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plump

Beitragvon sinemetu » Mo 29. Jun 2015, 12:11

Merkwürdig - kein Verweis auf plumbum

http://www.dwds.de/?qu=plump

Aber plumbum ist selber auch nur eine laumalende Nachahmung eines in' Wasser fallenden Lot Bleis.
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Re: plump

Beitragvon ille ego qui » Di 7. Jul 2015, 12:35

wer sagt das? und was spricht kluge zu plump?
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Re: plump

Beitragvon sinemetu » Mi 8. Jul 2015, 08:13

Kluge (17.) schreibt Schallwort, womit er meine Intention trifft. Dazu tritt ja das Verbum plumpsen, welches seltsamerweise erst ab 1848 auftritt....

https://books.google.com/ngrams/graph?c ... en%3B%2Cc0

...mit solchen schönen Bildungen wie Plumpsklosett

https://books.google.com/ngrams/graph?c ... tt%3B%2Cc0

(Es ist ein Pejorativismus, welches das mit den 60-iger Jahren nun auch auf dem Lande in die Häuser einziehende Wasserklosett durchsetzen sollte und auch hat.)

und vergessenen Bildungen wie Plumpsstock.

Grimm:
PLUMPSEN, verb., intensiv zu plumpen 2 (vgl. DWB bumpsen, pumpsen) Stalder 1, 190. Lexer kärnt. wb. 33. Danneil 158b, kölnisch plumpsche Hönig 127a: ich stolperte über die schwelle und plumpste an die thür. Gotthelf schulm. (1859) 1, 107; ihr sonst so stilles herz polterte, als plumpste eine zweizentrige köchin tritt für tritt eine hölzerne treppe hinunter. erz. 1, 106; seine steine (s. plapperstein) plumpsten fast immer beim ersten anwurf in die tiefe. Auerbach ges. schriften 9, 5.


Der Angler, das Angeln, der beliebsteste Volkssport immerhin, ist ja der, welcher sein Senkblei täglich ins Wasser plumpsen hört. Die Verbindung von Blei und plumpsen ist wohl immer lebendig gewesen, so daß man schlechterdings nicht wird sagen können, ob nun schon das lateinisch lautmalend gebildete Schallwort nur ins Deutsche weitergereicht wurde, oder ob es hier autochton neu gebildet wurde.
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Re: plump

Beitragvon ille ego qui » Mi 8. Jul 2015, 18:59

und wie kommst du zu der Sicherheit, was die herkunft von plumbum (lautwort) angeht?
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Re: plump

Beitragvon sinemetu » Mi 8. Jul 2015, 21:49

ille ego qui hat geschrieben:und wie kommst du zu der Sicherheit, was die herkunft von plumbum (lautwort) angeht?


Ich habe den Walde studiert, und bin der Meinung, daß es sich immer gleich anhört, wenn man ein Lot Bleis ins Wasser plumpsen läßt, egal, welche Sprache man spricht. Das End-bum übrigens deshalb, weil es den zweiten Plum-Laut wiedergibt, de nur entsteht, wenn man sehr schwere kompakte Massen nahezu senkrecht ins Wasser fallen lässt. Wie der physikalisch-akustisch zustande kommt, hat bestimmt schon jemand erforscht. Ich kann mir vorstellen, daß er entsteht, wenn die Wasser das Loch über dem sinkenden Stein schließen und aufeinanderprallen.
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Re: plump

Beitragvon ille ego qui » Do 9. Jul 2015, 02:15

S. 325f.
https://archive.org/stream/walde/Walde# ... 3/mode/2up
dass du dich mit dieser spekulation mal nicht vergaloppierst ...
wozu überhaupt blei ins wasser werfen? ;-)
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Re: plump

Beitragvon sinemetu » Do 9. Jul 2015, 07:51

ille ego qui hat geschrieben:S. 325f.

wozu überhaupt Blei ins wasser werfen? ;-)


Senkblei beim Angeln, Lot beim Mauern und Messen - Stein tuts zwar auch, aber Steine mit Löchern sind außer auf Rügen nicht so häufig anzutreffen ....
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Re: plump

Beitragvon ille ego qui » Do 9. Jul 2015, 15:03

offenbar wird ja mit Urverwandtschaft mit dem griechischen ausgegangen. erst mal sollte man klären, ob deine lautlichen Assoziationen mit der rekonstruierten indogermanischen Urform überhaupt noch vereinbar sind.
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