Fackel der Freiheit

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Fackel der Freiheit

Beitragvon sinemetu » Mo 29. Jan 2018, 10:20

Hallihallo,

persönlich empfinde ich die Genitivverbindung als etwas abgedroschen. Sie ist ja auch häufig, jedenfalls weist Google sie als solche aus.

https://dwds.de/wp/Fackel

z.B. hier: https://books.google.de/books?id=PWqFoA ... MQ6AEILTAB


Jetzt die Frage: Warum verbindet man die Vorstellung von Freiheit mit dem Bild einer lodernden Fackel?
Gibt es da eventuell eine klassische Vorlage?
Mir persönlich scheint das Bild eines fliegenden Schwalbe, eines kreisenden Adlers dem der Freiheit, die wir ja meistens als Bewegungsmöglichkeit, und wenn auch als geistige Bewegungsmöglichkeit verstehen, viel näher zu liegen.

Also: Warum Fackel zu Freiheit?
Zuletzt geändert von sinemetu am Mo 29. Jan 2018, 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fackel der Freiheit

Beitragvon marcus03 » Mo 29. Jan 2018, 11:20

sinemetu hat geschrieben:Warum verbindet man die Vorstellung von Freiheit mit dem Bild einer loderndes Fackel?

Vllt. weil Freiheit schon immer ein "brennendes" Anliegen aller Menschen war und bleiben wird.
Der Wunsch nach maximaler Freiheit durchzieht als zentrales Motiv die gesamte Geschichte der Menschheit:
Menschheitsgeschichte= (blutige) Freiheitsgeschichte
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Re: Fackel der Freiheit

Beitragvon Willimox » Mo 29. Jan 2018, 13:30

1. Baff

Is ja nicht zu fasen, unsere Knusperhexe aus Brakbekistan stellt mal ne Frage, welche nicht aus seinen sonstigen fern des Mainstream sprudelnden Quellen gespeist wird. Das erzeugt begrenzt Wohlwollen bei den roten Politruckskssks.

Also: bei Metaphern lohnt sich tatsächlich eine linguistische Recherche, empfehlenswert etwa die Botschaften, welche sich in der Freiheitsstatue, Du weißt schon... torch of liberty und so ... decodieren lassen:

http://www.threecentersofcreativity.com ... -metaphor/

https://de.wikipedia.org/wiki/Freiheitsstatue

2. Dohle Kafka


Dann noch eine Anregung ... Kafka lässt seinen Karl Rossman eine seltsame Fehl (?-)Wahrnehmung machen:

Als der siebzehnjährige Karl Roßmann, der von seinen armen Eltern nach Amerika geschickt worden war, weil ihn ein Dienstmädchen verführt und ein Kind von ihm bekommen hatte, in dem schon langsam gewordenen Schiff in den Hafen von Newyork einfuhr, erblickte er die schon längst beobachtete Statue der Freiheitsgöttin wie in einem plötzlich stärker gewordenen Sonnenlicht. Ihr Arm mit dem Schwert ragte wie neuerdings empor und um ihre Gestalt wehten die freien Lüfte.


Katrin Kohl weiß dazu was.

(3.) Appetizer

Schließlich sei noch auf ein kursierendes Ikon hingewiesen:

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(4.) Bonus-Track für Sinemetu:

Ein Gedicht von Thomas Gsella zum letzten Spiel des FC Bayern:

Da war's ein Tanz aus großem Glück:
Es schien, als könnt's gelingen!
Sie lagen 0:2 zurück.
Das Land begann zu singen:

"Wenn auch mal Münchner untergehn",
So jauchzte es im Chore,
"Darf Spannung wiederauferstehn!"
Dann schossen sie fünf Tore.

Ein Wort, das sich auf "hoffen" reim':
Man sucht - und sieht betroffen:
Es gibt keins. Auch nicht Hoffenheim.
Es gibt nichts mehr zu hoffen.

Was für eine seltsame Verbform ist dieses " reim'"
zu Beginn der dritten Strophe?
Sinemetu - Dein hic salta - und los/hopp]!

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Re: Fackel der Freiheit

Beitragvon Zythophilus » Mo 29. Jan 2018, 13:52

Ich glaube, dass die Freiheitsstatue zu einem Missverständnis der Fackel als eines Symbols führt. Die Statue an sich steht natürlich für die Freiheit, das braucht man nicht extra erklären, aber ein konkretes Symbol für Freiheit sind mehr die Ketten, auf denen sie steht. Die Fackel ist als Leuchtmittel ein Symbol für die Aufklärung, und sie passt somit sehr gut dazu, dass die ganze Statue ein Geschenk Frankreichs ist, von wo ja auch die Aufklärung ausging.
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Re: Fackel der Freiheit

Beitragvon Zythophilus » Mo 29. Jan 2018, 13:59

Ihr Arm mit dem Schwert ragte wie neuerdings empor und um ihre Gestalt wehten die freien Lüfte.
Die Freiheitsstatue erinnert in ihrer Farbe und Körperhaltung an den Arminius im Teutoburger Wald. Diese Kolossalstatue hält natürlich ein Schwert in der Rechten. Vielleicht ist es eine dezente Anspielung.
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Re: Fackel der Freiheit

Beitragvon sinemetu » Mo 29. Jan 2018, 14:04

marcus03 hat geschrieben:
sinemetu hat geschrieben:Warum verbindet man die Vorstellung von Freiheit mit dem Bild einer loderndes Fackel?

Vllt. weil Freiheit schon immer ein "brennendes" Anliegen aller Menschen war und bleiben wird.


Nun ja, daß diese Suche nach der Freiheit ... im Herzen des Menschen "brennt" mag verständlich sein, aber ist diese Parabel allein Ursache des Sprachbildes? Hat es nirgends ein Feuer der Unbesiegtheit und damit der Freiheit gegeben in der Antike? Wie wäre es mit dem stadtrömischen Vestalinnenkult? Hatte dieses bewachte Feuer etwas mit der römischen Libertas zu tun, oder fantasiere ich?
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Re: Fackel der Freiheit

Beitragvon medicus » Mo 29. Jan 2018, 14:28

Meine spontane Idee: Die Flamme flackert nach eigenem Willen und Muster, man kann sie nicht in eine Form zwingen, sie ist frei.
Eine andere Idee: In der französischen Revolution haben die Aufständischen mit Fackeln die Häuser der Herren angezündet.
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Re: Fackel der Freiheit

Beitragvon sinemetu » Mo 29. Jan 2018, 14:36

medicus hat geschrieben:Eine andere Idee: In der französischen Revolution haben die Aufständischen mit Fackeln die Häuser der Herren angezündet.


Man darf bei der Suche nach dem Ursprung dieses Bildes die marx. Märchen- und Mythenwelt beruhigt neglegieren.

Aufklärung, das ist zu spät: Ich denke, daß die Idee der Freiheit nicht erst aus der Zeit der Aufklärung stammt. Aus der Zeit der Aufklärung kommt die Idee die Ketten der Freiheit zu nennen. Der Etikettenschwindel ist Aufklärung. Jeder weiß doch, daß die franz. Revolution die Rache der engl. Dienste für 1776 war.

Die Verbindung taucht erst 1850 auf. Hab von 1500 an gesucht. Weiß aber nicht, ob Google dazu viel Material hat....
https://books.google.com/ngrams/graph?c ... it%3B%2Cc0


Fax libertatis find ich jedenfalls nicht ....
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Re: Fackel der Freiheit

Beitragvon Willimox » Mo 29. Jan 2018, 14:47

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... und nicht zu vergessen, die Knusperhexe hat in der "Fackel der Freiheit" zu verdunkeln versucht, dass sie eine ihrer vielen rechtsbleihaltigen Quellen, hier den Autor Sascha R., ins Forum leiten durfte.

Möge die Fackel der Aufklärung die Dunkelheit erleuchten und mögen die Knusperhexen aus Brakbekistan an ihrem Kichern erkannt werden. Allerdings: Brakbekls selbstverschuldete Unmündigkeit ist durch keinerlei "sapere aude" zu kurieren. Dazu ist er einfach zu sehr in seine fesselnde Beschränkung verliebt. Brummdumm. Ein Vollholler, wie man im Österreichischen sagt.

Zahl, aber halt’s Maul – Sascha Rauschenberger
Der deutsche Michel zahlt für Alles und Jedes. Gefragt wird er jedoch nicht. Schon gar nicht bei so „unwichtigen“ Dingen wie EU-Verfassung oder die Erhöhung der Zuwanderungsquote. Hauptsache ist doch: er zahlt- schweigend – notfalls eben auch für andere. Dauernd und immer wieder …
Das ist alternativlos. Genauso wie die neuen gepredigten Werte, die damit einhergehen. Doch der Michel wird radikal, sagen die Gutmenschen, die das Geld von Michel aber brauchen. Für Visionen, Luftschlösser und ihre Unfähigkeit mit anderer Leute Geld umzugehen.
Und in diesen Zeiten der alternativlosen neuen Werte bedeutet das irgendwie immer, dass der kritische Michel automatisch zum Nazi wird. Warum? Weil alles, was nicht Mainstream-Links ist, automatisch Nazi ist. Simpel, nicht wahr?


ttps://shop.windsor-verlag.com/shop/zahl-aber-halts-maul-sascha-rauschenberger/

Politruckss sind immer wachsam und bereit, den Feind in Sicherheit zu wiegen und dann zuzuschlagen.
Merk´s, Brakbekistan!

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Politruck, erst baff sich stellend, dann - nach der Aufklärung - sich belustigt wegdrehend.

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Re: Fackel der Freiheit

Beitragvon sinemetu » Mo 29. Jan 2018, 15:52

Willimox hat geschrieben:, dass sie eine ihrer vielen rechtsbleihaltigen Quellen, hier den Autor Sascha R., ins Forum leiten durfte.


Zu Deiner Vermutung bezüglich meiner Quellen: Danke Willibald, für den Lit-Tip, war mir vollkommen unbekannt, dieser Dichter. Schenkst Du mir auch die Zeit, dessen Werke zu studieren? Wenn Du uns jetzt noch verrätst, was dieser Dichter mit unserer hier bearbeiteten Genitivverbindung zu tun hat, wären wir Dir dankbar.
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Sinemetus Genitivverbindung

Beitragvon Willimox » Mo 29. Jan 2018, 18:07

sinemetu hat geschrieben:
Willimox hat geschrieben:, dass sie eine ihrer vielen rechtsbleihaltigen Quellen, hier den Autor Sascha R., ins Forum leiten durfte.


Zu Deiner Vermutung bezüglich meiner Quellen: Danke Willibald, für den Lit-Tip, war mir vollkommen unbekannt, dieser Dichter. Schenkst Du mir auch die Zeit, dessen Werke zu studieren? Wenn Du uns jetzt noch verrätst, was dieser Dichter mit unserer hier bearbeiteten Genitivverbindung zu tun hat, wären wir Dir dankbar.


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Ach, Sinemetu, deine Fabrikation von Texten erinnert stark - Achtung Metapher - an einen Kindergeburtstag im Hüpfburgenparadies, beinahe hätte ich geschrieben "ADHS-Kindergeburtstag", aber das wäre für die entsprechenden Kinder zu beleidigend.

sinemetu hat geschrieben:Hallihallo,

persönlich empfinde ich die Genitivverbindung als etwas abgedroschen. Sie ist ja auch häufig, jedenfalls weist Google sie als solche aus.

https://dwds.de/wp/Fackel

z.B. hier: https://books.google.de/books?id=PWqFoA ... MQ6AEILTAB


sinemetu hat geschrieben:
Man darf bei der Suche nach dem Ursprung dieses Bildes die marx. Märchen- und Mythenwelt beruhigt neglegieren.

Aufklärung, das ist zu spät: Ich denke, daß die Idee der Freiheit nicht erst aus der Zeit der Aufklärung stammt. Aus der Zeit der Aufklärung kommt die Idee die Ketten der Freiheit zu nennen. Der Etikettenschwindel ist Aufklärung. Jeder weiß doch, daß die franz. Revolution die Rache der engl. Dienste für 1776 war.

Die Verbindung taucht erst 1850 auf. Hab von 1500 an gesucht. Weiß aber nicht, ob Google dazu viel Material hat....
https://books.google.com/ngrams/graph?c ... it%3B%2Cc0


Fax libertatis find ich jedenfalls nicht ....


Also gut, wollen wir die Kummernummer vorläufig zu einem guten Ende führen.
Sascha Rauschenberger verdient sein Geld mit Beratungsdiensten und mit Büchern.
Zu letzteren - kapiert Brakbekl? - gehört die SPQR-Reihe mit ihren in unserer Zukunft angesiedelten Handlungssträngen und rechtsgewirkter Weltsicht (2466 der neuen Zeitrechnung). Und Du, Brakbekl,
hast ihn - siehe nach oben - verlinkt.

Ebenso zukunftsorientiert sein pamphletäres Werk

Bild

Pass gut auf!

Sollte Sascha in Brakbekistan jemals das Sagen haben, dann wird er nach kurzer Beobachtungszeit deine Amokkommentare wegen ihrer groben Unbeholfenheit als eher geschäftsschädigend einordnen und dich in die Amokklassen-Iglus im Norden von Brakbekistan versetzen. Dort ist es arschkalt. Es werden euch Heizungsmaterialien vorenthalten. Da bleibt dann nix andres übrig als streunende Widder mit oder ohne Gravitas (Graviditas) zu fangen, sie zu entleiben, zu häuten und ohne Furcht, also sine metu, die schlotternden Glieder in blutige Felle zu hüllen.

Du kennst die SF-Fahne der rammdüsigen Iglu-Truppe?

Bild

http://www.latein.at/phpBB/viewtopic.php?f=11&t=44081&p=334672&hilit=+Cornuten#p334672

Noch Fragen?

Ruhm und Ehre!

Es grüßt Dich Willimox, der rote Politruckkkk.

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