Das ist auch so ein seltsames Wort. Der Wortteil "frei" scheint aus ähnlicher Quelle zu stammen, wie bei freemason. Es ging und geht bis heute um die Popularisierung antikirchlicher sp. antirömischer Affekte. Das alles ging von England aus, so auch dieser Begriff. Dabei finde ich es gut, das es so eine Institution gibt. Sonst verkäme das Christentum zur Ideologie. Uns interessiert hier, warum ein beim Denken absolut obsoletes Wort wie Frei sich hat halten können und als vernünftig empfunden wird. Für mich ist Freidenken ein Pleonasmus, als das Denken immer die größte Affinität zur Freiheit hatte, nicht weil: Die Gedanken sind frei, sondern weil: Spiritus flat ubi vult. Warum aber fand man es notwendig, dem Wort das anzuheften? Natürlich handelt es sich um eine Reklamevokabel, ähnlich wie Bewußtseinserweisterung eine der Drogenindustrie ist.
Ich stehe, als mir diese Gedanken so durch den Kopf gehen mit meiner Tochter neben einem Stiefmütterchenbeet und wir Rätselraten, warum die Blume auf deutsch Stiefmütterchen, auf Ungarisch aber Waislein (Árvácska) heißt. "Die seltenere Bezeichnung Pensee kommt vom französischen (herbe de la) pensée „Pflanze des Gedenkens“. Das Stiefmütterchen gilt als Symbol des Andenkens, der Erinnerung.[1]" - Wiki und das auch: "Das Stiefmütterchen ist das Symbol der Freidenker in Frankreich und in Österreich. Es war schon im Mittelalter das Symbol für gute (humanistische) Gedanken." Wie man im Mittelalter auf humanistische Gedanken gekommen sein soll, bleibt den Wikiphantasten überlassen, aber das andre bringt mich auf den Gedanken, daß das Freidenken eventuell Waisenart war, die ja keine Tradition überliefert bekommen hatten, da die Eltern früh verstarben, und daß sie notwendigerweise religions- und traditionsungebundener dachten.
Hier mal der Graph: https://books.google.com/ngrams/graph?c ... er%3B%2Cc0
und hier der Troß: http://www.bund-gegen-anpassung.com/dow ... _Koeln.pdf
Wobei ich mich frag, warum die unbedingt Hammer und Sichel wieder haben wollen?