Ton unus

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Ton unus

Beitragvon sinemetu » Mi 6. Apr 2016, 08:02

Mein heutiger Traum blieb bei monoton stecken .... daher mußte ich zu den WB greifen ....

Etymologie und Rhizologie von Ton sind äußerst interessant.

Girimm selbst sieht eine rhizologische Linie von griech. τόνος, ὁ über lat. tonus/tenere/tendere - zu dt. Ton (Laut/sonus).
Die Bedeutung Farbton trat nach ihm erst unter dem Einfluß von Franz. in der Neuzeit ins Deutsche über. schon bei Plinius nat. hist. 35, 11 begegnet das lat. tonus in solchem sinn und darnach im franz. ton; noch in der ersten hälfte des 18. jhs. hat das deutsche wort auch diese function aus dem franz. übernommen (vgl. im vor. sp. 685f.). ton ist die stimmung der farbe an sich und besonders in einem gemälde. der ton einer farbe ist die besonders nach licht und dunkel verschiedenartige abstufung derselben: ton (in der mahlerey) ton de couleur: mäszigung der farben,

jetzt zur 3. dt. Bedeutung von Ton, (argilla, agyag, ersteres wohl zu ἄργος Tellus: http://www.zeno.org/Lemery-1721/A/Argilla?hl=argilla) Grimm führ es auf ein gutbelegtes mhd. than zurück: http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle=DW ... id=GT03596

Mir ist schlicht unvorstellbar, wie sich ein than zu Ton ändern kann, ohne daß man weiß, daß der Lenker dieses Lautwandels das Bild vom klingenden Scherben ist. Denn der Thon macht den Ton. Und nur, was gespannt, ist springt auch. Das sind die Lehm- und Tongesetze des Compositeurs d'argile


wird fortgesetzt
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Re: Ton unus

Beitragvon ille ego qui » Mi 6. Apr 2016, 08:59

wird fortgesetzt


quod di avertant :D
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carmen et egressus silvis vicina coegi,
ut quamvis avido parerent arva colono,
gratum opus agricolis, at nunc horrentia Martis
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Re: Ton unus

Beitragvon sinemetu » Mi 6. Apr 2016, 11:04

griech. τόνος ist auch autorhizoid zu tonare, Donar, donnern und Düne,

singende Dünen
http://www.scinexx.de/dossier-detail-584-6.html

wohin auch kelt, -dunum (Hügel) gehört, wie in Lugdunum und Londinum,

Daenmark - die Dänen sind die Dünenbewohner, Sandangeln

sowie den altindogerm. (Skyth/iran/geth.-goth. Flussnamen auf Dn, wie Donau, Dneper, Don, Drina, Drau, Diveno, die Livländische Düna etc. (bei weitverbreiteten Toponymen schließt man immer auf hohes Alter. Die Bedeutungen Fluss, Hügel und Feld, Berg, Wald sind auch toponym)

Das erschließt sich nicht von selbst....

deshalb ....
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Re: Ton unus

Beitragvon matlat » Mi 6. Apr 2016, 11:33

sinemetu hat geschrieben:Mir ist schlicht unvorstellbar, wie sich ein than zu Ton ändern kann, ohne das man weiss, daß der Lenker dieses Lautwandels das Bild vom klingenden Scherben ist. Denn der Thon macht den Ton. Und nur _ was gespannt ist _ springt auch. Das sind die Lehm und Tongesetze des Compositeurs d'argile_

Salve,
ehe du dich mit alten Sprachen beschäftigst, bitte ich dich, dass du das moderne Deutsch lernst.
Bitte!
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Re: Ton unus

Beitragvon marcus03 » Mi 6. Apr 2016, 12:37

Dem durch die Düne donnernden Donar dünkte damals, dass das dauernde Donnern doch dämlich dröhne. ;-)
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Re: Ton unus

Beitragvon medicus » Mi 6. Apr 2016, 13:20

sinemetu hat geschrieben:.-goth. Flussnamen auf Dn, wie Donau, Dneper, Don, Drina, Drau, Diveno


"Wir wollen auch in die Alliteration!" :hammer:
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Re: Ton unus

Beitragvon sinemetu » Do 7. Apr 2016, 07:45

Ich wollte dem noch eine letzte Assoziation hinzufügen: Agyag, Angyag, Agy - Stoff, Materie, Gehirn - Der Ton als Lehrstoff. Bilden und Formen - Gott schuf dem Menschen aus Ton.
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Re: Ton unus

Beitragvon medicus » Do 7. Apr 2016, 09:31

sinemetu hat geschrieben: Gott schuf dem Menschen aus Ton.


Deshalb haben heute noch manche, zwar keinen Ton- aber einen Gipskopf= gypsumcaput. :lol:
Zuletzt geändert von medicus am Do 7. Apr 2016, 10:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ton unus

Beitragvon marcus03 » Do 7. Apr 2016, 09:56

sinemetu hat geschrieben:Gott schuf dem Menschen aus Ton.


Diese Aussage steht auf ziemlich tönernen Füßen. Wir sind aus Sternstaub entstanden, sagt die Naturwissenschaft, und letzlich nur denkende Kohlenstoffeinheiten (H. Lesch). Mensch = Carbonist/Karboniker? ;-)

PS:
Die Tonscheibe muss ganz schön geeiert haben, als der Herr am Werke war. Eine richtig runde Sache ist homo sapiens jedenfalls nicht geworden und wird's wohl auch nie.
Oder hatte der Herr keinen guten Meister, bei dem er vor dem big bang in die Lehre ging. :?
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Re: Ton unus

Beitragvon medicus » Do 7. Apr 2016, 10:06

@marcus03:
Nicht medicus schrieb diesen Satz, sondern der Furchtlose!
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Re: Ton unus

Beitragvon sinemetu » Do 7. Apr 2016, 10:08

Ton und Sternenstaub - ubi differentia?
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Re: Ton unus

Beitragvon marcus03 » Do 7. Apr 2016, 10:29

Ton enthält mWn keinen Kohlenstoff. Organische Chemie ist mit ihm nicht möglich.
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Re: Ton unus

Beitragvon marcus03 » Do 7. Apr 2016, 10:31

medicus hat geschrieben:Nicht medicus schrieb diesen Satz, sondern der Furchtlose!


Emendavi. Gratias. (Kopierfehler)
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Re: Ton unus

Beitragvon sinemetu » Do 7. Apr 2016, 10:33

marcus03 hat geschrieben:Ton enthält mWn keinen Kohlenstoff. Organische Chemie ist mit ihm nicht möglich.



Du sprachest von Sternenstaub, das sind imho Elementarteilchen, der ganze Zoo, davon erst kommen die kymischen Elemente
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Re: Ton unus

Beitragvon marcus03 » Do 7. Apr 2016, 10:51

KOhlensoff entsteht nach Super-nova-Explosionen. Die Chemie des Lebens basiert primär auf C, auch wenn der Mensch quantitativ überwiegend aus Wasser besteht.
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