medicus hat geschrieben:sinemetu hat geschrieben:2. Wie mag die Übertragung im Österreichischen vom Fette auf die Gefängnisstrafe gewesen sein?
siehe--> sein Fett abbekommen
https://www.redensarten-index.de/suche. ... iff=~~sein Fett abbekommen&bool=relevanz&gawoe=an&suchspalte[]=rart_ou&suchspalte[]=rart_varianten_ou
umgangssprachlich, salopp; Das besitzanzeigende Fürwort "sein" deutet auf den Ursprung der Redensart im Bereich der früher üblichen Hausschlachtung hin. Das (in der Regel im Herbst) geschlachtete Schwein wurde unter den Familienangehörigen verteilt, wobei Fleisch und Fett zur Verfügung standen. Das unbeliebtere Fett war wohl verantwortlich für die spätere negative Bedeutungsentwicklung zu "Strafe bekommen". Da Fett schlecht verdaut wird, konnte sich die Redensart "übel aufstoßen" entwickeln
Da ich selber etlichen Hausschlachtungen beigewohnt habe, weiß ich, daß bei Schweinen der Speck zum Räuchern ausgehängt wurde- Das Bauchfett wurde ausgelassen in großen Tiegeln, die Frauen bereiteten Zwiebeln und Äpfel und dann wurde Griebenschmalz in rauen Mengen (Warum eigentlich: rauh?) draus gemacht. (Etwas wurde auch immer für die Meisen in einen Baum gehängt.)
Die ernährungsspezifische, negative Konnotation von Fett ist doch nicht so alt wie das Sprichwort. Ich behalte diese Theorie mal im Hinterkopf, restlos überzeugt hat sie mich nicht. Mangels einer besseren lassen wir sie stehen.
Mir geht da im Hinterkopf die alte Zuordnung Fett-Galle-Streit-Mars durch den Kopf, mit der eventuell die historisch belesenen Mediziner etwas anfangen könnten.
Quaestor sum, quaerere quaerique possum ...