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marcus03 hat geschrieben:Wenn es jemanden wohin verschlägt, ist das meist unfreiwillig, unbeachsichtigt, unbewusst, versehentlich u.ä.
marcus03 hat geschrieben:Die Vorsilbe VER hat auch die Konnotation des "Falschen, Fehlerhaften":
sich vertun, sich verhauen, verfehlen, etc.
marcus03 hat geschrieben: Da es z.B. Schiffe schon länger verschlägt (lat. deferri), als Tauben gezüchtet werden,
marcus03 hat geschrieben:und dieses Verb oft in diesem Kontext verwendet wurde, würde ich es eher in der Schifffahrt verorten wollen,
marcus03 hat geschrieben:von wo aus es in andere Kontexte "verschlagen"/übertragen wurde.
marcus03 hat geschrieben:PS: Kennst du die Wendung "einen Schlag weghaben"? Das könnte mancher jetzt
von uns beiden denken, wenn wir aus Mangel an linguistischer Beschlagenheit beide danebenliegen sollten.
marcus03 hat geschrieben:Hoffentlich verschlägt es niemandem die Sprache, wenn er das liest, oder hetzt gar verschlagene Schlägertypen auf uns.
marcus03 hat geschrieben:In dubio pro Himbeerkuchen mit Schlagsahne und einen guten Schlager im Hintergrund:
https://www.youtube.com/watch?v=MRBm8PcMfN0
sinemetu hat geschrieben:imho meine Taubenschlag-These doch etwas besser da, als Deine Schiff-These,
medicus hat geschrieben:Das Wort Taubenschlag hat mit "verschlagen" nach meiner Meinung nichts gemein. Ein Schlag oder Verschlag ist ein kleiner, abgetrennter Raum oder Stall, kein Raum, wohin man verschlagen/vertrieben wird.
GrimmNürnberger polizeiordn. 328 (14. jahrh.): eʒ sol auch nieman kain taubhaus haben noch kainen schlac, damit er dehain tauben gevahen müge; plattdeutsch duwenslagg, eine klappe vor dem taubenboden, tauben zu fangen Dähnert 97a.
sinemetu hat geschrieben:vllt können die Koryphäen ja noch was dazu sagen...
medicus hat geschrieben:Damit ist die These von marcus03 bestätigt!
"navem pellere a litore
marcus03 hat geschrieben: "navem pellere a litore = absegeln, losfahren
Prudentius hat geschrieben:Die Odyssee fängt so an: "Künde mir, Muse, den Mann, der gar viel verschlagen wurde ...!".
Ἄνδρα μοι ἔννεπε, Μοῦσα, πολύτροπον, ὃς μάλα πολλὰ
Polytropos is the very first adjective Homer applies to Odysseus in the Odyssey. Literally it means “much-traveled” or “much-wandering,” but it can be used metaphorically as “turning many ways” — wily or crafty. Homer, of course, intended both senses of the word. In the very best translation of the Odyssey, Robert Fagles renders it as “the man of twists and turns” — hence the blog’s subtitle.
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