Grundsätzliche Frage zur öffentliche Forschung

Beiträge zu Themen, die in keine andere Kategorie passen

Moderatoren: Zythophilus, marcus03, Tiberis, ille ego qui, consus, e-latein: Team

Grundsätzliche Frage zur öffentliche Forschung

Beitragvon sinemetu » Di 17. Jan 2017, 11:24

zu unserem Hochschulsystem.

Ich empfinde es als unheimliche Frechheit, daß das erforschte Wissen, welches auf Kosten aller erforscht wurde, nur zugunsten Weniger popularisiert wird momentan. Das ist eine echtes Hemmnis für den Wissensfluß. Wer für einen freien Geldfluss ist, müßte in einer offenen Gesellschaft auf für freien Wissensfluß sein. D. h., die Publikation muß ebenso auf Kosten der Gemeinschaft, aber für alle (leicht) zugänglich sein.

Es kann nicht sein, daß man ständig irgendwo 5 Euro und mehr berappen muß, um am Ende festzustellen, daß der Aufsatz doch nicht das enthielt, was man vermutetet.

Im Allgemeinen kauft man für einen Zweck, und wenn der Artikel den Zweck nicht erfüllt, gibt man ihn zurück. Nur im Publikationswesen scheinen andere Regeln zu gelten.

Ich denke, wenn jemand auf eigene Rechnung forscht, kann er seinen Gedanken so viel verlangen, wie der Markt hergibt. Wenn aber jemand für Lehre und Forschung von öffentlichen Geldern lebt, schuldet er der Öffentlichkeit Lehre und Forschungsergebnisse.

Darüber hinaus kann es nicht wein, wenn es Drittmittel gibt, daß der Drittmittelgeber alles einheimst, eventuell den Forschungsproduzenten partizipieren läßt, aber die öffentliche Hand außen vor bleibt.

In dieser Frage brauchen wir einen realdonald, weil die Interessenlage aller Beteiligten zu einseitig ausfällt.

Das wollte ich mal losgeworden sein!
Quaestor sum, quaerere quaerique possum ...
sinemetu
Senator
 
Beiträge: 4476
Registriert: Mo 2. Apr 2012, 18:02

Re: Grundsätzliche Frage zur öffentliche Forschung

Beitragvon Prudentius » Mi 18. Jan 2017, 17:37

sinemetu hat geschrieben: Das ist eine echtes Hemmnis für den Wissensfluß.


Wissen fließt nicht. Ich glaube, du bist nicht Lehrer gewesen, sonst wüsstest du, dass sich kein Mensch für Wissen interessiert - es sei denn, es wird als Krimi dargeboten.
Prudentius
Senator
 
Beiträge: 3577
Registriert: Di 24. Mai 2011, 17:01

Re: Grundsätzliche Frage zur öffentliche Forschung

Beitragvon marcus03 » Mi 18. Jan 2017, 18:43

Prudentius hat geschrieben:Wissen fließt nicht.

Stimmt. Es explodiert. Kein Mensch kann den täglichen Wissenszuwachs mehr folgen.
Was Otto-Normal-Neugieriger wissen will, findet er doch auf wiki oder in Foren u.ä.
Nicht nie in der Geschichte konnte man so schnell an Wissen herankommen wie heutzutage.

Prudentius hat geschrieben:es sei denn, es wird als Krimi dargeboten.

Es gäbe einiges an Schulstoff, das sich zum Krimi aufbereiten ließe.

Prudentius hat geschrieben:dass sich kein Mensch für Wissen interessiert

Das Interesse wären bei Vielen schon vorhanden, nur der Weg zum Wissenserwerb ist steinig. Das Problem ist der richtige Zugang zum Wissen und die Voraussetzungen und die notwendige Zeit dazu.

sinemetu hat geschrieben: Wer für einen freien Geldfluss ist,

So frei ist der z.T. gar nicht. Da, wo die Wirtschaft sponsert, will auch sie zuerst den Rahm abschöpfen.
(Stichwort: Patente) Es gibt oft große juristische Probleme: Wissen ist Macht, aber v.a. Geld. Und darum geht es in Wissenschaft und Wirtschaft.

PS:
Es gibt auch gefährliches Wissen,an das nicht jeder (Gefährder) herankommen sollte.
Und überhaupt: Um welches Wissen geht es dir eigentlich?
Es gibt doch zahllose Fachzeitschriften etc. , die die Welt über diverse Forschungsstände auf dem Laufendem halten?
Das Problem ist: Keiner kommt mit dem Wissen mehr mit. Wir ersticken doch förmlich im Wissen.
marcus03
Pater patriae
 
Beiträge: 11474
Registriert: Mi 30. Mai 2012, 06:57

Re: Grundsätzliche Frage zur öffentliche Forschung

Beitragvon Medicus domesticus » Mi 18. Jan 2017, 19:13

marcus03 hat geschrieben:Und überhaupt: Um welches Wissen geht es dir eigentlich?

Genau das wäre auch meine Frage gewesen. Viele "Laien" sind allein schon komplett überfordert, wenn es um Fachwissen geht, das aus der Universität/Forschung kommt und verstehen diese Artikel gar nicht richtig oder brauchen einen "Übersetzer", der vom Fach ist. Nur ein Beispiel: In unserer medizinischen Fachliteratur ist im I-net vieles zugänglich oder ohne weiteres über Uni-Zugänge. Nur: Man erstickt schon als einer vom Fach in der Menge, kann nur auswählen und grob überlesen (aus Zeitmangel). Ebenfalls ist in der Lat. Philologie einiges frei erhältlich und im Internet einsehbar. Die Frage ist immer, wie weit man mit der Materie vertraut ist. Jeder, auch stark Interessierte, kann sich mit einer Uni-Bib in Verbindung setzen und bekommt in der Präsenz-Bib und auch online viele Infos, oft ohne Kosten.
:book:
Medicus domesticus
Dominus
 
Beiträge: 7272
Registriert: Di 9. Dez 2008, 11:07

Re: Grundsätzliche Frage zur öffentliche Forschung

Beitragvon medicus » Mi 18. Jan 2017, 19:39

sinemetu hat geschrieben:Es kann nicht sein, daß man ständig irgendwo 5 Euro und mehr berappen muß, um am Ende festzustellen, daß der Aufsatz doch nicht das enthielt, was man vermutetet.


Woher bekommst du denn Aufsätze für 5€ und was steht dort drin?
medicus
Augustus
 
Beiträge: 6623
Registriert: Do 9. Dez 2010, 11:39

Re: Grundsätzliche Frage zur öffentliche Forschung

Beitragvon sinemetu » Mi 18. Jan 2017, 22:32

Das Prinzip Wikipedia hat einen Nachteil: Es kennt keine Autoren und jeder fummeln drin rum (edit war etc.). Besonders nachteilig: Die bezahlten Wachhunde!
Quaestor sum, quaerere quaerique possum ...
sinemetu
Senator
 
Beiträge: 4476
Registriert: Mo 2. Apr 2012, 18:02


Zurück zu Sonstige Diskussionen



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 9 Gäste