicht als Wert an sich, sondern als Gut / Ressource / Mittel zum Zweck, mit dem man höhere Erfolgschancen, Geld und Wohlstand im Leben bekommt. Das ist natürlich nicht die Definition der Gelehrten, aber ich würde es die Definition der Straße nennen. Und mag sie auch ein grober Irrtum sein: gerade dieser Irrtum wird in Köpfen und Medien gehegt und gepflegt.
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Re: de magistro L. L.

Beitragvon marcus03 » Di 6. Jan 2015, 08:22

RM hat geschrieben: Nützlichkeitsfrage


Was bedeutet denn "nützlich" ? Dass man in der heutigen Zeit den Begriff fast nur noch rein ökonomisch versteht, hat auch dazu geführt, dass "der Mensch an sich" in vielen Bereichen immer mehr auf der Strecke bleibt ,innerlich verarmt und immer mehr Menschen die Fähigkeit zu verlieren scheinen, Dinge an sich als schön und sinnvoll zu empfinden und zu tun, die keinen wirtschaftlichen Nutzen haben, aber dem Leben einen spürbaren "Sinn" geben könnten. Was nur nützlich ist, macht selten wirklich glücklich. Reines Nutzendenken war und ist oft Ursache großer Inhumanität. Man denke nur an Fleißbandarbeit, Schichtarbeit u.ä., die höchst nützlich sind, aber viele Menschen auf die Dauer krank, ja kaputt machen.
Wer nur in Nutzenkatagorien denkt, ist i.m.A. und bleibt ein armer Mensch, mag er auch materiell noch so reich sein.
Die totale Durchökonomisierung aller Lebensbereiche , so wichtig sie teilweise auch sein mag, wird am Ende dazu führen, dass sich der Mensch selber wegrationalisieren muss, weil er vermutlich einfach "zu teuer" und ineffizient ist. Ist das die "schöne, neue Welt",von der die Menschheit schon immer träumte ? :(
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Re: M und L

Beitragvon Prudentius » Di 6. Jan 2015, 09:20

"So kommt man in einem Thread von Latein zur Mathematik...hochinteressant! :D


das Herumbasteln an speziellen Gleichungen.


Wollte schon immer wissen, wie man auf Latein integriert, differenziert, exponiert, Polynome dividiert ... :lol:


Salvete,

ja, hochinteressant, denn es gibt einen großen Überschneidungsbereich zwischen L und M (oder Logik und Grammatik), und wir Lateiner könnten durch Grenzöffnung davon profitieren; aber da wundert es mich, dass ihr auf Kurioses und Fernliegendes hinweist, das Naheliegende, für uns Nützliche aber ausblendet; erwähnt doch, dass x und y den Pronomina entsprechen, dass es Variable sind; dass unsere Komparation den Ungleichungen zugeordnet ist; dass Deklinieren dazu da ist, Relationen von S. O., P. zu bezeichnen, usw.
Hallo Medice, das finde ich sehr gut, dass du die beiden Gebiete so verbinden kannst, das sieht man dir aber gar nicht an :-D , versuche doch, Brücken zu schlagen! Unser Grammatikunterricht leidet an mangelnder Durchblutung, wir haben eine Chance, ihn wieder an den Blutkreislauf anzuschließen, du hast dazu bessere Voraussetzungen als ich, wo ich doch nur in den Büchern herumgeblättert habe,

lgr. P. :)
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Re: de magistro L. L.

Beitragvon medicus » Di 6. Jan 2015, 09:26

Zu meiner Schulzeit konnte man garnichts wählen, da gab es alle Fächer von der Sexta bis Oberprima für alle Schüler gleich, und die Lateinlehrer unterschieden sich in nichts von den übrigen Lehrern.
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