Klimaresistenz

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Klimaresistenz

Beitragvon sinemetu » Mo 5. Feb 2018, 17:05

Was will der Verfasser dieser Nachricht uns sagen?

Die sich verändernden Klimabedingungen stellen die Landwirtschaft Afrikas vor gewaltige Herausforderungen. Seit Kurzem macht nun eine neue Bohnensorte von sich reden. Sie wächst fast überall, ist nicht nur klimaresistent, sondern lässt sich auch ganz ohne Genmanipulation züchten.


Quelle: http://orf.at/stories/2423743/

Statt " die sich verändernden Klimabedingungen" hätte der Verfasser auch schlicht schreiben können: Das Klima stellt die Landwirtschaft vor bombastische* Haurausforderungen" Denn es ist ja das Klima selbst, nicht dessen Bedingungen, das, wie uns die Klimaveränderungsnutznießer weiss machen wollen, sich verändert.

Und jetzt hat die Bohne eine besondere Eigenschaft. Sie ist "Klimaresistent". Wie, sie widersetzt sich dem Klima? Resistance ist ja Widerstand. Streikt die Pflanze, oder hört sie gar angesichts des Klimas auf zu wachsen? Oder meint der Verfasser eventuell, daß die Bohne klimatolerant ist, also, daß sie unter verschiedensten Bedingungen wächst und gedeiht? Aber, warum sagt er es dann nicht?



* man sehe mir das etwas satirische "bombastisch" nach!
Zuletzt geändert von sinemetu am Mo 5. Feb 2018, 19:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Klimaresitenz

Beitragvon marcus03 » Mo 5. Feb 2018, 18:47

Aus der Sicht des Klimas ist die Bohne resistent. Die Bohne widersetzt sich/trotzt dem Klima, das ihr schaden könnte.
Aus Sicht der Pflanze ist diese tolerant und erträgt das Klima i.e. es macht ihr nichts aus.

sinemetu hat geschrieben:Die sich verändernden Klimabedingungen

Das Klima ist eine von mehreren Bedingungen (Bodenbeschaffenheit, Düngung etc.), denen die Bohne ausgesetzt ist.

vgl:
Das Klima steht als Begriff für die Gesamtheit aller meteorologischen Vorgänge, die für die über Zeiträume von mindestens 30 Jahren regelmäßig wiederkehrenden durchschnittlichen Zustände der Erdatmosphäre an einem Ort verantwortlich sind. Oder anders ausgedrückt: Klima ist die Gesamtheit aller an einem Ort möglichen Wetterzustände, einschließlich ihrer typischen Aufeinanderfolge sowie ihrer tages- und jahreszeitlichen Schwankungen. Das Klima wird dabei jedoch nicht nur von Prozessen innerhalb der Atmosphäre geprägt, sondern vielmehr durch das Wechselspiel aller Sphären der Erde (Kontinente, Meere, Atmosphäre) sowie von der Sonnenaktivität und anderen Einflüssen wie z. B. der Instabilität der Erdbahn (Eiszeiten und Warmzeiten).

Das Klima ist von Bedingungen abhängig, die sich ändern. Anthropogene Faktoren spielen dabei offenbar
eine zentrale Rolle, auch wenn diese von belehrungsresistenten Trumpeltieren und Co. geleugnet werden.
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Re: Klimaresitenz

Beitragvon sinemetu » Mo 5. Feb 2018, 19:58

marcus03 hat geschrieben: Anthropogene Faktoren spielen dabei offenbar
eine zentrale Rolle ....


Das Wiederholen von unbewiesenen Behauptungen zu komplexen Vorgängen belegt nichts in Bezug auf die Sache. Der negativ vorausgesetzte anthropogenen Einfluß auf das Klima ist nichts als die säkulare Version der Erbsündenlehre.
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Re: Klimaresistenz

Beitragvon marcus03 » Mo 5. Feb 2018, 21:28

Treibhauseffekt, Ozon-Loch , CO-Problematik u.ä. alles unbewiesen?

sinemetu hat geschrieben:die säkulare Version der Erbsündenlehre.

Kennst du die moderne Erbsündenlehre?

"Die neuere Theologie versucht einen adäquateren Begriff für den mit „Erbsünde“ bezeichneten Sachverhalt zu finden. Hier setzt sich in den letzten Jahren der Terminus „universale Sündenverfallenheit“[12] durch, der überholte Vorstellungen, wie den Monogenismus oder die personale Implikation des Begriffes Sünde (als ginge es um eine persönlich begangene Tat) aufhebt, um zugleich die unfreie Situiertheit und bleibende Verführbarkeit des Menschen zum Bösen, aber auch seine Erlösungsbedürftigkeit als Inhalte zu erhalten.[13] Andere terminologische Vorschläge sind: Erbverwundung, Erbunheil, Erbschwäche.[14]

Peter Knauer sieht in der fortwährenden Angst um sich selbst das Wesen der Erbsünde, das jedem weiteren Fehlverhalten zugrunde liegt und aus dem heraus es erwächst.[15]

Joseph Ratzinger versteht die Erbsünde nicht im Sinne einer biologischen Vererbung, sondern betont die kollektiven menschlichen Verstrickungen der Vergangenheit, in die jeder Mensch durch seine Geburt eintritt. Diese schränken die Selbstbestimmung ein und geben den Rahmen der eigenen Freiheit vor: „Niemand hat die Möglichkeit, an einem perfekten ‚Punkt Null‘ anzufangen und sein Gutes in völliger Freiheit zu entwickeln.“[16]
https://de.wikipedia.org/wiki/Erbs%C3%BCnde

Cf:
Διὰ τοῦτο ὥσπερ δι᾽ ἑνὸς ἀνθρώπου ἡ ἁμαρτία εἰς τὸν κόσμον εἰσῆλθεν καὶ διὰ τῆς ἁμαρτίας ὁ θάνατος, καὶ οὕτως εἰς πάντας ἀνθρώπους ὁ θάνατος διῆλθεν, ἐφ᾽ ᾧ πάντες ἥμαρτον

Propterea sicut per unum hominem peccatum in hunc mundum intravit, et per peccatum mors, et ita in omnes homines mors pertransiit, in quo omnes peccaverunt. (Röm. 5,12)

Deshalb: Wie durch einen einzigen Menschen die Sünde in die Welt kam und durch die Sünde der Tod und auf diese Weise der Tod zu allen Menschen gelangte, weil alle sündigten -

in quo ist die FALSCHE ÜS von "eph ho" im Griechischem mit fatalen Konsequenzen.
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Re: Klimaresistenz

Beitragvon Tiberis » Mo 5. Feb 2018, 22:46

sinemetu hat geschrieben:Der negativ vorausgesetzte anthropogenen Einfluß auf das Klima ist nichts als die säkulare Version der Erbsündenlehre.

Man kann darüber diskutieren, wie sehr der Mensch das Klima beeinflusst. Aber dass er es beeinflusst, steht außer Frage. Wenn du es nicht glaubst, prüfe es selber nach. Benötigt werden: ein asphaltierter , ebener Platz (z.B. Parkplatz) und eine angrenzende, ebene Wiese, beides nicht unter 10000 m²; 2 geeichte Thermometer, 2 Hygrometer, ein Helfer.
Der Parkplatz steht für verbaute Fläche, also für menschliche Tätigkeit.
Zu genau festgelegten Zeiten (z.B. 7 Uhr und 14 Uhr) werden nun (jeweils in Parkplatz- und Wiesenmitte) Lufttemperatur und (relative) Luftfeuchtigkeit gemessen. (Bedingung: ruhiges, windstilles Hochdruckwetter). In gleicher Höhe über dem Boden messen (am besten 2m) ! Mehrmals messen, um Messfehler zu minimieren ! Schleuderthermometer oder ventiliertes Thermometer (Aspirationspsychrometer) verwenden, um Strahlungseinflüsse zu minimieren!
Die Ergebnisse werden bestätigen, dass über dem Parkplatz die Lufttemperatur erhöht ist (besonders stark naturgemäß im Sommer), die Luftfeuchtigkeit hingegen ist dort geringer.
Die nötigen Schlussfolgerungen daraus darfst du dann selber ziehen.
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Re: Klimaresistenz

Beitragvon marcus03 » Di 6. Feb 2018, 11:23

Dass man mittlerweile Plastikpartikel in Meerestieren findet, dass es Viren gibt, die gegen jedes Antibioticum resistent sind, immer mehr Flüsse biologisch tot sind etc. hat mit der Menschheit sicher auch nichts zu tun.
Dass der Planet in 100 Jahren (St. Hawking) unbewohnbar sein wird, wenn die unschuldige Menschheit so weiterwirtschaftet, daran sind die Marsmännchen schuld.

O wie gut, dass es das peccatum originale gibt, auf das man alle Schuld schieben kann, wenn alle anderen Erklärungsversuche nicht stimmen können/dürfen!
O felix culpa, cui omnia mala facinoraque humana tribui liceat!
Erlösungsbedürftig scheint unterdessen nicht mehr der Mensch zu sein, sondern der Planet, der sich wohl nach einer Erlösung von diesem sehnt.
Indes gilt weiterhin: Hauptsache, die Wirtschaft wächst - womit und zu welchen Zweck ist egal: Gut ist, was Arbeitsplätze und Konsum schafft, auch wenn erstere prekär oder gar gefährlich, krankmachend, kurz: inhuman sind und letzterer
den Planeten in eine einzige, gigantische Müllhalde verwandelt.
Ja, so sind wir angeblich mündige Ebenbilder eines Schöpfers, der - sofern existent- nun mitansehen muss, wie wir ganz in der uns von ihm zugestandenen "radikalen" Freiheit aufgehen, die im Wesentlichen in einer grenzen- und rücksichtslosen Konsumfreiheit besteht gepaart mit maximalem Egoismus ("me first") in Form einer voranschreitenden Entsolidarisierung, und "profit-driven" Gleichgültigkeit gegenüber der Zukunft nach dem Motto:
Man lebt nur einmal, nach mir die Sintflut, es kommt ohnehin wie's kommt.
O what a brave new world! Ob Heidegger nicht doch Recht hatte mit seiner "Seinsvergessenheit" und ihren Folgen? An welchen Gott er wohl dabei dachte, als er sagte: Nur ein Gott kann uns noch retten.
Immerhin hatte er eine zeitlang Theologie studiert und sollte gewusst haben, wovon er sprach.
Was würde er heute sagen? Seit seinem Tod (1976) hat sich die Welt so schnell verändert wie nie zuvor.
Ob er das so vorausgeahnt hat in seiner kritischen Sicht der modernen Technologien?
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Re: Klimaresistenz

Beitragvon sinemetu » Di 6. Feb 2018, 14:25

Tiberis hat geschrieben:
sinemetu hat geschrieben:Der negativ vorausgesetzte anthropogenen Einfluß auf das Klima ist nichts als die säkulare Version der Erbsündenlehre.

Man kann darüber diskutieren, wie sehr der Mensch das Klima beeinflusst. Aber dass er es beeinflusst, steht außer Frage.


Was Du beschreibst, Tiberis, ist die tatsächlich nicht zu leugnende anthropogene Beeinflussung des Mikroklimas. Dazu reicht z. B. eine einfache Mauer, bei der sich z. b. nach Ost-West-Orientierung, sofort Südlage und Nordlage-Mikroklimata herausbilden, und die sind, was Biotop und Habitat betrifft, tatsächlich different.

ich bestreite nicht mal die anthropogene Beeinflussung des weltweiten Makroklimas, obwohl es da viel zu diskutieren gäbe, auch an Dingen, von denen wir beide keine Ahnung haben.

was ich bestreite und was mir widerstrebt sind 2 Dinge:
1. die Größenordnungen, etwa gegenüber den berühmten Sonnenzyklen, Vulkanausbrüchen und ähnlichem.
2. die Benutzung des Problems als Ideologie zum Zwecke von Dividende et Impera und die Nutzung desselben Problems zum Dollardrucken für einige Wenige. (irgendeine Erzmiene sahnt eine Auftrag zum Eisendüngen des arktischen Ozeans ab! - und wir zahlen!)
Zuletzt geändert von sinemetu am Di 6. Feb 2018, 22:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Klimaresistenz

Beitragvon ThomasVulpius » Di 6. Feb 2018, 17:11

Is mihī īnsānīre vidētur, quī caelum mūtārī putet. Coniciātur in eum carcerem, quī *Guantanamo vocātur. *Donaldus *Trump hoc cūrābit.
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Re: Klimaresistenz

Beitragvon Tiberis » Mi 7. Feb 2018, 16:50

sinemetu hat geschrieben:was ich bestreite und was mir widerstrebt sind 2 Dinge:1. die Größenordnungen, 2. die Benutzung des Problems als Ideologie

darüber muss man selbstverständlich diskutieren können. ein größerer Vulkanausbruch oder - quod absit! - die Explosion einer größeren Atombombe, und niemand redet mehr von der C02 -Emission.
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