Und täglich grüßt das Trumpeltier

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Re: Und täglich grüßt das Trumpeltier

Beitragvon marcus03 » Do 22. Jun 2017, 20:52

Medicus domesticus hat geschrieben:Ein Pauschalurteil,

Eine für mich nicht nachvollziehbare Fehlinterpretation. :verwirrt:

Medicus domesticus hat geschrieben:Es gibt viele kritische Amerikaner.

Habe ich das irgendwo bestritten?

Bleibt die unbeantwortete Frage, was an den USA so toll ist außer ihren Landschaften und "sights"?
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Re: Und täglich grüßt das Trumpeltier

Beitragvon medicus » Do 22. Jun 2017, 22:07

marcus03 hat geschrieben:was an den USA so toll ist


Siehe Punkt 3!
http://ferntastisch.de/zehn-gruende-die ... onuspunkt/
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Re: Und täglich grüßt das Trumpeltier

Beitragvon Tiberis » Fr 23. Jun 2017, 01:12

Si in sua tantummodo Americani
commorarentur regione mundi,
nec domarent, quidquid in orbe vivit,
armipotentes,

res eorum non reprehenderemus
acriter, sicut facimus, sed aequa
mente nobis omnia prava praeter-
ire liceret.
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Re: Und täglich grüßt das Trumpeltier

Beitragvon Prudentius » Fr 23. Jun 2017, 09:18

marcus03 hat geschrieben:Bleibt die unbeantwortete Frage, was an den USA so toll ist außer ihren Landschaften und "sights"?


Marce, der Löwe braucht nicht auch noch auf feine Manieren zu achten!

Was so toll an Amerika ist, lässt sich kurz sagen: das ist ihre Erneuerungsfähigkeit und -bereitschaft; sie ist letztlich religiös bedingt, wie man es von den Passagieren der "Mayflower" erwarten kann: "... et renovabis faciem terrae", ps. 104:30; sie wollten ja die alte, korrupte Christenwelt verlassen und das urchristliche Ideal wiederherstellen, es war ja die Zeit der Renaissance, der Wiedergeburt.
Sie haben allerdings das religiöse Moment etwas verkorkst :-D .

Was sonst noch so toll an ihnen ist: frag doch die Lateinamerikaner, die über den Rio Grande drängen!

lgr.P. :)
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Re: Und täglich grüßt das Trumpeltier

Beitragvon Zythophilus » Fr 23. Jun 2017, 09:43

Sich über "dumme" Amerikaner zu mokieren, ist sicher beliebt, und der durchschnittliche amerikanische Tourist bestätigt dieses Klischee. Auch sonst bekommen wir über Medien und Filme mit, dass der Horizont eines relativ großen Bevölkerungsanteils über das eigene Umfeld nicht hinausgehen sollte.
So etwas freut uns, wenn wir uns den Amerikanern, die wir zwar nicht immer wollen, aber oft doch brauchen, überlegen fühlen können.
Ob der durchschnittliche deutsche Tourist wirklich überall den Gedanken des "Volks der Dichter und Denker" aufkommen lässt, wage ich zu bezweifeln - reisende Österreicher sind da vermutlich nicht dezenter, aber weniger -, und Gruppen britischer Touristen kann man oft auch kaum als Vertreter einer Kulturnation erkennen.
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Re: Und täglich grüßt das Trumpeltier

Beitragvon Tiberis » Fr 23. Jun 2017, 10:38

Zythophilus hat geschrieben: die wir (...) aber oft doch brauchen


wer ist "wir" ? ich brauche die Amerikaner schon einmal nicht, Einige Unternehmen "brauchen" sie möglicherweise als Wirtschaftspartner, aber es gibt zahlreiche andere Länder, in die sie genauso gut exportieren könnten. Der Staat Österreich glaubte in der Zeit des Kalten Krieges, sie als "Verteidiger der Freiheit" gegen die bösen Russen zu brauchen. Wir sehen an diversen Beispielen, von Afghanistan bis Vietnam, was passiert, wenn die Amerikaner "Freiheit und Demokratie" verteidigen.
Wozu also sollten "wir" sie brauchen?
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Re: Und täglich grüßt das Trumpeltier

Beitragvon marcus03 » Fr 23. Jun 2017, 16:13

Prudentius hat geschrieben:das ist ihre Erneuerungsfähigkeit und -bereitschaft; sie ist letztlich religiös bedingt,

Religion dürfte nowadays dabei keine Rolle mehr spielen. Das "denkende" und wissenschaftliche Anerika ist größtenteils atheistisch.
Man glaubt entweder naiv, schwärmerisch oder irrational oder gar nicht.
Religion ist auch drüben v.a. eines: big business

In Sachen Kultur steht Amerika v.a.für viele Un-Kulturen (Essen, TV, Musik, Arbeitszeit, Konsum generell,Kauf auf Pump ...).
Von den Amis kann man besonders gut lernen, aus dem letzten "kulturellen" Mist (viel) Geld zu machen.
Amerikanische Mentalität, nein danke! Leider hat sie die Welt so stark infiziert und wird sie weiter infizieren, dass es wohl kein Entkommen mehr gibt. Der Mammon ist halt doch mächtiger als der liebe Gott, dessen Auge den Dollar ziert: Eine Absurdität, wie sie nur ein Amerikaner unter einen Hut glaubt bringen zu können.
Allerdings kein Wunder, wenn man das puritanische Gottesbild kennt: ein Gott, dessen Liebe am ökonomischen Erfolg ablesbar ist: Wen Gott liebt, den macht er (erfolg)reich, der Rest ist massa damnata.
Kann man das ChristentuW eigentlich noch schlimmer pervertieren? :cry:
Wie würde wohl Jesus den American way of life kommentieren?
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Re: Und täglich grüßt das Trumpeltier

Beitragvon Medicus domesticus » Fr 23. Jun 2017, 17:41

marcus03 hat geschrieben:Irrtum. Ist aber lange her.

Dachte ich mir.
Zythophilus hat geschrieben:So etwas freut uns, wenn wir uns den Amerikanern, die wir zwar nicht immer wollen, aber oft doch brauchen, überlegen fühlen können.

Genau so ist es. Wie war es denn im Jugoslawienkrieg? Keiner war in Europa fähig. Plötzlich brauchte man wieder die so unbeliebten Amerikaner, weil man unfähig war.
In Deutschland geht es doch genauso nur ums Geld. Immer diese Unredlichkeit in der Diskussion. Der Mammon ist auch bei uns Nr 1. In Amerika weiß man, dass man bei Arbeitslosigkeit oder Krankheit ohne Versicherung wenig zu erwarten hat, bei uns krassiert die Erwartungstendenz, dass alles ohne wesentliche Gegenleistung vom Staat übernommen wird und ein gewisses Sozialschmarotzertum. Eine grassierende Frühberentung auf Kosten des Staates habe ich selbst als Gutachter im KH in jungen Jahren erlebt und der Staat zahlte früher jährlich eine Kur. Einiges ist zurückgedreht worden. Wir sind in vielen Dingen keinen Deut besser.
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Re: Und täglich grüßt das Trumpeltier

Beitragvon Medicus domesticus » Fr 23. Jun 2017, 18:27

Zythophilus hat geschrieben:Ob der durchschnittliche deutsche Tourist wirklich überall den Gedanken des "Volks der Dichter und Denker" aufkommen lässt, wage ich zu bezweifeln - reisende Österreicher sind da vermutlich nicht dezenter, aber weniger -, und Gruppen britischer Touristen kann man oft auch kaum als Vertreter einer Kulturnation erkennen.

Ich lebe ja in einer sehr stark frequentierten Urlaubsregion im Südosten mit Urlaubern aus aller Herren Länder, auch aus den USA.
Die deutschen Urlauber, insbesondere aus Norddeutschland, sind oft die forderndsten und unangenehmsten... ;-)
Von Kultur, auch in der Ausdrucksweise, bleibt eigentlich nichts übrig.. :hairy:
Die Amerikaner kenne ich ja schon als Kind - als Berchtesgaden noch in gewisser Weise Besatzungszone war - bis ca. 1995 mit stationierten Soldaten. Eigene Buslinie, MP (Military Police), Kino usw. Sie waren eigentlich immer zuvorkommend, lustig und gut unterhaltsam. Einige sind hier geblieben und haben eine Berchtesgadenerin geheiratet. Negative Meinungen gab es wenige damals. Sie waren auch Arbeitgeber in BGD für viele Menschen...
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Re: Und täglich grüßt das Trumpeltier

Beitragvon Prudentius » So 25. Jun 2017, 10:11

marcus03 hat geschrieben: ... das puritanische Gottesbild kennt: ein Gott, dessen Liebe am ökonomischen Erfolg ablesbar ist: Wen Gott liebt, den macht er (erfolg)reich, der Rest ist massa damnata.
Kann man das Christentum eigentlich noch schlimmer pervertieren? :cry:


Marce, Liebe ist eine zweiseitige Angelegenheit :-D, die Kausalität funktioniert etwas anders, zuerst liebt der Mensch Gott, darauf antwortet Gott mit Gegenliebe, die sich auch in Wohlstand äußern kann; so jedenfalls ist es die Vorstellung.

Bei der "massa damnata" sollte man sich vor einem Missverständnis hüten, es ist nicht so, dass einfach von vornherein feststeht, wo der einzelne enden wird; der Mesch hat im Leben die Chance, den oder den Weg zu wählen; am Ende entscheidet das Gericht; also in menschlicher Perspektive freie Wahl; in göttlicher Perspektive, "Allwissenheit", Gott weiß schon vorher, wie es kommen wird, das ist eben das transzendente Moment an Gott, so ist es die Sicht der Kalvinisten; ähnlich ist es bei den Muslimen mit dem qadr oder Kismet.
Marce, du musst umdenken, dieses amerikanische Konzept ist das einzige Erfolgsrezept, das es auf Erden gibt: oder weißt du ein anderes? Bei aller Kritik, die wir berechtigterweise vorzubringen haben.

Ein Blick auf die d. Geschichte: der "Große Kurfürst" von Brandenburg/Preußen war nach dem 30jährigen Krieg zur Ausbildung in Holland und übernahm den kalvinistisch-reformierten Glauben, weil er diesen für geeigneter hielt, ein Land zu regieren und groß zu machen, im Gegensatz zu den Lutheranern, die die "Werksgerechtigkeit" ablehnten; und tatsächlich machte er das arme Brandenburg, die "Streusanddose" des Reiches, groß, so dass es die Kaiserwürde erreichte.
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Re: Und täglich grüßt das Trumpeltier

Beitragvon marcus03 » So 25. Jun 2017, 11:16

Prudentius hat geschrieben:zuerst liebt der Mensch Gott, darauf antwortet Gott mit Gegenliebe,

Das widerspricht dem NT: Gottes Liebe kommt dem Menschen zuvor (Gleichnis vom verlorenen Sohn)
Der deus incarnatus spricht den Menschen an und wartet auf dessen Antwort.
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Re: Und täglich grüßt das Trumpeltier

Beitragvon marcus03 » Sa 29. Jul 2017, 11:14

Und schon hat Donaldus Maximus wieder einen rausgeworfen. Diesmal wars der Stabschef. Der nächste Rauswurf folgt bestimmt. Warum wirft er eigentlich nicht gleich sich selbst raus? Damit ersparte er sich viel Stress und Ärger. Es wäre zudem der erste wirklich große Wurf, den er landen würde. Wirklich Umwerfendes ist von ihm ohnehin nicht zu erwarten, wie die wohl schon als gescheitert zu betrachtende Gesundheitsreform zeigt.
Die geplante Mauer zu Mexiko wird kürzer und vermutlich dünner, sodass ein leichter Windstoss sie umwerfen kann.
Doch in einem Punkt ist der der umwerfendste president ever: in puncto Dummheit, Primitivität bei gleichzeitiger maßloser Selbstverherrlichung und Borniertheit.
Spes "impeach-endi" moritur ultima. Das dazu ausreichende skeleton in the closet ist leider noch nicht gefunden, doch die Sucharbeiten halten an. Baldiger Erfolg nicht ausgeschlossen. Hoffen wirs!
Amerika braucht Leute wie Trump so dringend wie ein Ertrinkender ein Glas Wasser.

Gestern hat er die Polizei zu mehr Härte bei Festnahmen aufgerufen ("den Kopf des Festgenommenen auch an das Polizeiauto schlagen"). Es muss nur aufpassen, dass ihm das nicht bald selber widerfährt, wenn er wegen nachgewiesener krimineller Machenschaften aus seinem Tower abgeführt wird.
Statt den weichen Blechs am Polizeiwagen wäre bei Donald die harte Gebäudewand seines "Tower's" vorzuziehen auch auf die Gefahr hin, dass dieser in seinen Grundfesten erschüttert wird.
Ob Trumps über 500 Unternehmen umfassendes Imperium auf sicheren Beinen steht, ist umstritten.
Hier könnte das benötigte skeleton am schnellsten zu finden sein.
Jeder Tag mit Trump, ist ein Tag zuviel. Da hilft nur kräftiges Weitergraben. Mach also ran Journaille.
Warum soll es Donald besser ergehen als unserem Christian W.?
Schade, dass Trump nie promoviert hat!
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Re: Und täglich grüßt das Trumpeltier

Beitragvon Zythophilus » Mo 31. Jul 2017, 14:38

Ist es nicht bisschen inkonsequent, zuerst Trumps Personalauswahl zu kritisieren, und dann, dass er manche davon hinauswirft.
Obama war halt dezenter; vermutlich war es auch der deutschen Kanzlerin viel lieber, dass ein so kultivierter Mann ihr Telephon abhören ließ. Auch Frau Clinton wie Obama die NSA weiter Industriespionage betreiben hätte lassen, wäre die Welt erleichtert, dass sie so etwas nicht plump mit "Amercia first" hinausposaunte.
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Re: Und täglich grüßt das Trumpeltier

Beitragvon marcus03 » Mo 31. Jul 2017, 18:25

Zythophilus hat geschrieben:Ist es nicht bisschen inkonsequent, zuerst Trumps Personalauswahl zu kritisieren,

Zeigt das nicht erst recht, was er für ein Trottel ist, zumal er von vielen sagte, sie würden einen "great job do"?
Die Frage ist, wie gut kennt Trump die Leute wirklich, die er anheuert. Seine Berater scheinen da auch Probleme zu haben. Die wird er wohl als nächste feuern müssen.
Dass heute jeder spioniert, um Kosten zu sparen, ist bekannt. Man darf sich halt nur nicht erwischen lassen.
Im Übrigen sagte ich doch immer, dass Frau Clinton das kleinere Übel gewesen wäre. :)

PS:
Merkel abzuhören ist sicher nicht so prickelnd wie weiland die Gespräche von Prinz Charles und Frau Parker-Bowles. Jener wollte mehr als nur der Knopf an deren Bluse sein, wie einst einer sang. ;-)
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Re: Und täglich grüßt das Trumpeltier

Beitragvon cultor linguarum antiquarum » Mo 31. Jul 2017, 23:30

»Wendehals« (Trump ein »politischer Nichtsnutz« --> Trump ein »wunderbarer Mensch«) Scaramucci war ja lange auf seinem Posten: http://www.faz.net/aktuell/politik/trumps-praesidentschaft/kurzes-gastspiel-trump-sprecher-scaramucci-raeumt-seinen-posten-15131128.html
Facere docet philosophia, non dicere.
Πράττειν διδάσκει ἡ φιλοσοφία, οὐδὲ λέγειν.
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