von Prudentius » Mo 18. Jan 2016, 19:58
Untergang und Zerfall sind wohl sehr relativ zu sehen, da ja das römische Reich eine Wiedergeburt erlebte, im Jahre 800 mit der Krönung Karls in Rom durch den Papst, wobei die Kirche das Bindeglied zwischen dem alten und dem neuen Imperium bildete, dem imperium sacrum.
Sicherlich war das Streben nach kapitalanhäufung nicht der aussschlaggebende Faktor, es gab eine lange Diskussion darüber, was den Aufstieg Roms ermöglichte; der berühmte Philologe Richard Heinze hielt 1918 vor Kriegsheimkehrern einen Vortrag: "Von den Ursachen der Größe Roms", es war ein Gegenbild zum Fall des eigenen Reiches, sollte wohl ein Trost sein; seine Theorie: die Römer hatten ein ungebrochenes Machtstreben, das sie nach oben brachte. Später hat Franz Altheim eine Abhandlung unter demselben Titel geschrieben: da war es das Bewusstsein, durch göttlichen Ratschluss zur Führung berufen zu sein: "Imperium sine fine dedi", Originalton Juppiter.