einzig

[sinemetu]

Einzig ist wirklich einzigartig. Es gibt den Einzige und sein Eigentum und andererseits sagte mein Tochter eben den Satz, daß es unvorstellbar sei, daß wir die Einzigen im Universum seien. Eine vollkommen geläufige Wendung, bzw. Glaubensartikel, da nicht nachprüfbar. Einzig hat also offenbar entgegen seiner Semantik einen Plural. Es muß sowas, wie einen singularischen Plural geben, also eine Pluralform, die singularisch gedacht ist. Die Einzigen, die wirklich richtig gut polnisch sprechen, sind die Polen. Hier geht es um eine Alleinstellungsmerkmal einer Gruppe.

Der Ungare sagt übrigens zu einzig egyetlen, was soviel wie einslos bedeutet. Interessant auch, daß man im Deutschen einzig mit z schreibt, obwohl der Positiv eins heißt und mit s geschrieben wird. Was mag Duden sich dabei gedacht haben?

[Prudentius]

Einzig hat also offenbar entgegen seiner Semantik einen Plural.

Nanu, dieser Plural ist doch ganz geläufig, deine Tochter sagt es ja; "wir sind die einzigen" = "unsere Gruppe ist die einzige", du kannst die Numeri vertauschen.

Man muss das Vorurteil bekämpfen, Singular bedeute Einzahl; betrachte nur: "Alle wissen" = "Jeder weiß"; der Singular bezeichnet also ebenso Ein- wie Mehrzahl, er ist gar kein Numerus; nur der Plural bedeutet wirklich Mehrzahl; Singular ist nur ein falscher Gegenbegriff zu Plural; es ist ein ähnlicher Fall wie der "Realis" bei den Konditionalen; da bildete man den Gegenbegriff zu Irrealis; dann hat man ihn umbenannt zum "unbestimmten Fall".
Man sollte also die grammatischen Kategorien nicht absolutsetzen, es sind Werkzeuge, die wir nach Bedarf einsetzen können.

Es muß sowas, wie einen singularischen Plural geben

Ich würde eher sagen, einen pluralischen Singular, wie oben. Aber es gibt das Wort singuli, das nur im Plural vorkommt.

Der Ungare sagt übrigens zu einzig egyetlen, was soviel wie einslos bedeutet.

Jetzt musst du uns noch sagen, ob bei dem ungar. "einslos" dieses "eins-" soviel heißt wie lat. "alter", ein anderer? Dann würde es gut passen, also "eines ohne ein zweites".

"daß man im Deutschen einzig mit z schreibt, obwohl der Positiv eins heißt und mit s geschrieben wird."

Hinter einem -n- sprosst bei uns leicht ein Dental hervor: Gemein-d-e aus Gemeine; wesen-t-lich, morgen-d-lich, orden-t-lich, flehentlich, Jugend; also ein-t-sig, einzig.