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Beitragvon sinemetu » Sa 20. Aug 2016, 15:36

„Kein Mensch der Welt übertrifft die Germanen an Treue.“
-Publius Cornelius Tacitus-

“Wenn den Deutschen noch so großes Unrecht angetan wird, findet sich doch immer ein obskurer deutscher Professor, der so lange an der Objektivität herumbastelt, bis er bewiesen hat, dass die Deutschen Unrecht getan haben.”
– Baronin de Stael in “De l’Allemagne” (1766-1817)

“Oh, dass die Deutschen ihre wahren Kräfte kennen und ihren Fleiß höheren Zielen zuwendeten; sie würden nicht mehr Menschen, sie würden Götter sein, denn göttlich ist der Geist dieses Volkes!”
Giordano Bruno, italienischer Mönch, Philosoph und Dissident, 1548-1600:

Es ist möglich, dass der Deutsche einmal von der Weltbühne verschwindet, denn er hat alle Eigenschaften, sich den Himmel zu erwerben – aber keine einzige, sich auf der Erde zu behaupten, und alle Nationen hassen ihn wie die Bösen das Gute.
Wenn es ihnen aber gelingen sollte, ihn zu verdrängen, wird ein Zustand eintreten, in dem sie ihn wieder mit den Nägeln aus dem Grabe kratzen möchten.“
Friedrich Hebbel

Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.
Napoleon Bonaparte


Kann jemand das Tacitus Zitat belegen ...?
Quaestor sum, quaerere quaerique possum ...
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Re: Quellensuche

Beitragvon Zythophilus » Sa 20. Aug 2016, 16:47

Das Zitat ist echt, stammt allerdings nicht aus der Germania, wie man meinen möchte, sondern aus den Annalen (XIII 54) nullos mortalium armis aut fide ante Germanos esse.
Tacitus beschreibt hier auch nicht, wie er die Germanen sieht, sondern berichtet von den Friesenhäuptlingen Verritus und Malorix, die bei Kaiser Nero vorsprechen wollen, um sich die Besetzung neuer Gebiete von ihm bestätigen zu lassen. Bevor Nero Zeit für sie hat, gibt's für die beiden eine Besichtigungstour durch Rom, und im Pompeius-Theater hören sie dieses Kompliment, als sie sich auf für Senatoren reservierten Plätzen niederlassen.
Zuletzt geändert von Zythophilus am Sa 20. Aug 2016, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Quellensuche

Beitragvon Zythophilus » Sa 20. Aug 2016, 16:53

Generell hat Tacitus schon eine gewisse Tendenz in seiner Germania, die gefährlichen und barbarischen Germanen zu heroisieren bzw. ihre Lebensweise den dekadenten Römern seiner Zeit vorzuhalten.
Im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jh.s war dieses Werk auch in Deutschland entsprechend beliebt, doch kann man anders, als es nationale und nationalistische Kreise damals taten, die Germanen der Antike nicht mit den Deutschen der Neuzeit ohne Weiteres gleichsetzen.
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