bin konsterniert

[sinemetu]

„Zwischendurch bemerkte der Gemeindepräsident (der Präsident der jüdischen Gemeinde in Wien, d.B.) noch, seine Familie sei schon seit 400 Jahren in Österreich ansässig, und er habe noch nie irgendwelche Probleme gehabt, selbst in Auschwitz sei er ‚immer anständig behandelt worden’.“

Henryk M. Broder in „Lohn der Anpassung“ (profil Nr. 31 / 3. August 1987, S. 38)

[Willimox]

bin konsterniert

„Zwischendurch bemerkte der Gemeindepräsident (der Präsident der jüdischen Gemeinde in Wien, d.B.) noch, seine Familie sei schon seit 400 Jahren in Österreich ansässig, und er habe noch nie irgendwelche Probleme gehabt, selbst in Auschwitz sei er ‚immer anständig behandelt worden’.“

Henryk M. Broder in „Lohn der Anpassung“ (profil Nr. 31 / 3. August 1987, S. 38)

Sinemetu ist konsterniert und - wie nicht immer, aber meistens - rechtspopulistisch desinformiert, weil er nicht recherchiert. Und wird von Tschekistenbillie observiert. Und in seiner Informations- wie Meinungsfreiheit repressiv inhibiert, ist aber stählern sinemetumäßig aktiviert und immer weiter, immer weiter im Kampf gegen all diese linken Gesinnungsschnüffler und Blockwarte und Abschnittsbevollmächtigte von Marxens und seiner Nachfolger Gnaden engagiert:

Viel Feind, viel Ehr,
sei mier ´s Panier


Spaß beiseite, Quellenlage herbei:

Man vergleiche - siehe die Links unten - Brakbekl/Sinemetus Bezugsquelle und dort das kontextvernachlässigende oder kontextmissachtende Zitieren aus Broders Aufsatz ("Lohn der Anpassung", Behandlung des Judenrats u.ä.) im österreichischen Nachrichtenmagazin Profil durch den rechtsschrulligen Zitator Detlev Winter.

Offensichtlich soll man konsterniert stutzen und dann immer noch, wenn auch in abnehmendem Ausmaß konsterniert schließen, dass der doch eigentlich faschismuskritische Broder hier einen Beleg für anständiges Behandeln von Juden in Auschwitz präsentiert. Also, war da wohl etwas gar nicht so wie das immer .... Wow!

http://www.luebeck-kunterbunt.de/Zitate/Zitate20.htm%20
(Nr 32)
http://www.luebeck-kunterbunt.de/Impressum.htm

Den Zitator Detlev Winter und seine Kunterbuntsammlung (20) zu parodieren oder zu veräppeln erübrigt sich, man lese seine Anmerkung zum Florilegium secundum (infra)

(2) „Unsere Regierung ist indoktriniert von verrückten christlichen Fundamentalisten.“
Michael Metz – Chefstratege der Investmentboutique Oppenheimer (manager-magazin.de vom 10.12.2007)

Anmerkung:

Es sind nicht allein die christlichen Fundamentalisten; merkwürdigerweise haben sie sich mit einem Kader jüdischer Neokonservativer und Straussianer zusammengetan.

Aber selbst solch ein mächtiger und ziemlich hoch eingeweihter Freimaurer wie Winston Churchill hat erst sehr spät erkannt, welche Interessen er letztendlich wahrgenommen hat, daß er einer der Totengräber des britischen Weltreiches war, daß er mitgeholfen hatte, „das falsche Schwein“ zu schlachten und daß das Machtzentrum seiner Stichwortgeber derweil in die amerikanische Ostküste verlegt wurde.

Nun, über sechzig Jahre nach dem siegreichen Zweiten Weltkrieg sind auch die USA am Ende und wie lange noch wird Israel überleben?

Auch wenn es im Schottischen Ritus der Freimaurerei 33 Grade gibt, ist General Erich Ludendorff darin recht zu geben, daß es letztendlich nur zwei Grade gibt, nämlich die Wissenden und die Unwisssenden, wobei man letztere getrost als „nützliche Idioten“ einstufen kann.

Wie sich erwachsene und teilweise hochgebildete Männer einer solchen Veranstaltung hingeben können, kann wohl nur aus grenzenlosem Opportunismus oder psychopathologisch erklärt werden.

[Prudentius]

Hallo Willimox,

du bist ja ein begabter Enttarner, du reißt den finsteren Leuten die Maske vom Gesicht, gut so! Aber ich glaube, du siehst nicht die andere Mentalität der postkommunistischen Ossies; sie haben ein ganz anderes D-Bild, sie sind russisch inspiriert erzogen worden, sie haben den Hitler von Stalingrad kennengelernt, den von Auschwitz weniger; Stalin hatte ein positives D-Bild, Zitat 1942: "Die Hitler kommen und gehen, aber das d. Volk bleibt bestehen" (sinngemäß); auf eine Formel gebracht: "Anti-Hitler, aber pro-deutsch", das war und ist die ru. Haltung, so wurden die DDR-Bürger erzogen, und so wirkt es bis heute nach. Im Westen lautete die Formel: "Anti-Hitler und anti-deutsch", an die Stelle Deutschlands trat Europa, oder was man "Multi-Kulti" nennen kann. Im Westen hat man sich nie bemüht, die Mentalität der Ostdeutschen zu ergründen, es genügte ja, sie vom Kommunismus befreit zu haben. Jetzt aktuell wird dieser D-Dissens deutlicher. Im Westen sagen wir: Der Nazismus kommt wieder hoch, aber das ist nicht glaubhaft.

Ich wundere mich aber auch über euch, dass ihr euch soviel Zeit nehmt, die Presse zu studieren und zu analysieren, ich überfliege nur die Schlagzeilen und lese lieber einen Koranvers im Original, oder einen Bibelvers oder Koan .

[Willimox]

Nun ja, wackerer und hochgeschätzter Prudentius,

Du musst dem Schreiber glaubhafte Kenntnis ostdeutscher und postkommunistischer Mentalität samt der entsprechenden Enkulturation nicht absprechen oder - um einen verwandten Stilgestus zu verwenden - Du musst mir diese doch einräumen, ja doch.

Was mir bei allem Verständnis für östlich-deutsche Mentalität und für dein ökonomisches Präferieren von Schlagzeilen der Tagespresse samt intensivem Genuss von "Klassischem Bildungskanon" überzeitlicher Art bescheuert vorkommt?

Selektive Wahrnehmung, knallende Missverständnisse, hermeneutische Kracher der untersten Kategorie, querulantische Opern über mehrere Thread-Oktaven hinweg, kaum mehr getarnt durch hastig-seriellen Quästorentogawurf und sempiternes Reinquetschen in die Long-List "Sonstiges", ideologisch-engstirnige Antilogik in einem philo-logisch orientierten Forum. Äh. Potz. Dafür fehlt mir / geht mir ab das Verständnis und auch geht mir bisweilen ab das wichtige Rezept, Futter dort zu vermeiden, wo Trolle Furore suchen und Sinemetu auf der Klaviatur Semi-Hungaro-Troll herumklampft.

Bei aller Originalität und Gewitztheit des als Quaestor sich Andienenden: Sinemetu Brakbekl ("quaerere et queri imprimis possum") okkupiert mit Inbrunst - so scheint mir - kommunikative Fettnäpfchen als Zweitwohnsitz und feiert sich dort bei Widerspruch als Freund der unliebsamen Wahrheiten und beklagt bei Mängelrügen die Herrschaft der "Korrekten". Wahrscheinlich vermisst er argumentatives Handwerkzeug in seinem Ranzen nicht, so arglos und überzeugt tritt er auf und ab und auf und ab und auf: Ignorantia se - pseudoquaerendo et sine metu - perpetuans.

Sub specie aeternitatis und in abgeklärter Serenitas und im Schweben über den Niederungen des verbalen Klein-Kleins erscheint das natürlich anders und hat da auch gewiss seine Berechtigung. Und das mag dann auch zu einem gewissen Erstaunen darüber führen, dass Namen, Daten, Kontexte aufzuspüren als Tätigkeiten von einiger Relevanz betrachtet werden und nicht als ein Verschleudern vom kostbaren Gut der Zeit.

Oder - ein Blick über den Nahbereich hinaus - es führt diese kritische Haltung zu einem verblüffenden Schulterschluss von marcus03 mit unsrem Sechskindervater, weil der eben auch aneckt, nicht in diesem Forum, sed alio in foro. Aber halt aneckt. In nostro foro allenfalls humoristisch-milde und kritisch gewürdigt, wenn er mit "nativen", daher unkorrigierbaren, reimtechnisch und metrumtechnisch stupenden Versen knittelmäßig zulangt ....., während Sinemetu doch ...

Wie dem auch sei. Es grüßt Dich serenen (und - ja - begabten) koano-philen Logozentriker und Deine Gattin nach Bamberg, ähnlich heiter und ohne Umwölkung der so nur Sinemetu gebührenden und gebotenen Stirn.

ww



Ein Vorfahr