Jugendweide

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Jugendweide

Beitragvon sinemetu » Sa 18. Mai 2019, 22:36

Dieses Wort entstand in meinem Heimatdorf. Die 14-jährigen konnten mit dem Wort Weihe nichts anfangen, und so nahmen sie das nächstgelegene, die einfache Kuhweide, einem jedem Bauernkind verständlich. Man feierte gemeinsam die Jugendweide in der Baracke hinterm Pasterhaus.
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Re: Jugendweide

Beitragvon medicus » So 19. Mai 2019, 07:01

Jetzt wird mir vieles klar. Bereits im Alter von 14 Jahren wurde dein rhizologischer Forschungsdrang geweckt, indem du die Jugendweide neben die Jugendweihe "gestellt hast". ;-)
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Re: Jugendweide

Beitragvon marcus03 » So 19. Mai 2019, 08:40

sinemetu hat geschrieben:, und so nahmen sie das nächstgelegene, die einfache Kuhweide,

So kommt es zu den so genannten Volksetymologien.
Man geht zur Kuhweide um eine Weihe zu empfangen.
Um später fragt man sich, womit man die Jugend wohl weiden kann, um weidete sich köstlich an dem komischen Begriff.

PS:
Man hätte es genauso gut Jugendweile nennen können, weil der Jugend doch bei solchen Weihen schnell langweilig wird. :wink:
Oder vlt. besser noch Jugendweine, weils da wenig zu lachen gibt bzw. man nur weinen kann, wenn man über den (Un)Sinn solcher Veranstaltungen nachdenkt.

Ob Weihnachten von Weidnachten kommt? Weil sich die Kinder bis in die Nacht an den Geschenken weiden?
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Re: Jugendweide

Beitragvon medicus » So 19. Mai 2019, 09:24

Was sehe ich da? marcus03 tritt in die Fußstapfen seines Meisters und hat ein Studium der Rhizologie begonnen :klatsch:
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Re: Jugendweide

Beitragvon sinemetu » So 19. Mai 2019, 10:03

marcus03 hat geschrieben:
sinemetu hat geschrieben:, und so nahmen sie das nächstgelegene, die einfache Kuhweide,

Man hätte es genauso gut ...

Das "genausogut" ist eben falsch. Zwar sind die Worte klang und lautmässig vom Ursprungswort gleichmäßig entfernt, aber man nimmt das, was assoziativ am nächsten liegt.
A. Jugendweine - würde mit flere, nicht mit Vinum assoziiert werden, und passt nicht zu einem Fest der Lebensfreude im Mai, in einer Gegend von Schnapsdeutschland, wo der wein nur Deco.
B: Jugendweile würde jeder Langeweile assoziieren - Aber nicht auf dem Hintergrund eines Festes.
Jugendweide auch deshalb, weil die Mädchen oft einen Butterblumenkranz trugen. In einem Bauerndorf, wo jede Familie noch Kühe hat, liegt die Weide assoziativ am nächsten.
Zuletzt geändert von sinemetu am So 19. Mai 2019, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jugendweide

Beitragvon marcus03 » So 19. Mai 2019, 10:18

Cum gran(issim)o sale quidem locutus sum, o vir omni carens metu.

PS:
Im Zeitalter des Komasaufens unter Jugendlichen würde Jugendweineweide gut passen:
Die Jugend weidet sich am Wein(e) und die Eltern weinen, wenn ihr Sprößling wiedermal besoffen zuhause antanzt/angerollt wird. :wink:
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Re: Jugendweide

Beitragvon sinemetu » So 19. Mai 2019, 10:45

marcus03 hat geschrieben:Cum gran(issim)o sale quidem locutus sum, o vir omni carens metu.

PS:
Im Zeitalter des Komasaufens unter Jugendlichen würde Jugendweineweide gut passen:
Die Jugend weidet sich am Wein(e) und die Eltern weinen, wenn ihr Sprößling wiedermal besoffen zuhause antanzt/angerollt wird. :wink:

Okay, aber genau das ist "gelehrte" Etymologie, weil "zu weit hergeholt". Denn entscheidend ist nicht, was der Gelehrte alles so assoziiert, sondern was im Gehirn des Sprechers assoziativ präsent ist.
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Re: Jugendweide

Beitragvon medicus » So 19. Mai 2019, 10:58

marcus03 hat geschrieben: Denn entscheidend ist nicht, was der Gelehrte alles so assoziiert,

marcus03,noster, ist aber kein Gelehrter :roll:
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Re: Jugendweide

Beitragvon sinemetu » So 19. Mai 2019, 12:44

medicus hat geschrieben:marcus03,noster, ist aber kein Gelehrter :roll:


Wer reflektiert, ist gelehrt!
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