Mystika-Frage

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Re: Mystika-Frage

Beitragvon Willimox » Do 16. Jan 2020, 18:12

Vielleicht ein bisschen komplexer dialogisieren und dabei bedenken, warum die These von marcus03 trotz Av. doch recht stark ist und
überzeugen kann?
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Re: Mystika-Frage

Beitragvon sinemetu » Do 16. Jan 2020, 18:41

Man sagt auch Phil-hellenismus, aber sind das nicht alles neuzeitliche Bildungen?
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Re: Mystika-Frage

Beitragvon Zythophilus » Do 16. Jan 2020, 18:57

Hier sind die Gräzisten gefragt: Gibt es das Wort prinzipiell im Altgriechischen und ist das "h" zur Verdeutlichung nur in die Transkription zurückgeholt worden? Das Neugriechische, das allerdings auch am Wortanfang keinen Spiritus mehr hat, schreibt Φιλαρμονία, während man bei Manhattan das "h" durchaus ausdrückt Μανχάταν.
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Re: Mystika-Frage

Beitragvon Tiberis » Do 16. Jan 2020, 19:06

Eine Behauchung (also ein "h" ) im Inlaut ist - abgesehen von vorausgehendem θ, φ, χ nicht möglich.
"Philharmonie" wäre also φιλαρμονια zu schreiben und mit unbehauchtem α zu sprechen. Man sagt ja auch Philipp (φιλιππος) und nicht Philhipp.
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Re: Mystika-Frage

Beitragvon Zythophilus » Do 16. Jan 2020, 23:14

Im Griechischen gibt es, sieht man von den Tiberis genannten Fällen ab, tatsächlich keine Möglichkeit für so einen H-Laut im Wortinneren. Bei Philipp geht es um den Eigennamen, sodass das Pferd ohnehin im Hintergrund steht. Eine korrekt gebildete "Philarmonie" würde freilich seltsam wirken, da der geläufige Begriff "Harmonie" so nicht ganz rüberkäme.
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Re: Mystika-Frage

Beitragvon sinemetu » Fr 17. Jan 2020, 08:26

Stomachatus hat geschrieben:
Zythophilus hat geschrieben:Eine korrekt gebildete "Philarmonie" würde freilich seltsam wirken, da der geläufige Begriff "Harmonie" so nicht ganz rüberkäme.

Ist denn bei den Alten im Griechischen so der Begriff rübergekommen ??? Gerade der Initiallaut sorgt für korrekte Assoziation.

Es kann ja sein, daß das h die Alten bei Aorist mitgesprochen haben, nur nicht mitgeschrieben haben. Das also nur das Zeichen bei Komposita weggefallen ist. Oder kann man das ausschließen? Wie lange ist das Wort eigentlich griech. Fremdwort im Lat. und Deutschen?


Stomachatus hat geschrieben:Ich glaube auch, dass es sich um eine moderne, hyperkorrekte und falsch gebildete Schreibweise handelt.
Das wundert mich nicht. Davon gibt es jede Menge. Z.B. Neuroderm[i]itis[/i]. Stamm ist dermat, nicht derm.


Wortstamm ist sowieso ein soziales Konstrukt. Da im Deutschen es keine solche Stämme gibt, die im Nominativ defektiv sind, ist klar, daß vom Wortbildner derm als Wurzel verstanden wird, und a als Endung. Da setzt er dann seine medizinische Entzündungs-Endung an.
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Re: Mystika-Frage

Beitragvon sinemetu » Fr 17. Jan 2020, 13:52

Stomachatus hat geschrieben:HAHAHAHAHAHAHAHAHAH

Lass mal bitte Deine Majuskeln weg und gebärde Dich nicht wie ein Pubertierender!
Alle Sprache ist soziales Konstrukt. Wenn es nur einen Menschen gäbe, würd er ja nicht mit sich selbst sprechen. Die Sprache ist nämlich das Mittel, dem ANDEREN (deshalb social von socius) seine Gedanken mitzuteilen. Oder hast Du schon mal irgendwo außerhalb der Sprache einen Wortstamm gesehen? Mich würd's interessieren.
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