Schwierigkeit objektivieren

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Schwierigkeit objektivieren

Beitragvon sinemetu » Mo 24. Jun 2019, 09:21

Immerwieder mißfällt mir so eine Aussage: "Diese Sprach ist schwer." oder "Ich mag keine Latein lernen, weil die Sprache so schwer ist."
Es regt sich dazu innerlich sofort die Gegenfrage. Wie kann jemand die Schwierigkeit einer Sache beurteilen, ohne die Sache zu kennen? Oder, wie kann man Schwierigkeit bei Sprache objektivieren. Zuerst muß man feststellen, daß keine Sprache an sich schwierig sein kann, weil ja die dümmsten Leute sprechen. Überhaupt sind Sprachen nicht an sich schwierig, sondern nur relativ zu einer anderen Sprache.

Eine der Schwierigkeiten stellt die Lautdifferenz dar. Dies kann man objektivieren, indem zu je zwei Sprachen die Anzahl der Lautdifferenzen beziffert, und zwar absolut, und zwar Referenztextbasiert. Ich habe das mal anhand der Sprachen DE, FR, und Hu gemacht und nur die Vokale berücksichtigt. DE hat 28, HU hat 22 und FR 30 vokale Laute.

In einer Beziehungstabelle sieht es so aus:
Bild

Aufgrund dieser Daten (Wenn man die Datenbasis akzeptiert) kann man sagen: Es ist für einen Deutschen objektiv leichter ungarisch zu lernen, weil nur 2 SoHU, als für einen Ungarn deutsch, wo 8 SoDE. Oder: Ein Franzose kann viel leichter ungarisch sprechen, als ein Ungarn französisch.

Die Aussprache ist aber nur eine Schwierigkeit beim Lernen und Sprechen. In einen validen Index müssten noch andere Schwierigkeiten bezifferbar gemacht werden. Man könnte etwa den Anteil gemeinsamer Worte (Internationalismen) beziffern. Bei gleich oder ähnlichstrukturierten Grammatiken die Unterschiede validieren. Hat jemand noch Vorschläge?
Quaestor sum, quaerere quaerique possum ...
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