Element aus der Menge der realen Dinge
Hallo Laptop,
ich finde, du gehst recht unbesorgt mit dem Begriff des Realen um; schauen wir uns mal deine Menge an! Nennen wir sie "M", die Menge der realen Dinge; gehört dann M selbst auch als Element zu M? Offensichtlich, denn die realen Dinge sind ja allesamt real; dann haben wir also die realen Dinge plus M; nennen wir das ganze also M': die Menge der realen Dinge plus M; jetzt die Frage: ist auch M' ein reales Ding? Ja, dann haben wir also außer M auch noch M', dann fassen wir diese beiden realen Dinge zu M'' zusammen; neue Frage: ist auch M'' ein reales Ding? Ja, so kommen wir zu M''', usw. ohne Ende,also die "Menge der realen Dinge" explodiert geradezu, wir müssen sagen: mit M ist es nichts, so eine Menge gibt es gar nicht, "reales Ding" ist kein brauchbarer Begriff.
Das "Reale" ist aber auch in anderer Hinsicht untergegangen; in der frühen Neuzeit ging man auf die "Erfahrung", Empirie, zurück und meinte damit das Reale direkt in den Griff zu bekommen; inzwischen haben wir eingesehen, dass alles, was wir vom Realen oder der "objektiven Außenwelt" wahrnehmen, Konstrukte, Produkte unseres physisch-psychischen Wahrnehmungsapparates sind; das Reale, das Objektiv-Wirkliche ist nur ein Grenzbegriff, bei dem wir nie ganz ankommen können; (allerdings sind wir ihm näher gekommen, als man früher für möglich hielt).
Für uns vllt. auch interessant: in unsrer Tradition galt bis ins MA. das Begriffliche als real; im MA. gab es den "Begriffsrealismus"; für den Platonismus sind die Ideen real und die sinnliche Welt ist nur abbildhaft.