marcus03 hat geschrieben:sinemetu hat geschrieben:Da mit der Kenntnis von Latein das Denken beginnt, i
Damit sind vermutlich mehr 99,99% der Menschheit
dumm/nicht denkfähig.
.. so wollte ich das nicht verstanden wissen. Mich dünkt, daß der Mensch in Europa erst mit dem Lateinunterricht zur Reflexion über Sprache an sich gekommen ist. Bei dem Sprachunterricht, den der Mensch in seiner Muttersprache über seine Muttersprache erhält, wo also der Vergleich mit einer anderen Sprache vollkommen ausfällt, wo die Grammatik meist als Nebensache, wofern diese nicht als Mittel zur Einhaltung gesell. Regeln, durch die Orthographie vorgegeben, benutzt wird, hinten herunterfällt und die Semantik als Fach gar nur berührt wird, und meistenteils per Suggestion und Insinuation zur subkutanen Indoktrination vollkommen wehrloser Kinder benutzt wird, möchte ich nicht von Denken sprechen. Das Denken beginnt dort, wo jemand begreift, daß sein Sprechen sein Sein oder Nichtsein ist. Vorraussetzung ist ein solcher persönlicher Wortschatz, in dem für jeden Begriff in 3 Sekunden mindestens 10 Vokabeln einschließlich frei geprägter Formeln zur Verfügung stehen müssen. Das Selberdenken setzt ein aktives Sieb voraus, welches die gefährlichen Versionen, die meist zuerst in's Cerebrum schießen, zuverlässig aussortiert.
Man ist gut beraten, sein Gegenüber immer für klüger zu halten, als er zu sein scheint, was - zugegeben - bei manchen öffentlichen Gesichtern schwer fällt, und als er ist, auch, weil die Diagnose der Ignoranz meistenteils auf den Steller zurückfällt. Noch besser ist es, daß Wort dumm aus seinem Wortschatz zu nehmen, und bei angenommenen fehlenden Verständnis zuerst auf Nichtwissen zu spekulieren und beim Formulieren immer auf positive Formeln zurückzugreifen z. B. sind die Leute lenkbar oder nicht. Dummheit ist entschuldbar, aber die Bosheit nicht, das vorgetäuscht Nicht-Wissen. Das "Herr, vergib ihnen, .." trifft heute auf immer weniger zu, denn die Bösen wissen genau, was sie tun.
Quaestor sum, quaerere quaerique possum ...