Danke Stomachatus für die Tips.
Ich hatte den Ablaut-Artikel zwar schon mal gelesen, aber offensichtlich überlesen diesen Satz:
Es wird zwischen qualitativem Ablaut (Wechsel der Vokalfärbung) und quantitativem Ablaut (Wechsel der Vokallänge) unterschieden.
Es gibt um Ungarischen sehr häufig Vokallängenänderungen und auch Vokalfärbungsänderungen. Ich hatte bislang beides sorgsam geschieden, und dachte Ablaut bezöge sich nur auf die Änderung der Vokalfärbung.
Im Ungarischen gibt es etliche einoffensilbige Worte, die auf langem Vokal enden.
z.B.
Ló, Tó, Hó, Só, Szó
oder
Mű, Fű, Hű,
oder
Kő, Tő, Hő
Bei der Pluralbildung tritt regelmäßig, und bei der Derivation unregelmäßig eine nicht immer grafisch ausgezeichnete Vokalverkürzung und leichte Umfärbung auf. Man nennt die Worte auch v-Stämme.
Ló, (das Pferd), Lovak (die Pferde)
Tó, (der See), Tavak (die Seen)
Hó, (der Schnee), havas (verschneit)
Só, (das Salz), Savak (die Säuren)
Szó (das Wort), Szavak (die Wörter)
oder
Kő, (der Stein), köves (steinig)
Tő, (der Stamm), Töke (Kapital)
Hő, (die Hitze), ??
oder
Mű, (Kunst), kömüves (Maurer)
Fű, (Gras), füves (grasig)
Hű, (Kühle), hüves (kühl)
Die Farbänderung ist minimal - das ung. a liegt bei unserem kurzen o, man sagt Búdopescht, nicht Búdápest, wie die Deutschen. Das lange ung. ó wird zum kurzen o, das lange Ű wird zum kürzen ü, und das lange Ő zum kurzen ö, aber nicht zum sehr kurzen.
Bei den Wörtern auf langes e, werden inzwischen auch hörbare, ursprünglich aber genausowenig vorhandene Konsonanten gesetzt.
Méh, Lej, Tej,
Két, kettes
hét, hetes
Es gibt auch vielfach Langvokalige/Kurzvokalige-formen nebeneinander selbiger Bedeutung.
Jetzt nochmal zum Deutschen. Warum ein Vokaldehnung bei Schrecken, schrak, erschrocken?
man könnte die Ungarische Regel umdrehen und sagen, fällt ein v aus, wird der Vokal davor gedehnt. (Ersatzdehnung) Aber es fällt kein v dort aus! Was ist also der Grund der Dehnung in der Dehnstufe? Es ist doch wohl nicht das k vom c. gemeint? Das kann nicht gemeint sein, weil die Verdoppelung eines Konsonanten ja nur eine grafische Konvention ist, um einen kurzen Vokal anzuzeigen. Die Schreibung gibt nur wieder, was ist. Lautlich besteht beim K kein Unterschied, ob es doppelt oder einfach steht. Die Dehnung muß einen anderen Grund haben.
Quaestor sum, quaerere quaerique possum ...