Dudens-Methode

[sinemetu]

Hallo,

kann jemand erklären, warum Duden bestimmt hat, daß man zwar "er gibt" schreibt, aber "ausgiebig und ergiebig." Rechtschreibung heißt, daß man nicht spricht, wie man schreibt.

Ich erwarb mir in der Schule solange einen Fehler mit dem Wort bis ich begann, gibt kurz zu sprechen, obwohl alle Weit er gibt hier sagt.

[RM]

Wurde es nicht mal "giebt" geschrieben?
Das muss wohl auf die Checkliste für die nächste Rechtschreibreform.

RM

[Zythophilus]

Die Rechtschreibregeln sind eben nicht zu 100 % konsequent oder logisch. Wieso "voll", aber "füllen"?

[ille ego qui]

die duden-methode ist die einzig seriöse: der sprachgebrauch wird untersucht und (in seinen vorherrschenden tendenzen) festgehalten. usus vincit omnia. krass und im großen stil gegen dieses prinzip-verstoßen wurde nur einmal: bei der vergangenen rechtschreibreform!
als standarddeutsch gilt übrigens bei "gibt" ein kurzes und offenes (!) /i/, ein solches wird nirgends im deutschen mit <ie> verschriftlicht; dieses steht ausnahmslos für langes /i:/.

[RM]

... ein solches wird nirgends im deutschen mit <ie> verschriftlicht; dieses steht ausnahmslos für langes /i:/.

Es "gibt" durchaus ein "giebt" mit lang gesprochenem i im Deutschen, und früher wurde es durchaus auch geschrieben, wie z. B. in der famosen Schrift eines gewissen Christian Friedrich Bucholz mit dem Titel "es giebt ein salpetersaures Spiessglanzoxyd", Erfurt 1806.

RM

[ille ego qui]

Salve RM! Das leugne ich natürlich nicht, es "gilt" nur "offiziell" nicht (mehr) als standardsprachlich.

[ille ego qui]

schon der Buchtitel ist ja sensationell