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Jetzt regen sich die Guten und Edlen rund um den Globus wieder mächtig auf, weil unser Donald "Jehova" resp. "shithole countries" gesagt hat. Aber genau das sind diese Länder doch, und genau deswegen rennen die Menschen von dort weg – nicht mit dem direkten Ziel, anderswo, z.B. in Merkelstan, dieselben Zustände herzustellen wie dort, wo sie herkommen, aber darauf läuft es letztlich und tragischerweise wohl hinaus. Zumindest wenn es nach den Propagandisten der obergrenzenlosen Einwanderung geht. Wir sollten das politische Endziel der vollends aufgeklärten Menschheit womöglich umbenennen: Nicht one world streben wir an, sondern one shithole. In dieser Shitty New World würden überdies die Völkerwanderungen aufhören, denn wenn es überall gleich aussieht, kann man auch daheim bleiben. Wie ich mal auf dem T-shirt eines Typen in Dortmund las: "Woanders ist auch scheiße." Einfach sitzen bleiben, wo man ist, und die liebe Göttin eine gute Klofrau sein lassen.
Bis dahin fordere ich die weitgereisten und überall auf der Erde siedelnden Leser dieses Diariums auf, mir die ihrer Meinung nach verkommensten "shithole countries" zu nennen. Die drei dreckigsten Kandidaten kommen am Ende aufs Siegertreppchen.
There’s a significant gap in the historical record for shithole after the Lilliat verse, however.
I’m not aware of any other recorded use of the word before 1902, when John S. Farmer and W.E. Henley included it in their magnum opus, Slang and Its Analogues Past and Present, with shithole defined simply as “the rectum.”
In the early 20th century, however, shithole broke out into other meanings, such as “a toilet or latrine” (i.e., a place to shit), or “a wretched location” (i.e., a shitty place).
And among authors who reveled in coarse language, shithole often hit the spot.
Another translation from German provides a theatrical example of shithole. A 1930 satirical opera called Rise and Fall of the City of Mahagonny, composed by Kurt Weill with a libretto by Bertolt Brecht, was translated in a 1971 edition by Ralph Manheim and John Willett with this exchange:
Begbick (rushing from the house): Just what don’t you like here?
Jim: This shit-hole!
Begbick: I believe I heard the word shit-hole! Did you happen to say shit-hole?
Begbick: Was gefällt dir hier nicht?
Paul: Dein Dreckhaufen!
Begbick: Ich verstehe immer Dreckhaufen! Sagten Sie nicht eben Dreckhaufen?
In den Zeiten der Wende, war ich mal mit einem Senator im Osten Deutschlands unterwegs und er wollte unbedingt ein gewisses Kaff sehen und ich sagte ihm damals in meinem unbeholfenen Aanglisch, daß wir dort nicht hinkönnten weil jenes Dorf - ich nenne den Namen nicht - sei "the last hole before hell", die nicht ungefährlichen großen Hunde liefen dort alle frei rum und auch die Polizisten aus der Kreisstadt sollen dort gewöhnlich die Autos nicht verlassen haben. Der Senator lachte laut auf bei meiner Formulierung und ließ auch ab von seinem Begehr. Auf jeden Fall, benutze er, als er mein Englisch seinen mitreisenden Angehörigen verklickerte, den Begriff Shithole .... seit vorgestern ist der Begriff nun zurück...
medicus hat geschrieben:Umgangssprächlich werden Orte als „Drecksloch“ bezeichnet, wenn es dort ärmlich, schmutzig und heruntergekommen ist. In einem „Drecksloch“ ist die Kriminalität hoch, es liegt viel Müll auf den Straßen und die dort lebenden Menschen sind aggressiv und unfreundlich.
Das ist richtig gedacht, und wird auch so verstanden. Aber warum gerade ein Loch? Ein Bergspitze ist auch nicht gerade ein Sonnenstrand. Es muß etwas geben, was unangenehmer Ort und Loch gemeinsam haben, und dieses nennt man TC. Begründung: Mehrere Sprachen haben diesen Vergleich. Ergo müssen es die Menschen in mehreren Regionen so sehen. Eventuell ist dieses TC die in einem Loch vorherrschende Enge, die in einem Shitthole dann dazu führt, daß man sich beschmutzt / in irgend einer Weise Schaden nimmt.medicus hat geschrieben:Ein Loch ist auch eine Metapher für einen unangenehmen Ort ( z.B. eine kleine Wohnung)
sinemetu hat geschrieben:Ein Bergspitze ist auch nicht gerade ein Sonnenstrand.
handle es sich womöglich um einen zusätzlichen Wortwitz Leopoldis. Beim "Gulatschag" müsste man demnach nach dem raschen Verzehr der roten Suppe das leere Geschirr gegen die Wand werfen. Tatsächlich steht aber "Mulatschag": Das Wort (in der originalen Schreibweise "mulatság") bedeutet auf Ungarisch zunächst einmal "Schwelgen", wobei das Zerschlagen der Gläser im Herkunftsland nicht zwangsläufig inkludiert ist. In Ostösterreich ist es das.Gulatschag
In der Soziologie kennt man den Satz: „Heimat ist das, was dich zum Fremden macht, wenn du von zu Hause fort bist.“ Woran stellen Sie in Deutschland fest, dass Sie Österreicher sind?
An ganz banalen Erfahrungen. Wenn ich nach einem halben Jahr in Hamburg in Salzburg über die Grenze gefahren bin und wieder die Alpen gesehen habe, das war ein Flash, ein großes Wiedersehensgefühl. Ich dachte jedes Mal: Wow – das hat mir echt gefehlt.
Warum ist das gut?
Ich komme aus den Bergen, ganz einfach, mir vermitteln sie ein Gefühl von Geborgenheit und Unterschlupf. Im flachen Norddeutschland fühlte ich mich immer ausgesetzt, jederzeit auffindbar und verloren in der Weite. Dann, im Herbst zu Hause in Kärnten, ereilt mich das Gegenteil. Es gibt dort einen ganz speziell schönen Altweibersommer, der mich total depressiv macht. Es ist so unwahrscheinlich schön: die bunten Laubbäume, der Wörthersee und die Hügel und Karawanken in verschiedenen Schattierungen – Selbstmordstimmung! Haruki Murakami hat das in seinem Roman „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“ gut beschrieben: die grundlose Traurigkeit, die der Anblick einer ländlichen Idylle im Herzen des Menschen hervorruft. Ich weiß, nach zehn Tagen muss ich abhauen, sonst erschieße ich mich. Weil es so schön ist.
Aufgewachsen sind Sie in Kärnten, nur wenige Kilometer von Slowenien entfernt, mit einem slowenischen Namen. Was ist Ihre Identität?
Einhundert Prozent Österreicher. Trotz meines kritischen Blickes auf das Land.
Allerdings haben Sie, wie viele Landsleute, Wurzeln im Balkan.
Da wäre die Frage: Wo fängt der Balkan an? Die Kärntner Slowenen leben seit tausend Jahren in exakt diesem Gebiet, das fast immer österreichisch war. Auch das Slowenische gehört zu meinen Wurzeln, da bin ich stolz drauf. In meiner Kindheit bekam ich manchmal zu hören: Du bist a Tschusch! Aber mich hat das angetrieben, Sprachen zu lernen. Ich wollte nirgends ausgegrenzt werden, also habe ich Italienisch, Französisch, Englisch, Kroatisch und Slowenisch gelernt.
Was macht Sie dann als echten Österreicher aus?
Genau dieser Background, der ein zweisprachiger oder sogar ein vielsprachiger ist. Ich bin ein europäischer Österreicher. Mittlerweile kann ich sogar in italienischer Sprache inszenieren. Im Alltag bin ich allerdings genauso österreichisch wie alle anderen auch. Ich wurde erzogen mit dem Nationalfeiertag, der sogenannten immerwährenden Neutralität. Mit den Skiweltmeisterschaften, dem Donauwalzer, dem Läuten der Pummerin zu Silvester, Córdoba 1978, Manner-Schnitten und Schwedenbomben. Allerdings hat auch die Affäre Waldheim mein Denken geprägt und mich die Rolle Österreichs im Dritten Reich hinterfragen lassen.
Sie meinen die österreichische Eigenart, sich selbst als erste Opfer der Nazis darzustellen?
Genau. Durch die Waldheim-Affäre wurde diese Opferrolle für mich entmystifiziert. Heute würde ich sagen: Jeder echte Österreicher sollte diese Haltung hinterfragen und sich auf Basis dessen neu erfinden. Durchaus mit Liebe zur Tradition und zur Heimat.
Willimox hat geschrieben:1) Vielleicht der Budapester Boxer Laszlo Popp, 1948 Gewinner der Goldmedaille Mittelgewicht
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