Fink - Funk

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Fink - Funk

Beitragvon sinemetu » Fr 3. Apr 2015, 09:17

Lange schon bin ich mit der im Kluge gegebenen Etymologie von Fink unzufrieden. Ohne hier letzte Richtigkeit zu beanspruchen und überhaupt die platte Einwurzlichkeit in Erwägung zu ziehen geistert doch die folgende Kette seit Tagen durch meinen Kopf, die man sich bitte einmal bildlich vorstelle. Der sachliche Zusammenhang gehört vor den sprachlichen Zusammenhang!

carbo - carbunculus - karfunkel (Simon & Garfunkel)- funkeln - karfunkelstein - funkelstein - finkielstein - fink - finkeln.

Von der lat. Bezeichnung fringilla weis ich nicht, wie alt sie ist, und warum das Vögelchen, Brecherchen (frangere) genannt werden sollte. Grimm sieht hier eine mögliche Wurzel, indem er das r ausfallen lässt, kommt aber auch auf die Verbindung zu funkeln.

http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle=DW ... id=GF04477

Besonders die Name der jiddischen Autoren (jewish - jewellery), stützt meine These, da doch die Edelsteine im Ephod steten Topos in der jüd. Mythologie abgeben und besonders oft zur Namensgebung verwendet worden sind.

passend schiene freilich auch, dasz der vogel nach seinem ruf oder schrei 'fink fink! bink bink! penk penk!'
Welcher Fink soll denn gemeint sein? Der Buchfink macht sicherlich nicht fink, fink, der Grünfink auch nicht, Gimpel sowieso nicht. ...???
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Re: Fink - Funk

Beitragvon Zythophilus » Fr 3. Apr 2015, 10:54

Von fingilla zu frangere zu kommen ist nicht so leicht. Da ist es schon wahrscheinlicher, dass olor doch mit olere zusammenhängt. Also 'Stinkschwan' statt 'Singschwan'!
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Re: Fink - Funk

Beitragvon sinemetu » Fr 3. Apr 2015, 10:57

Zythophilus hat geschrieben:Von fingilla zu frangere zu kommen ist nicht so leicht. Da ist es schon wahrscheinlicher, dass olor doch mit olere zusammenhängt. Also 'Stinkschwan' statt 'Singschwan'!


Da fehlt das r, Bierfreund. Es steht da umgekehrt, das sich fringilla irgendwie aus frangere (refringere), herstellt.

vllt ist mit dem "Brecherchen", der Koller, der sog. Überschlag im Gesang des mask. Buchfinken gemeint? Eine Welle bricht ja auch, wenn sie sich überschlägt.

Ist fringilla überhaupt schon plinoid?
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Re: Fink - Funk

Beitragvon linhart » Fr 3. Apr 2015, 21:57

Merkwürdigerweise gibt auch der Duden "lautmalend" an:

Fink, der; -en, -en [mittelhochdeutsch vinke, althochdeutsch finc(h)o; lautmalend]:


Ich hab leider momentan überhaupt keine Vorstellung davon, welche Laute Finken von sich geben ...
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Re: Fink - Funk

Beitragvon sinemetu » Sa 4. Apr 2015, 08:02

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Re: Fink - Funk

Beitragvon linhart » Sa 4. Apr 2015, 08:47

Danke!

Da gehört jedenfalls schon viel Phantasie dazu, ein "fink" herauszuhören.
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Re: Fink - Funk

Beitragvon sinemetu » Sa 4. Apr 2015, 08:58

linhart hat geschrieben:Danke!

Da gehört jedenfalls schon viel Phantasie dazu, ein "fink" herauszuhören.


Naja, mit dem Lautmalen ist das so eine Sache, der Deutsche hört Kuckuck, der Ungare z.B. Kakukk, wobei man hinzufügen muß, daß das a hier ein Laut ist, der unserem o in zoffen entspricht.

Mit carbo (Kohle) fängt es an und brachte es zum Fink, einen Kohlfink gibt es nicht, dafür eine Kohlmeise... :lol:
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Re: Fink - Funk

Beitragvon Zythophilus » Sa 4. Apr 2015, 10:05

Antik ist das Wort fringilla (bzw. -us) auf jeden Fall.
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