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Beitragvon sinemetu » Do 4. Jul 2019, 21:07

Ich frage mich schon lange nach den diversen TC zu Mark (Grenze), Mark (Kern), Mark (Währung). Und dann kommt ja auch irgendwie der Markt dazu, obwohl da in assoziativer Latenz merx lauert.
Hat jemand eine Idee? Ich denke, Grenze ist der Bedeutungsursprung, also ein Zeichen, das man sich merkt. Ganz alt mag das sein. Es gab ja schon die Marcomannen, die Grenzbewohner....
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Re: mark-merk

Beitragvon marcus03 » Fr 5. Jul 2019, 06:26

Mark ist der Name verschiedener Währungen. Der Name leitet sich von der alten, ursprünglichen germanischen Gewichtseinheit Mark ab.

Der Begriff Markt (von lateinisch mercatus ‚Handel‘, zu merx ‚Ware‘) bezeichnet allgemeinsprachlich einen Ort, an dem Waren regelmäßig auf einem meist zentralen Platz gehandelt werden,

Der Begriff der Mark im Sinne von Grenze oder Grenzregion findet sich in vielen indogermanischen Sprachen.
Das Wort Mark geht ebenso wie das persische marz/marč und armenische mars sowie das lateinische margo und das altirische mruig etymologisch auf die indogermanischen Wurzeln *mereg-, *mrog- „Rand, Grenze“ zurück.[1] Das gemeingermanische *markō entwickelte sich zu mitteldeutsch marka, oberdeutsch marcha, altsächsisch marka, angelsächsisch mearc sowie altnordisch merki und mörk. Aus dem lateinischen margo abgeleitet ist in den romanischen Sprachen das italienische margine, das spanische margen, das portugiesische margem und das französische marge. Das italienische und portugiesische marca sowie das französische und italienische marche sind dagegen über das lateinische marchia – ebenso wie das polnische marchia und das russische марка – aus dem Germanischen entlehnt.
Das Wort bedeutet eigentlich „Grenze“. Heute wird es fast nur noch in Zusammensetzungen, Ableitungen und Namen gebraucht, vgl. Markstein „wichtiger, hervorragender Punkt“, Marchstein „(schweizerisch für) Grenzstein“, Gemarkung „Gesamtgebiet einer Gemeinde, Gemeindeflur“, übermarchen „(schweizerisch für) eine Grenze überschreiten, übertreiben“ und Mark Brandenburg (ursprünglich im Sinne von „Grenzgebiet Brandenburg“, nämlich an der Grenze zu den Slawen) sowie Steiermark.

Multum exopto voluptatis in illo TC investigando! :)
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Re: mark-merk

Beitragvon Prudentius » Fr 5. Jul 2019, 10:54

Man soll sich dabei nicht zu sehr auf den objektiven Bereich beschränken, sondern den subjektiven einbeziehen, "sich etwas merken", "bemerken", fokussieren, das Objekt gibt es nur für das Subjekt, die Realität ist ein Gedankenprodukt. Das Markieren in unserer digitalen Sprache veranschaulicht das gut, es leitet eine Anwendung ein, es ist der erste Schritt zum Handeln; fines heißt nicht nur die Grenzen, sondern das Gebiet im ganzen, das Äußere mitsamt dem Inneren. De-finieren bedeutet nicht nur die Grenzen einer Sache festlegen, sondern die Wesensbestimmung, den Begriffsinhalt.
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Re: mark-merk

Beitragvon sinemetu » Mi 10. Jul 2019, 17:50

nicht das Marokko und Marrakesch, sie liegen ja an der Grenze der alten Welt, jetzt noch zu Marc/Merc zu stellen sind? Ich hatte den Begriff Magreb immer zu arab. garaba gestellt, und jetzt sehe ich, daß Marokko sich selber (arabisch المملكة المغربية, DMG al-Mamlaka al-Maghribīya) nennt. Bitte jetzt nicht so kommen, daß arab. sem. Sprache sei. Der Übernahmen zwischen Indogerm. und sem. Sprachen gibt es unendlich! Im Übrigen sind der berbersprachen imho nicht semitisch, aber Magreb ist arabisch nicht berberisch.
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