von sinemetu » So 19. Mai 2019, 16:34
Ein Lager wird ja auch aufgeschlagen. Gibt es das im Latein "castrum frangere"?
Vllt auch, der Tag bricht an, danach brechen wir auf. Die Frage ist wirklich eine Frage, aber eine Antwort hab ich noch nicht. Im Übrigen: Nachdem man das Lager abgebrochen, bricht man auf. Aber warum "brechen"?
Im Ungarn lautet das Wort "brechen" törni. Aufbrechen, im Sinne von sich auf den Weg machen, eine Reise beginnen, da nimmt man indulás, indulni. Törni in unserem Zusammenhang wird benutzt für den Pionier. Er heißt Ut-törö, wortwörtlich: der Weg-Brecher, az Ut=der Weg. Der Einbrecher ist ev. eine direkte Übersetzung, ung.: Betörö. Vielleicht wird im Deutschen das "Sich auf den Weg machen" als ein "Brechen in die Zeit" verstanden, man spricht ja auch vom "Brechen der Feiertagsruhe", engl: Breakfast, aber das klingt mir schon zu philosophisch. Das Brechen als Gedanke muß noch einen anderen Hintergrund haben.
Eine Sache beenden - da sagt man auch abbrechen. An und ab (zeitlich) und auf und ab (räumlich) Anbrechen geht auch für Beginnen.
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sinemetu am Di 11. Jun 2019, 14:27, insgesamt 1-mal geändert.
Quaestor sum, quaerere quaerique possum ...